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Mitreisende | |
Region/Kontinent: Nordeuropa
Wir sind heil, zufrieden und ziemlich chaotisch wieder im Lande angekommen und ich hab mir brav Notizen gemacht um euch mit einem Reisebericht erfreuen zu können.
Hier also die ersten Tage:
[snip]
Es geht los
Nach Schottland also soll es gehen, da Lappland außerhalb der finanziellen Möglichkeiten ist. In die Highlands, falls es das Wetter zulässt in die Letterewe-Wilderness.
Nach - zumindest meinerseits - etwas chaotischen Reisevorbereitungen und nachdem nun klar ist, dass wir uns sinnvollerweise in Mainz und nicht in Frankfurt treffen, da der Shuttlebus eh von dort fährt tun wir genau das und packen dann erstmal teilweise um, da ich noch Packsäcke mitbringe, die Stephan braucht.
Offenbar sind wir bei der Zeitplanung doch noch von Frankfurt ausgegangen, wir haben ewig viel Zeit, sowohl in Mainz, als auch am Flughafen.
Da wir das Gewicht nur grob überschlagen haben gehen wir auf gut Glück zum Checkin, rechnen aber damit umpacken zu müssen. 15kg pro Nase ist wirklich nicht viel, wenn man 10kg allein an Nahrungsmitteln dabei hat.
Die gute Waage meint dann auch prompt: 34kg, also zuviel. Wir holen fröhlich ungefähr 5 oder 6kg raus und versuchen es wieder: 32kg. Dumme Blicke unsererseits und das Vorzeigen des schweren Handgepäck-Rucksacks nutzen nichts, wir können entweder nochmal umpacken oder 2kg Übergepäck zahlen - wir sind faul und tun letzteres.
Je nach Sicht der Dinge ist der Flug angenehm ruhig (Melanie) oder viel zu harmlos (Stephan) - jedenfalls kommen wir um 20:40 Ortszeit in Prestwick an. Für billige 2,60 Pfund kommen wir nach Glasgow.
Dass Euro-Hostel liegt direkt an der Central Station - man kann natürlich aber auch einmal drumherum laufen, wenn man das lieber mag. Noch am Abend versuchen wir das Gewicht halbwegs fair zu verteilen. Ich habe das Glück ein 4er für mich alleine zu haben, Stephan darf sich mit nächtens Handy telefonierenden Mitbewohnern herumärgern.
Wo wollten wir nochmal hin?
Wir treffen uns mehr oder weniger gleichzeitig zum Frühstück und ziehen dann zu letzten Einkäufen in der Zivilisation los.
Zwei Querstraßen oberhalb der Buchanan Station fallen wir beim Tiso ein und kaufen Benzin, Gas, ein Buff für mich und ein kleines Buch über die Northern Highlands.
Dann setzen wir uns in den Bus nach Inverness, leider ohne vorher gefragt zu haben wie lange er denn bis dort braucht und ohne Futter. Vier Stunden später kommen wir ziemlich hungrig in Inverness an und beschließen vor weiteren Aktionen etwas zu essen. Allerdings wollen wir noch kurz in Erfahrung bringen wann wir denn wie weiter kommen um nicht durch einen blöden Zufall den Bus knapp zu verpassen. Hätte ich beim Fragen Kinlochewe mal hingeschrieben dann wäre es nicht zu der folgenschweren Verwechslung gekommen. Die Auskunft lautet, dass der Bus nach Fort William in 10 Minuten abfährt und wir dort Anschluss nach Kinlochleven bekommen. Die besorgte Nachfrage ob wir denn "hill walking" machen wollen erweist sich im Nachhinein als reichlich lächerlich - das kann man schließlich so ziemlich überall in Schottland mehr als ausführlich.
Es erscheint uns merkwürdig, aber viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, also besorgt Stephan in der Bäckerei eine Art Minimalfutterversorgung während ich die Tickets kaufe. Stephan hält noch den Bus auf und wir springen rein. Am Loch Ness entlang geht es nun also nach Fort William.
Zwei Stunden später kommen wir dort an und entdecken auf der Suche nach dem weiteren Weg unseren Irrtum. Nun also offenbar zumindest für diese Nacht in Fort William gestrandet setzen wir uns in den nächsten Pub, probieren Haggis (durchaus essbar) und schmieden Pläne. Zuerst mal brauchen wir einen Zeltplatz für die Nacht. Wir werden dann wohl also im Dunkeln das erste Mal gemeinsam aufbauen, nun ja, gutes Training. Morgen früh wollen wir dann sehen wie es weiter gehen soll. Entweder gleich wieder Richtung Norden oder - da wir nun schonmal hier sind - doch dem Ben Nevis einen Besuch abstatten.
