[GB] Schottland 2004 - 4 wochen Einsamkeit... + Fotos !!!!

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  • MarcusLöffler
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    • 26.09.2003
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    • Meine Reisen

    [GB] Schottland 2004 - 4 wochen Einsamkeit... + Fotos !!!!

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    ... oder es kam alles anders, als geplant

    Nachdem ich eigentlich in 2003 schon loswollte, das aber nicht geklappt hat, gings denn Mitte April endlich los. Ich hatte also praktisch mehr als ein Jahr Zeit, mir Gedanken zu machen, was wie wo und wann passieren soll... die Tour ist meine erste größere/längere und wirkliche Wander-/ Trekkingtour und so "lerne" ich im Verlauf des Urlaubs dann vieles, was ich vorher nicht bedacht hatte. Der West Hihland Way sollte es sein und im Anschluss eine Tour in die Letterewe Wildernes.

    17.04.2004:
    Endlich gehts los, ich sitze morgens am Hauptbahnhof in Recklinghausen und warte auf den Zug, der mich nach Köln bringt. Von dort gehts dann mit 'nem Shuttlebus nach Frankfurt-Hahn. Der Rucksack ist gut vollgepackt, irgendwas um die 18 -19 Kilo wird er haben. Da ich den Golite "Gust" nutzen wollte, habe ich vor dem Urlaub noch bei Golite Infos eingeholt, ob der Sack auch mehr als die angegebenen 15 Kilo schafft, was aber kein Problem ist, es wird dann halt nur nicht ganz so komfortabl zu tragen (... mal ganz abgesehen davon, dass ich viel zu viel unnützen Krempel mit mir rumgeschleppt habe und viel zu viel Futter...).
    Am Flughafen angekommen habe ich denn noch ein Stündchen oder so Zeit, um mich umzugucken, aber soviel zu gucken gibbet da nun auch nicht wirklich (... man merkt, ich fliege das erste Mal mit RyanAir). Beim Warten auf das Öffnen des Check-In lerne ich zwei etwa gleichaltrige Schotten aus Glasgow kennen, die 14 Tage lang in Ungarn und Deutschland gecampt und getrampt sind. Einer der beiden, Grahame, bietet mir im Laufe des Fluges an, bei ihm zu pennen. Die beiden sind auf ihrer Reise häufig eingeladen worden und er möchte davon gerne was "zurück-" oder weitergeben. Freut mich, ich hatte mich darauf eingestellt, die Nacht am Flughafen zu verbringen. Da die Maschine mit einer Stunde Verspätung abhebt, kommen wir ziemlich spät in Glasgow-Prestwick und schaffen mit viel Rennerei und beinahe einer neuen Lunge für mich... :wink: den letzten Zug vom Flughafen ins Zentrum. Gut, wenn man Leute dabei hat, die sich auskennen, ich hätte den Zug nie geschafft. Irgendwann um kurz nach 01.00 Uhr schlagen wir dann in der Central Station auf, laufen noch eine gute Stunde bis ins Glasgowr WestEnd zu der Wohnung von Graham und nach einem Sandwich bei "Subway" falle ich irgendwann ziemlich geschafft ins Bett.

    18.04.2004:
    Morgens bin ich relativ früh aufgestanden, habe meine SiebenSachen zusammengepackt und nach einem kurzen Frühstück und einer kurzen Wegbeschreibung in die City verabschiede ich mich von Grahame und mache mich auf den Weg... bei herrlichstem schottischem Nieselregen. Ich finde die Innenstadt von Glasgow heute morgen irgendwie ziemlich hässlich und muss auch öfter Nachfragen, bis ich endlich wieder an der CentralStation stehe. Von hier aus ists denn nicht so weit bzw. schwierig bis zu Tiso's Outdoor-Laden, in meinem Buch hats von diesem Teil der Innenstadt eine Karte (Das Buch und auch die anderen Bücher der Reihe "British Walking Guides" finde ich übrigens absolute spitzenklasse und kann es nur empfehlen, sehr detaillierte, handgezeichnete Karten im Massstab 1:20.000 mit vielen Tips).
    Im Tiso kaufe ich dann einen Liter (... welch Wahnsinn -> ein halber wäre erstmal mehr als genug gewesen...) Spiritus, muss diesen echt tollen Outdoorshop aber ziemlich schnell wieder verlassen, um meinen Zug nach Milngavie zu erreichen. In Milngavie angekommen wollte ich dann eigentlich nur bis zur Benkell-Farm und den ersten Tag dort in Ruhe verbringen. Milngavie ist Sonntags absolut tot, nicht eine Menschenseele läuft in dem Dörfchen rum und so mache ich mich denn auf den Weg. Ich Dussel hatte irgendwie im Kopf, dass man vom WHW aus zur Benkell Farm abzeigen kann und bin also erstmal den Weg entlang gelaufen. Es geht anfangs durch einen kleinen Park und später in eine Sumpflandschaft, die es geschafft hat, irgendwie in einem Wäldchen unterzukommen :wink: . Nachhdem einige Zeit ins Land gegangen ist, muss ich verwundert feststellen, dass ich mich völlig vertan habe, was den Weg zur Benkell-Farm angeht und weil ich im Nieselregen keine Lust habe, wieder zurückzulaufen, beschliesse ich, heute denn doch bis Gartness zu laufen und den Weg heute schon anzufangen... *hurra!* :wink: Gegen 14 Uhr reisst die Wolkendecke dann auf und die Sonne scheint, da lässt es sich doch schon viel besser laufen. Nichtsdestotrotz, im Laufe des Nachmittags werden Rucksack und Beine immer schwerer und ich wiederstehe genau aus diesem Grund einem Abstecher zur Glengoyne Destillery... zu weit wech und wenn ich erstmal 'nen Whisky probiert habe, komme ich sicherlich nimmer vorwärts... Irgendwann gegen 17.30 Uhr komme ich denn in Gartness an und stelle fest, dass die Campsite bzw. das zugehörige Cafe geschlossen ist. Nach supi... nach ein bischen hin und her und ums Haus rumlaufen, finde ich denn doch jemanden, der mir dankbar 3 Pfund für die Nacht abnimmt mir die Toiletten etc. zeigt. Der "Campingplatz" besteht aus einer kleinen Wiese an einer Brücke und eben den toiletten im Haus. Da die Toiletten supersauber und gepflegt sind, machen mir auch die 3 Pfund nix aus und stelle ich zum ersten Mal das Zelt auf, verpacke meine Sachen und freue mich auf eine heisse Dusche. Nach dem Abendbrot wird mir dann relativ schnell klar, dass ich die Uco-Kerzenlaterne samt Ersatzkerzen vielleicht völlig umsonst mitgeschleppt habe, weil es abends ziemlich lange hell bleibt. Mal abwarten, wie das so wird... erste Zweifel kommen mir, ob die Packliste tatsächlich so der Hit ist oder ob ich mich vielleicht verzettelt habe. Wie auch immer, gegen 22.00 Uhr falle ich in den Schlafsack.