Die Idee am Loch einen Zeltplatz zu finden erweist sich schnell als undurchführbar. Das Ufer ist steinig und sehr schmal. Also müssen wir wohl irgendwie raus aus dem Ort. Irgendwie kam die Idee "berghoch" vom Himmel gefallen und wir mühen uns inzwischen schon recht müde mit den schweren Rucksäcken den Berg hoch zum Ziel der "letzten Häuserreihe da oben". Ganz die letzte haben wir nicht erwischt, aber ein halbwegs abgelegenes Plätzchen in einem "Wald" das sich bei näherer Betrachtung am nächsten Morgen dann eher als wilde Müllkippe entpuppte.
Zeltplatz im Gestrüpp:
Irgendwann steht irgendwie das Zelt und wir haben uns wohnlich drin eingerichtet. Die erste Nacht draußen und noch dazu in bewohntem Gebiet ist ein wenig unruhig, aber es kann ja nur besser werden.
Ben Nevis
Wir stecken offenbar noch zu sehr in der Zivilisationshektik, entsprechend haben wir gestern abend vergessen Wasser mitzunehmen und stehen nun ohne selbiges da. Uns bleibt also nicht viel anderes übrig als einzupacken und wieder runter zu laufen zur Bushaltestelle samt Supermarkt um uns mit Wasser zu versorgen und zu frühstücken.
Angesichts der zu Tage tretenden Umgebung fällt uns der Aufbruch nicht besonders schwer und wir sitzen bald frühstückend und Tee kochend an der Bushaltestelle.
Allerdings bietet der morgendliche Blick über das Tal schonmal einen Vorgeschmack auf schottisches Wetter:
Blick ins Tal:
Und ein paar Minuten später ist da plötzlich ein See:
Wir entscheiden uns tatsächlich mal zum Ben Nevis zu laufen und einfach mal zu schauen wie weit wir ohne Rucksäcke kommen. Vorher kaufen wir aber noch Äpfel und eine entsprechende Karte von OS in einem der zahlreichen Outdoorläden im Ort. Im Ben Nevis Center dürfen wir unsere Rucksäcke deponieren und ziehen mit einem "Daypack" bewaffnet um 13 Uhr los. Bis 20 Uhr müssen wir spätestens zurück sein, aber dann ist es eh dunkel.
Der kleine Lederrucksack ist denkbar ungeeignet weil hoffnungslos zu klein für uns beide. Stephan schnürt er die Schultern noch mehr ab als mir und auch Äpfelwettessen hilft nicht besonders viel. Dennoch sind wir recht fix unterwegs und bald schon auf dem Plateau zwischen Ben Nevis und
Meall an t-Suidhe auf ca. 600 Metern. Aber wir hatten uns vorgenommen um 16 Uhr umzudrehen und tun das auch obwohl das Wetter durchaus annehmbar ist, wenn auch mit Nieselregen.
Blick von der Flanke des Ben Nevis ins Glen Nevis:
Im Nachhinein gesehen hätten wir uns auch böse sowohl in Höhe als auch Entfernung des Gipfels verschätzt. Die angebenen acht Stunden für Auf- und Abstieg sind vielleicht ein bisschen großzügig gerechnet (zumindest bei gutem Wetter) aber offenbar sehr wohl realistisch.
Wir sind fix wieder unten und in Fort William (ungefähr 18:30) und nutzen mal wieder die Toiletten des Supermarkts. Auf dem Weg zurück finden wir auch ein netteres Zeltplätzchen für die Nacht am River Nevis. Durch Fort William bummelnd sehen wir mehr Outdoorläden als sonst etwas und entdecken einen Pub, der Stephans Gelüste nach Pizza zu stillen verspricht. Also zurück zum Ben Nevis Center die Rucksäcke abholen.
Das Restaurant über dem Pub ist überaus edel und warm.... sehr warm! Aber das Futter macht satt und stärkt uns für den langen Weg zum Zeltplatz mit den schweren Rucksäcken - warum haben wir eigentlich so elend viel dabei?
Auf dem Weg zum Zeltplatz laufen wir noch am Busbahnhof vorbei und schauen nach wann ein Bus in den Norden fährt. Wir beschließen um 14:00 nach Kyle of Lochalsh zu fahren (gegenüber der Insel Skye) um von dort aus per Anhalter oder sonstwie weiter zu kommen.
Es ist natürlich längst dunkel als wir am Zeltplatz ankommen, aber wir haben ja schon die Nacht vorher geübt und diesmal deutlich mehr Platz und vorhin schon ein wenig aufgeräumt.
Wir sind heil, zufrieden und ziemlich chaotisch wieder im Lande angekommen und ich hab mir brav Notizen gemacht um euch mit einem Reisebericht erfreuen zu können.
Hier also die ersten Tage:
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Es geht los
Nach Schottland also soll es gehen, da Lappland außerhalb der finanziellen Möglichkeiten ist. In die Highlands, falls es das Wetter zulässt in die Letterewe-Wilderness.
Nach - zumindest meinerseits - etwas chaotischen Reisevorbereitungen und nachdem nun klar ist, dass wir uns sinnvollerweise in Mainz und nicht in Frankfurt treffen, da der Shuttlebus eh von dort fährt tun wir genau das und packen dann erstmal teilweise um, da ich noch Packsäcke mitbringe, die Stephan braucht.
Offenbar sind wir bei der Zeitplanung doch noch von Frankfurt ausgegangen, wir haben ewig viel Zeit, sowohl in Mainz, als auch am Flughafen.
Da wir das Gewicht nur grob überschlagen haben gehen wir auf gut Glück zum Checkin, rechnen aber damit umpacken zu müssen. 15kg pro Nase ist wirklich nicht viel, wenn man 10kg allein an Nahrungsmitteln dabei hat.
Die gute Waage meint dann auch prompt: 34kg, also zuviel. Wir holen fröhlich ungefähr 5 oder 6kg raus und versuchen es wieder: 32kg. Dumme Blicke unsererseits und das Vorzeigen des schweren Handgepäck-Rucksacks nutzen nichts, wir können entweder nochmal umpacken oder 2kg Übergepäck zahlen - wir sind faul und tun letzteres.
Je nach Sicht der Dinge ist der Flug angenehm ruhig (Melanie) oder viel zu harmlos (Stephan) - jedenfalls kommen wir um 20:40 Ortszeit in Prestwick an. Für billige 2,60 Pfund kommen wir nach Glasgow.
Dass Euro-Hostel liegt direkt an der Central Station - man kann natürlich aber auch einmal drumherum laufen, wenn man das lieber mag. Noch am Abend versuchen wir das Gewicht halbwegs fair zu verteilen. Ich habe das Glück ein 4er für mich alleine zu haben, Stephan darf sich mit nächtens Handy telefonierenden Mitbewohnern herumärgern.
Wo wollten wir nochmal hin?
Wir treffen uns mehr oder weniger gleichzeitig zum Frühstück und ziehen dann zu letzten Einkäufen in der Zivilisation los.
Zwei Querstraßen oberhalb der Buchanan Station fallen wir beim Tiso ein und kaufen Benzin, Gas, ein Buff für mich und ein kleines Buch über die Northern Highlands.
Dann setzen wir uns in den Bus nach Inverness, leider ohne vorher gefragt zu haben wie lange er denn bis dort braucht und ohne Futter. Vier Stunden später kommen wir ziemlich hungrig in Inverness an und beschließen vor weiteren Aktionen etwas zu essen. Allerdings wollen wir noch kurz in Erfahrung bringen wann wir denn wie weiter kommen um nicht durch einen blöden Zufall den Bus knapp zu verpassen. Hätte ich beim Fragen Kinlochewe mal hingeschrieben dann wäre es nicht zu der folgenschweren Verwechslung gekommen. Die Auskunft lautet, dass der Bus nach Fort William in 10 Minuten abfährt und wir dort Anschluss nach Kinlochleven bekommen. Die besorgte Nachfrage ob wir denn "hill walking" machen wollen erweist sich im Nachhinein als reichlich lächerlich - das kann man schließlich so ziemlich überall in Schottland mehr als ausführlich.
Es erscheint uns merkwürdig, aber viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, also besorgt Stephan in der Bäckerei eine Art Minimalfutterversorgung während ich die Tickets kaufe. Stephan hält noch den Bus auf und wir springen rein. Am Loch Ness entlang geht es nun also nach Fort William.
Zwei Stunden später kommen wir dort an und entdecken auf der Suche nach dem weiteren Weg unseren Irrtum. Nun also offenbar zumindest für diese Nacht in Fort William gestrandet setzen wir uns in den nächsten Pub, probieren Haggis (durchaus essbar) und schmieden Pläne. Zuerst mal brauchen wir einen Zeltplatz für die Nacht. Wir werden dann wohl also im Dunkeln das erste Mal gemeinsam aufbauen, nun ja, gutes Training. Morgen früh wollen wir dann sehen wie es weiter gehen soll. Entweder gleich wieder Richtung Norden oder - da wir nun schonmal hier sind - doch dem Ben Nevis einen Besuch abstatten.