    19.04.2004:
    Die Nacht verläuft solala, es fängt nachts an so richtig zu regnen und ich schaue öfter mal in die Apsis, ob da noch alles trocken ist. Ist aber alles kein Problem, da mache ich mir unbegründete Sorgen. Morgens regnet es noch immer und so stehe ich um 07.30 Uhr auf und schaffe die Sachen unter die Brücke, da mache ich mir denn auch Frühstück. Das kochen mit dem Dosenkocher von Dominique klappt ganz gut, nur muss ich noch bischen experimentieren, wie hoch ich Spiritus einfüllen kann, ohne dass der erhitzte und sprudelnde Spiritus aus dem unterteil läuft und ich dann ein mittleres Lagerfeuer habe... In einer Regenpause wische ich das Zelt halbwegs trocken und verpacke es zügig. Im Nieselregen gehts dann weiter, wohin genau, weiss ich noch nicht, ich schaue einfach, wann ich keine Lust meehr habe. Ich möchte das alles langsam angehen lassen und da keine Gewaltmärsche hinlegen, ich halb schließlich Urlaub und bin nicht auf der Flucht. Und wenn der WHW denn zwei Wochen dauern sollte, dann dauert er halt zwei Wochen, ist ja eigentlich auch egal, ich habe Zeit genug und muss nicht hetzen. Landschaftlich tut sich noch nicht soooo viel, ich bin aber froh, dass ich keine großartigen Steigungen zu bewältigen habe und auf den ersten paar Tagesetappen eher gemäßigtes Gelände vorfinde. Der Abzweig zum Conic Hill ist geschlossen, weil am Conic Hill "Lambing Season" ist und so laufe die Alternativroute via Milton of Buchanan nach Balmaha und nach etwa 14 bis 15 Kilometern Tagsstrecke gehts abends auf den ersten großen Campingplatz in Balmaha. Hurra eine Dusche und ein Trockenraum! =:-)
    Was zwar in dem Buch über den WHW drinsteht und was ich auch in vielen Foren etc. gelesen hatte ist, dass entlang des Weges die Infrastruktur bzgl. Campingplätzen und Shops gut sein soll. Dummerweise habe ich dieses Wissen bei der Planung was Futter und Übernachtungen angeht völlig verdrängt/ missachtet und so sitze ich denn heute schon wieder im Zelt und wundere mich, was fürn Zeug ich da so mit mir rumschleppe (... ganz so schlimm isses nicht, aber es gibt schon das eine oder andere, was ich letztendlich nicht brauche und was zukünftig auch zuhause bleiben wird.). Nächstes Mal sollte ich mir deutlich mehr Gedanken darüber machen, wo man unterwegs Nahrungsmittel kaufen kann etc., dann müsste ich auch nicht für 1,5 Wochen Futter mitschleppen... *grmpf* :bash:
    Wie auch immer, heute bin ich zum ersten Mal froh, dass ich das Akto habe und nicht mit dem Tarp unterwegs bin, vom Loch Lomond aus weht die ganze Nacht hindurch ein ziemlich hefitger Wind und es beginnt gegen 21.30 Uhr zu regnen. So verläuft die Nacht denn ziemlich unruhig...


    20.04.2004:
    Der Tag fängt so an, wie der gestrige geendet hat: Es regnet und da es sich offensichtlich einregnet, packe ich meine Sachen im Zelt zusammen und räume die Sachen anschließend in den Eingang eines nicht genutzten Gebäudes auf dem Campinplatz. Hier koche ich auch Wasser für Tee und Müsli. Im Zelt bzw. in der Apsis mit dem Dosenkocher zu kochen, traue ich mich denn doch nicht, mir sind die teilweise ziemlich hohen Flammen doch etwas zu suspekt und ich möchte kein unnötiges Risiko eingehen. In einer Regenpause (hurra, der Herr hat doch Gnade... :wink: ) wische ich wieder das Zelt soweit es geht trocken und verpacke nach und nach alle Sachen im rucksack. Da ich heute nach Rowardennan möchte, heisst es bei dem herrlichen Wetter Regensachen anziehen und auf gehts. Heute stehen zwei relativ steile Anstiege auf dem Programm, einmal gehts etwa 50 Meter hoch, einmal etwa 90 Meter. Das Buch über den WHW gefällt mir immer besser, der Weg ist wirklich sehr detailliert beschrieben und vor allem wird der Zustand des Weges sehr gut beschrieben, so dass man in der Regel wirklich weiss, was einen auf der Strecke erwartet. Der Regen wird immer stärker und als ich endlich den 90-Meter-Anstieg hinter mir habe, bin ich sowohl innerlich wie äusserlich klatschnass. Dumm ist, dass es keine Unterstellmöglichkeiten gibt und so trotte ich denn gezwungenermaßen weiter durch den Regen. Völlig fertig, demotiviert und immer noch klatschnass komme ich gegen Mittag in Rowardennan an und beschliesse, heute im Youth Hostel zu übernachten und morgen einen Tag Auszeit zu nehmen. Im Youth Hostel empfängt mich an der Rezeption ein Schild "Closed till 3pm"... und wir haben es gerade mal 12.00 Uhr. Wenigstens ist der Raum am Eingang des Hostels offen und so stehe bzw. sitze ich denn klatschnass dort rum und warte dass es 15.00 Uhr wird. Da es draussen immernoch regnet, bleibe ich in dem Raum. Nach einiger Zeit wird mir ziemlich kalt und so mache ich, um irgendwie Wärme zu produzieren, lustige Kniebeugen und ähnliches mehr. Ich hätte nie gedacht, dass man so schnell auskühlen kann. Irgendwann kommt jemand von der Herberge vorbei und hat denn gegen 14.00 Uhr Gnade und lässt mich rein. Ich glaube, ich habe mich noch nie so sehr auf eine heisse Dusche gefreut, wie heute. Gesagt getan, ab unter die Dusche und anschließend die klatschnassen Sachen in den Trockenraum gebracht. Jetzt wird mir bewusst, dass ich eine zweite Hose hätte mitnehmen sollen... wie war das noch mit Packliste und verzettelt? Also die nasse Hose auch in den Trockenraum und erstmal einen heissen Tee in der Küche machen. Zum Glück ist sonst niemand da, so sieht denn keiner, wie ich in frischer Unterhose und T-Shirt in der Küche stehe... :bash:
    Nächstes Mal wird definitiv anders geplant, ich habe angefangen, mir hinten im Tagebuch aufzuschreiben, was schiefgelaufen ist, was ich vergessen habe und welche Sachen ich als überflüssig empfinde. Mangels anderer Möglichkeiten lege ich mich denn erstmal ins Bett und schlafe eine runde. Gegen 17.00 Uhr wache ich dann auf, hole die Hose aus dem Trockenraum. Ist noch nicht 100%ig trocken, aber das wird schon. Logischerweise scheint mittlerweile die Sonne und der Himmel ist fast wolkenlos... eigentlich wollte ich heute ein Stückchen hinter dem Hostel auf dem "wilden" Campingplatz übernachten und so laufe ich da mal hin, um zu schauen, was mir entgeht. Der Platz ist an sich okay, was mir aber auffällt ist, dass einige Ecken doch ziemlich zugeschissen sind... was nicht nur ekelhaft und unappetitlich ausschaut, sondern mir auch das "wildcampen" entlang des WHW vermiest, weil ich finde, dass sowas ja nun nicht unbedingt sein muss. Ich habe kein Problem damit, irgendwohin zu sch....... aber ich vergrabe das Zeug halt anschließend und verbrenne das Klopapier. Und weil ich mittlerweile ja weiss, dass entlang des WHW genügend Campingplätze und Hostels zur Verfügung stehen, beschliesse ich, die Natur am WHW in Ruhe zu lassen und wo möglich die vorhandenen Campingplätze zu nutzen.
    Gegen Abend trudeln die nächsten Gäste im Hostel ein und bei mir auf dem Zimmer finden sich zwei Deutsche ein, mit denen ich abends noch auf ein bis drei Guinness zum Pub in Rowardennan laufe. Da die Wettervorhersage für morgen zwar windiges, aber gutes Wetter prophezeit, beschliesse ich, morgen auf den Ben Lomond zu steigen.