Die Idee am Loch einen Zeltplatz zu finden erweist sich schnell als undurchführbar. Das Ufer ist steinig und sehr schmal. Also müssen wir wohl irgendwie raus aus dem Ort. Irgendwie kam die Idee "berghoch" vom Himmel gefallen und wir mühen uns inzwischen schon recht müde mit den schweren Rucksäcken den Berg hoch zum Ziel der "letzten Häuserreihe da oben". Ganz die letzte haben wir nicht erwischt, aber ein halbwegs abgelegenes Plätzchen in einem "Wald" das sich bei näherer Betrachtung am nächsten Morgen dann eher als wilde Müllkippe entpuppte.
Zeltplatz im Gestrüpp:
Irgendwann steht irgendwie das Zelt und wir haben uns wohnlich drin eingerichtet. Die erste Nacht draußen und noch dazu in bewohntem Gebiet ist ein wenig unruhig, aber es kann ja nur besser werden.
Ben Nevis
Wir stecken offenbar noch zu sehr in der Zivilisationshektik, entsprechend haben wir gestern abend vergessen Wasser mitzunehmen und stehen nun ohne selbiges da. Uns bleibt also nicht viel anderes übrig als einzupacken und wieder runter zu laufen zur Bushaltestelle samt Supermarkt um uns mit Wasser zu versorgen und zu frühstücken.
Angesichts der zu Tage tretenden Umgebung fällt uns der Aufbruch nicht besonders schwer und wir sitzen bald frühstückend und Tee kochend an der Bushaltestelle.
Allerdings bietet der morgendliche Blick über das Tal schonmal einen Vorgeschmack auf schottisches Wetter:
Blick ins Tal:
Und ein paar Minuten später ist da plötzlich ein See:
Wir entscheiden uns tatsächlich mal zum Ben Nevis zu laufen und einfach mal zu schauen wie weit wir ohne Rucksäcke kommen. Vorher kaufen wir aber noch Äpfel und eine entsprechende Karte von OS in einem der zahlreichen Outdoorläden im Ort. Im Ben Nevis Center dürfen wir unsere Rucksäcke deponieren und ziehen mit einem "Daypack" bewaffnet um 13 Uhr los. Bis 20 Uhr müssen wir spätestens zurück sein, aber dann ist es eh dunkel.
Der kleine Lederrucksack ist denkbar ungeeignet weil hoffnungslos zu klein für uns beide. Stephan schnürt er die Schultern noch mehr ab als mir und auch Äpfelwettessen hilft nicht besonders viel. Dennoch sind wir recht fix unterwegs und bald schon auf dem Plateau zwischen Ben Nevis und
Meall an t-Suidhe auf ca. 600 Metern. Aber wir hatten uns vorgenommen um 16 Uhr umzudrehen und tun das auch obwohl das Wetter durchaus annehmbar ist, wenn auch mit Nieselregen.
Blick von der Flanke des Ben Nevis ins Glen Nevis:
Im Nachhinein gesehen hätten wir uns auch böse sowohl in Höhe als auch Entfernung des Gipfels verschätzt. Die angebenen acht Stunden für Auf- und Abstieg sind vielleicht ein bisschen großzügig gerechnet (zumindest bei gutem Wetter) aber offenbar sehr wohl realistisch.
Wir sind fix wieder unten und in Fort William (ungefähr 18:30) und nutzen mal wieder die Toiletten des Supermarkts. Auf dem Weg zurück finden wir auch ein netteres Zeltplätzchen für die Nacht am River Nevis. Durch Fort William bummelnd sehen wir mehr Outdoorläden als sonst etwas und entdecken einen Pub, der Stephans Gelüste nach Pizza zu stillen verspricht. Also zurück zum Ben Nevis Center die Rucksäcke abholen.
Das Restaurant über dem Pub ist überaus edel und warm.... sehr warm! Aber das Futter macht satt und stärkt uns für den langen Weg zum Zeltplatz mit den schweren Rucksäcken - warum haben wir eigentlich so elend viel dabei?
Auf dem Weg zum Zeltplatz laufen wir noch am Busbahnhof vorbei und schauen nach wann ein Bus in den Norden fährt. Wir beschließen um 14:00 nach Kyle of Lochalsh zu fahren (gegenüber der Insel Skye) um von dort aus per Anhalter oder sonstwie weiter zu kommen.
Es ist natürlich längst dunkel als wir am Zeltplatz ankommen, aber wir haben ja schon die Nacht vorher geübt und diesmal deutlich mehr Platz und vorhin schon ein wenig aufgeräumt.
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