    21.04.2004:
    Ich bin relativ früh wach und nach dem Frühstück mache ich bei lockerer Bewölkung und teilweisem Sonnenschein auf den Weg auf den Ben Lomond. Die Wettervorhersage stimmte so einigermassen, es ist den meisten Teil des Weges bis zur langgezogenen schulter des Berges trocken und die Sonne kommt durch. Womit ich mal nicht gerechnet hatte, war/ ist der Wind. In der Vorhersage hat es zwar geheissen "windig", aber nicht stürmisch oder so etwas. Nu ja, ich habe Regenhose, Wanderstöcke und Gore-Jacke dabei, auch Mütze, Handschuhe und Halsschutz fehlen nicht. Auf der Schulter des Berges angekommen nimmt der Wind an Heftigkeit zu, allerdings habe ich ihn im Rücken und so wird es relativ einfach, auf dem breiten Rücken der Bergschulter vorwärtszukommen, der Wind im Rücken "treibt" mich auf diesem flachen und sehr einfach zu begehenden Teil des Berges nach vorne. Der Gipfel erhebt sich von dem Bergrücken aus genau vor mir. Ich muss ja ein lustiges Bild abgeben, die Sonne scheint, ich habe aber Mütze und Handschuhe, sowie Gore-Jacke und -Hose an, weil der Wind mittlerweile so stark geworden ist, dass es mir ohne diesen Schutz viel zu kalt wird. An der eigentlich Gipfelkuppe angekommen beginne ich, aufwärts zu klettern. "Klettern" ist eigentlich völlig falsch, letztlich geht es zwar steil, aber auf sehr einfach begehbarem Terrain aufwärts. Als ich auf dem Gipfelgrat ankomme, wird der Wind so heftig, dass ich nurmehr kriechen kann, ich schaffe es echt nicht, aufzustehen, geschweige denn mich hinzusetzen (Kein Witz!). Nach zwei Metern auf dem Gipfelgrat entscheide ich, dass das zuviel des Guten ist und breche den Versuch ab. Ich krieche vom Gipfelgrat runter und muss mich nach ein paar Metern Abstieg erstmal hinsetzen, um in Ruhe durchzuatmen. Das alles bei schönstem Sonnenschein. Es hätten zwar nur noch etwa 15 bis 20 Höhenmeter bis zum Gipfel gefehlt, es ist mir unter diesen Umständen aber viel zu gefährlich. Auf meinem Weg zurück auf den langgezogenen Bergrücken kommt mir ein älterer Mann entgegengeklettert. Ich versuche, ihm zu sagen, dass es oben zu windig ist, der "brüllende" Wind macht ein vernünftiges Gespräch aber unmöglich. So geht er denn weiter aufwärts und ich steige weiter ab. Auf dem Bergrücken angekommen, mache ich wieder Pause, ich muss was trinken und mich bischen ausruhen. Ein paar Minuten später kommt der ältere Herr vorbei und wir haben endlich die Möglichkeit, uns zu unterhalten. Er hat auch abgebrochen -> zu gefährlich. Wir beschliessen, gemeinsam abzusteigen und im Laufe des Gesprächs erfahre ich, dass er aus Glasgow kommt und schon etliche Jahre "HillWalking" betreibt. Im Gegensatz zu mir, das war heute mein erster Versuch überhaupt, mal auf den Gipfel eines Berges zu kommen. So finde ich es denn beruhigend zu hören, dass meine Entscheidung, die Tour abzubrechen genau richtig war. Der Weg an sich ist absolut unproblematisch, der Ben Lomond dürfte neben Ben Nevis zu den am meisten von Touris besuchten Bergen Schottlands gehören. Was aber bei den Bergen Schottlands immer wieder ein Problem ist, ist das unbeständige Wetter. Es kann durchaus passieren, dass sich plötzlich Nebel oder eine Wolke bildet und man nur noch 5 Meter Sicht hat. Nun denn, da es heute nicht geklappt hat mit meinem ersten "Munro", muss ich nun halt warten bis ich in der Letterewe Wilderness unterwegs bin, dort liegen in jedem Fall zwei Munros auf meinem Weg, die ich mehr oder weniger queren muss.
    Zurück im Hostel hat sich die Zimmerbelegung schon wieder geändert. Die beiden Deutschen sind morgens weiter gewandert, stattdessen wäscht grade ein Engländer seine Socken im Waschbecken, dass wir im Zimmer haben. Steve ist ein netter Kerl aus Liverpool, ich würde sagen um die 40 Jahre alt und macht den WHW als Wohltätigkeits-Lauf für ein Krebs-Hospital im Süden Englands. Wir gehen abends noch auf ein Bierchen in den Pub und beschliessen, morgen gemeinsam von Rowardennan nach Inverarnan zu laufen.





    So, das wars bis hierher erstmal, der Rest kommt wohl im Laufe der Woche dazu... =:-)

    Bis dahin,

    Marcus
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 15:19. Grund: Reisecharakter eingestellt
    "It's my world, you can't have it!"

    *Metallica*

  • Shirkan
    Fuchs
    • 12.09.2002
    • 1901

    • Meine Reisen

    #2
    recht lustig geschrieben!

    freu mich schon auf die nächsten Berichte
    mfg
    Sebastian

    --
    Liebe das Leben. Lebe die Liebe.

    Kommentar


    • markuman
      Erfahren
      • 07.02.2004
      • 433

      • Meine Reisen

      #3
      nich nur lustig, auch interessant - freu mich auch schon auf den nächsten teil.

      Kommentar


      • Scotlandfan
        Erfahren
        • 23.06.2003
        • 499

        • Meine Reisen

        #4
        Hi Marcus,
        super Bericht bisher, schön geschrieben! Was mir bekannt vorkommt: auch ich lern immer wieder, was ich zu viel auf Tour dabei hab und was evtl. gefehlt hätte. Tjaja...

        Sich auf die Fortsetzung freuend,
        Anabelle
        It\'s better to remain silent and be thought a fool than to speak out and remove all doubts.
        Thomas Jefferson

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        • MarcusLöffler
          Erfahren
          • 26.09.2003
          • 268
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          ... und weiter gehts...

          22.04.2004:
          Um 07.30 Uhr bin ich wach, packe meine Sachen und gehe frühstücken. Die heute zu bewältigende Strecke (21km) soll die "härteste" bzw. schawierigste Etappe des ganzen WHW sein... sagen sowohl mein Büchlein wie auch Steve (...und der muss es wissen, er läuft den WHW bereits zum zweiten Mal). Es geht am Ufer des Loch Lomond entlang bis zum nördlichen Ende des Lochs. Beim Blick aus dem Fenster stelle ich beruhigt fest, dass es zwar bewölkt, aber trocken ist. Toi-toi-toi, dass das auch so bleibt. Bisher habe ich noch keine Blasen an den Füßen bekommen, was vermutlich daran liegt, dass ich die Lederstiefel von Lowa schon Jahre habe und sie entsprechend "eingelaufen" sind. Steve gibt mir morgens einen Tip gegen Blasen, den ich den kompletten Rest des Urlaubs befolge: Morgens die Füße dünn mit Vaseline einreiben -> verhindert bzw. vermindert, dass durch die Socken Reibung auf der Haut entsteht und damit eine der Hauptursachen von Blasen. Ist zwar anfangs ein bischen komisch und "glibberig", die Füße mit dem Zeug einzureiben, funktioniert aber wirklich einwandfrei. Also denn, los geht's, zunächst über den Fußballplatz am Hostel auf einen gut ausgebauten Pfad, der bald auch an der vorgestern "besichtigten" Campsite vorbeiführt und anschließend in eine breite Forststraße übergeht. Dieser Teil des Wegs ist noch relativ einfach, geht halt bischen auf und ab, aber nicht wirklich problematisch. An der Rowchoish Bothy vorbei endet die Forststraße und der Weg führt als Trampelpfad am Ufer des Lochs entlang. Ab hier ändert sich so ziemlich alles... der kleine Pfad schlängelt sich durch Gestrüpp, um Bäume herum, auf und nieder, sprich, es wird jetzt anstrengend. Zumal der Pfad nicht wirklich trocken ist, der Regen der letzten Tage und Wochen hat den Boden gut aufgeweicht und so geht es auf teilweise matschigen Pfaden vorwärts. Ich bin froh, dass ich mir ein paar Tage vor der Abreise noch Gore-Gamaschen bei Globi bestellt hatte, ansonsten wäre die Hose heute abend sicherlich eher matsch-braun als schwarz. Nach einer beinahe endlos erscheinenden Wanderung taucht plötzlich das Inversnaid Hotel auf... endlich "Halbzeit". Wäre ich alleine unterwegs gewesen, hätte ich mich vermutlich ans Seeufer gesetzt und mir da ein Süppchen gekocht, Steve wusste aber zum Glück, dass es im Hotel einen Hintereingang für Wanderer gibt. Also da rein, Schuhe und Jacke ausgezogen und an den Heizkörper gestellt. Im Hotel selbst habe ich mir dann erstmal eine leckere Kanne Tee gegönnt und nach etwa einer halben Stunde wurde vom Personal ein großes Tablett mit fertig abgepackten Sandwiches auf die Theke gestellt. Darauf hatte Steve gewartet und so haben wir beide erstmal je ein Päckchen Sandwiches verdrückt und eines für unterwegs gekauft. In diesem Fall wars wirklich nicht schlecht, dass ich mal nicht komplett alleine unterwegs war, was wäre mir da entgangen... Nach gut einer Stunde Pause gings dann weiter. Der Weg wird wieder herrlich matschig, zusätzlich wirds felsig und man latscht quasi ständig um irgendwelche Felsen herum. Teilweise muss man ein klein wenig Klettern, weil die Felsen eine normale Wegführung verhindern. Der Weg zieht sich durch das ständige Hin-und-Her-und-Auf-und-Nieder wie Kaugummi, ich rutsche desöfteren auf den feuchten Steinen und Wurzeln aus und bin heilfroh, dass nix passiert. Bei einer kurzen Pause diskutieren Steve und ich, wie diese Strecke des Wegs wohl während des WHW-Race bewältigt wird. Einmal im Jahr findet ein Rennen (!!!) über die komplette Distanz des WHW (=152km) statt. Die Bestzeit liegt bei unglaublichen 16 Stunden... uns ist schleierhaft, wie die Läufer diesen Abschnitt rennen können, wo wir doch schon beim normalen Gehen beinahe die Haxen brechen... Nun ja, sollen sie machen, die spinnen eben doch, die Briten . Irgendwann ist das Ende des Lochs in Sicht und wir entdecken in der Nähe der Doune Bothy ein Schild, dass uns freundlich darauf hinweist, dass es bis Inverarnan noch 2 Meilen sein sollen. Nun denn, zwei Meilen sind sooo weit denn auch nicht mehr. Ab hier geht es auf besseren Pfaden durch eine Hügellandschaft hindurch, leider wird das Wetter schlechter und es fängt zu allem Überfluss auch noch an zu regnen. Nach einiger Zeit meint Steve dann, dass die angegebenen zwei Meilen wohl doch ein schlechter Witz wären, der Weg zieht sich unendlich... Wobei es nach der teilweise ziemlich schwierigen Strecke heute durchaus auch sein kann, dass wir nicht mehr vernünftig abschätzen können, wie weit wir gelaufen sind. Diese Strecke verlangt ständige Konzentration, damit man nicht danebentritt oder ausrutscht und so sind wir ziemlich fertig bzw. müde, als endlich das Örtchen in Sicht kommt. Ich werde heute auf der Beinglas-Farm mein Zelt aufschlagen und da der Wetterbericht die letzten Tage ständig angab, dass es morgen den ganzen lieben Tag lang regnet, gönne ich mir morgen mal wieder einen Tag Auszeit. Steve hat im Drovers Inn ein Zimmer reserviert und macht sich auf den Weg dorthin. Wir verabreden uns für 20.00 Uhr zum Essen/ Bierchen trinken im Pub des Drovers Inn. Nachdem ich das Zelt aufgebaut habe klart es auf und plötzlich hat es einen wolkenlosen Himmel und herrlichen Sonnenschein. Schottisches Wetter eben. Nach einer schönen heissen Dusche gehts mir gleich viel besser und ich wundere mich, wie auch schon im Youth Hostel in Rowardennan, wie schnell die Anstrengungen des Tages verfliegen und man sich wieder einigermaßen fit fühlt. Beim Lesen in meinem Buch fällt mir auf, dass dort steht, die Küche im Drovers Inn würde um 19.30 Uhr schliessen... also mache ich mich bereits um 18.30 Uhr auf den Weg und hoffe, dass Steve das auch irgendwie erfahren hat. Nach einem halben Pint Guinness taucht er denn auch im Pub auf -> ich kenne seinen Nachnamen nicht und konnte deshalb nicht an der Rezeption nachfragen. Das ändern wir direkt und tauschen Adressen aus. Der Pub ist ziemlich skurril eingerichtet, in Deutschland habe ich sowas noch nicht gesehen, im Eingang glotzt einen ein ausgestopfter Bär an und im Pub selbst findet sich aller möglicher Krempel an den Wänden und in den Regalen. Verrückt aber gemütlich. Im Pub treffen wir Brian samt besserer Hälfte wieder, die heute auch von Rowardennan nach hier hin gelaufen sind. Nach dem Essen sitzen wir zu viert gemütlich beisammen und trinken das eine oder andere Pint. Ich kann heute etwas mehr trinken, weil ich morgen ja nix vorhabe... wenns am nächsten Tag weitergeht, ist bei mir nach zwei Pint Guiness Schluss, sonst gehts schief... Im Laufe des Gesprächs werd' ich von Brian nach Edinburgh eingeladen. Die beiden wohnen dort und wir wollen dann von dort aus bischen in die schottischen Berge Munros besteigen. Damit steht mein nächster Urlaub in Schottland bereits mehr oder weniger fest, wenn alles klappt bin ich im September wieder im Lande... *freu*. Gegen 23.00 Uhr verabschieden wir uns und ich falle zufrieden in den Schlafsack. Gegen 03.00 Uhr werde ich wach, es regnet... scheint der Wetterbericht ja mal zu stimmen.


          23.04.2004:
          Der Tag bleibt verregnet. Beim Frühstück kommen Steve und Brian vorbei, die beiden haben keine Wahl, sie müssen heute weiter, weil die Unterkünfte gebucht sind...
          Ansonsten passiert heute mal garnix und ich hänge den ganzen Tag am Campingplatz ab, glücklicherweise hat es hier ein großes Abdach, unter dem man sich aufhalten kann. Hier sind auch Waschmaschine, Trockner und Gasherd etc. untergebracht. So kann ich meine Wäsche auf Vordermann bringen und habe wenigstens bischen was zu tun. Irgendwann nachmittags trudeln die ersten Wanderer ein, auch ein Deutscher... konnte man leicht am "Globetrotter"-Packriemen um den Rucksack erkennen *ggg*. Der Kerl hatte sich kurzfristig entschieden, den WHW zu machen und irgendwas um die vier Wochen vor Abflug seine komplette Ausrüstung inkl. Schuhe gekauft... schleppt bischen mehr als 30 Kilo mit sich rum... in neuen Schuhen... *ohne Worte*. Kein Wunder, dass er rumhumpelt. Und da mache ich mir Gedanken, ich würde zuviel mit mir rumschleppen. Naja, wir essen gemeinsam im Pub am Campingplatz und heute gehts etwas eher in die Koje als gestern. Wir verabreden noch, morgen gemeinsam zu laufen.


          24.04.2004:
          Ich bin früh wach und packe meine Sachen zusammen. Als ich mit Frühstücken fertig bin, krabbelt der Kollege aus Mainz gerade aus dem Zelt. Er meint, dass er wohl doch noch was bräuchte, bis er fertig ist und so laufe ich denn alleine los. Heute gehts nach Tyndrum mit Mittagspause in Crianlarich, insgesamt wieder etwa 20km Strecke. In Tyndrum möchte ich im Pine Trees Leisure Park übernachten, die Campsite bietet Swimmingpool und Sauna... :-) nobel geht die Welt zugrunde und ich freue mich schon drauf. Heute gehts deutlich entspannter weiter, der Weg ist gut befestigt und führt durch das Tal, in dem auch Inverarnan liegt. Es ist zwar wolkig, regnet aber zum Glück nicht. Den Tag über bleibt es schön kühl, ideal zum Wandern. Kurz vor der Wegkreuzung nach Crianlarich verläuft der Weg dann über einen Pfad, der von Highland-Cattles genutzt wird bzw. von dem Farmer, der die netten Tierchen hält. Nicht so nett finde ich daran, dass es im matschig getrampelten Boden teilweise Knöcheltief durch eine Mischung aus Matsch, Schlamm und Kuhscheisse geht... *mmmmmhhhhh lecker* Platz zum Ausweichen gibts auch nicht wirklich, rechts des Wegs eine Trockenmauer, links ein Abhang... naja, nach viel Flucherei ist auch das geschafft und ich laufe den Hügel hinunter nach Crianlarich. Im Ort komme ich an einem kleinen Shop vorbei und kaufe mir ein paar Sandwiches für unterwegs. Was mir dabei auffällt ist, dass es hier neben allen möglichen Lebensmitteln auch Spiritus gibt.... genau wie in dem kleinen Shop an der Beinglas Farm auch. Da wiegen die 1,5 Liter Spiritus und das ganze Futter im Rucksack dann plötzlich doppelt soviel und ich könnte mir mal wieder wohinbeissen weil ich kleiner Depp mir nicht genau genug angeschaut habe, wo unterwegs nachkaufmöglichkeiten bestehen... steht ja alles in dem Buch, ich hätts nur beachten müssen... *grmpf*. In Crianlarich hats einen Pub, wo man auch Tee und frisch belegte Baguettes bekommen kann und so mache ich hier für etwa eine Stunde Pause. Danach gehts wieder zurück den Berg rauf, es dauert etwa 25 Minuten, bis ich wieder auf dem WHW unterwegs bin. Nach etwa 30 Minuten ansteigender Strecke heisst es im Buch dann bei der Wegbeschreibung "level trail across hillside" und ich freue mich schon darüber, dass es jetzt endlich nicht mehr bergan weitergeht... aber weit gefehlt. Meine Übersetzung von level trail wäre in etwa gewesen, dass der Pfad so ungefähr auf einer Höhe verläuft... nix da, es geht ständig auf und ab, Hügel hoch und wieder runter... so bleibt der Weg zwar letztlich wirklich auf einer Höhe, allerdings war das mal nicht das, was ich mir vorgestellt hatte... ja nu, nutzt ja alles nix, also weiter. Irgendwann läuft der Pfad dann talwärts und nach etwa 2 Stunden komme ich endlich zum langersehnten Campingplatz! :-) Dummerweise ist der geschlossen... son shiet auch, Sauna und Swimmingpool ade... darauf hatte ich mich so gefreut. An der Brücke zum Park steht aber wenigstens ein Schild mit nem Hinweis auf den nächsten Campingplatz, der nicht weit weg ist. Der Platz ist an sich ganz okay, es hat hier halt mehr Wohnwagen und Holzhütten als Platz für Zelte und so muss ich mein Zelt auf einem Grasstreifen entlang des Wegs durch den Campingplatz aufstellen. Der Kollege aus Mainz ist auch schon da... muss mich wohl während meiner Mittagspause in Crianlarich überholt haben. Wir laufen nach einer Dusche gemeinsam in den Ort und ich kaufe mir im Ort in einem Outdoorshop eine zweite, dünne und leichte Hose. Endlich kann ich abends die verschwitzte Hose ausziehen und trocknen lassen, dass trägt schon viel zum Wohlbefinden bei. Der Kollege aus Mainz beschliesst, morgen einen Tag Auszeit zu nehmen und dann mit dem Zug nach Ft. William zu fahren, mit seinen Füßen schafft er es wohl nicht mehr. Ausserdem hat er nicht mehr viel Zeit bis zu seinem Rückflug. Das Abendessen im "Little Chef", einem komischen Schnellrestaurant im Dorf ist ziemlich besch******* Da hätt' ich mir lieber was ausm Rucksack kochen sollen. Der Himmel klart auf und so können wir auf dem Campingplatz noch ein Bierchen trinken (Im Little Chef war das Bier alle... *grmpf*).


          25.04.2004:
          Ich wache auf und draussen scheint die Sonne... is das mal was schönes. Endlich kann das Zelt mal vernünftig abtrocknen und ich koche zufrieden Wasser für Müsli und Tee. Heute gehts von tyndrum nach Bridge of Orchy und ich geniesse diesen Tag heute wirklich. Die Strecke ist völlig unproblematisch und verläuft ohne großartige Auf- und Abstiege. Langsam ändert sich die Landschaft auch. Während es die ersten Tage mehr oder weniger durchs "Flachland" ging und anschließend am Ufer des Loch Lomond entlang, wurde es gestern schon deutlich hügeliger und heute habe ich das erste mal das Gefühl, dass es in die Highlands geht. Die ersten richtigen Berge tauchen auf und die Vegetation ändert sich auch so langsam in die Richtung, auf die ich schon lange warte... es wird karger, felsiger, typische Highland-Vegetation halt. Die Hügelketten sind nicht mehr so stark bewaldet... Die Landschaft schaut einfach großartig aus. Bei herrlichem Sonnenschein komme ich bereits gegen 13.00 Uhr in Bridge of Orchy an (heute waren nur 15 km in sehr einfachem Terrain zurückzulegen) und nachdem ich mir den (meinem Empfinden nach) vollgesch*ssenen wilden Campingplatz am Fluss angeschaut habe, ziehe ich mal wieder das Bunkhouse im Ort vor. Nachmittags geniesse ich die Sonne und schreibe die ersten Postkarten an Verwandte und Bekannte. Morgen steht der lange Marsch übers Rannoch Moor nach Kingshouse an (21km) und so falle ich nach den üblichen zwei Pint Guinness in meine Koje (... nicht, dass mir hier der Eindruck entsteht, ich würde viel zu viel trinken... ).


          26.04.2004:
          Nach dem Aufwachen beschliesse ich, dass ich mir heute im Hotel wohl ein schottisches Frühstück gönnen könnte... was zwar den Rucksack nicht leichter macht, den Magen aber deutlich mehr füllt als Müsli. Nach dem wirklich guten Frühstück gehts dann los. In dem Büchlein steht folgendes zum ersten Teil der heutigen Strecke: "This superb, challenging 13 mile section starts easily with three miles of pleasant walking over a small ridge to the Inveroran Hotel...". Habe ich mich schon gefreut, es is ja schliesslich doch auch mal nett, wenn der Weg nicht so anstrengend ist. Naja, die "small ridge" entpuppte sich denn als 320 Meter hoher Bergrücken... kein Kommentar... Wieder unten läuft man fast in das Inveroran Hotel hinein und so mache ich erstmal Pause und trinke mir eine gute Kanne Tee. Tee ist auch sowas, was ich mir "mit nach Hause nehmen möchte", ich hab' eigentlich nie großartig viel Tee getrunken, finde hier aber täglich mehr Gefallen daran, weil es wirklich erfrischend ist und vor allem gut schmeckt. Während ich so in der Sonne sitze, kommen drei Figuren den Hügel heruntergelaufen, einer vorneweg, die anderen beiden langsamer hinterher. Kurz "hallo" gesagt, ziehen sie vorüber und laufen weiter. Ich breche nach der leckeren Teepause denn auch wieder auf und nach einiger Zeit komme ich denn an einem Schild vorbei, wo es heisst, dass ab hier bis Kingshouse nix mehr mit Campen ist und man bitte genau überlegen solle, ob man es auch schafft... ansonsten lieber im Hotel oder auf der freien Campsite in Inveroran bleiben. Also denn, auf gehts ins Moor. Der Weg verläuft auf einer alten Strasse, die Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts gebaut wurde und den Viehhändlern als Weg übers Moor diente. Auf diesem alten Weg geht es gut vorwärts und während ich trockenen Fußes durch die beeindruckende Moorlandschaft laufe, finde ich es beachtlich, dass die Strasse nach all den Jahren noch gut in Schuss und vor allem trocken ist... rechts und links neben dem Weg steht das Wasser zwischen den Moorpflanzen. Was ich natürlich nicht weiss ist, ob die Herrschaften in Schottland vor der Eröffnung des WHW hier umfangreiche Arbeiten an dem Weg vorgenommen haben... sieht eher mal nicht so aus. Nun denn, in der Ferne tauchen drei Punkte auf, einer vorneweg und zwei hinterher - die Engländer, die am Inveroran Hotel an mir vorbei sind. Irgendwann überhole ich sie, es gibt ein kurzes Hallo und weiter gehts durchs Moor. Echt eine super beeindruckende Landschaft... allerdings... ich danke Gott für das gute Wetter heute, bei Regen und Wind möchte ich hier nicht langlaufen, es gibt weit und breit nix zum Unterstellen bzw. keine Möglichkeit, eine windgeschützte Ecke aufzutreiben. Bei meiner nächsten Pause kommen die Engländer wieder vorbei und ich wechsle mit dem vorneweglaufenden Tony ein paar Worte. Einer seiner Kumpels hat ziemliche Blasen, deshalb kommen die beiden anderen langsamer voran. Als sie bei uns sind, unterhalten wir uns noch kurz, dann gehts weiter. Langsam tauchen linkerhand imposante Hügel und Berge auf und kündigen das irgendwo vor mir liegende Glen Coe an. Die Hügelkette zur Linken wird immer imposanter, auf einem der Berge sind noch ziemlich viele Schneefelder erhalten geblieben, während sich zur Rechten das Moor ausbreitet. Die drei Engländer überholen mich schon wieder... immernoch in derselben Formation wie vorher auch wandernd... 1:2... Als der Weg langsam beginnt, anzusteigen, weiss ich, dass hinter dem Pass/ Bergrücken vor mir das langersehnte Glen Coe liegt. Endlich komme ich zu diesem Taleinschnitt, von dem ich schon soviel gehört habe. Das gibt mir viel Energie für den Anstieg auf den Pass und 20 Minuten später habe ich die drei Engländer schon wieder überholt... das letzte Mal für heute. Auf dem Pass angekommen öffnet sich der Blick nach rechts in eine tiefliegende, weitläufige Ebene und nach links kommt das Glen Coe Schritt für Schritt zum Vorschein. Imposant... als ich den Buchaillle Etive Mor komplett sehen kann, mache ich erstmal kurz Pause, um den Ausblick zu geniessen. *Das* ist mal ein imposanter Berg, der als "Wächter" steil und dreieckig auf der linken Seite des Glen Coe steht. Ich bin ziemlich platt, nach einem Tag im Moor plötzlich vor solch einer Kulisse zu stehen. Der Abstieg geht relativ zügig von statten und ich laufe aufs Kingshouse Hotel zu. Heute gehts also zum ersten Mal "wild campen" hinterm Hotel. Bei meinen Planungen für die tour bin ich ja davon ausgegangen, dass ich das öfter machen würde... aber naja. Hier hats ein ähnliches Bild wie auf den "wilden" Campsites vorher auch: Sobald man über das Flüsschen in Richtung des kleinen Pinienwäldchens geht, nehmen die Tretminen zu, genau dasselbe auf der Seite des Bachs, wo die Zelte stehen. Hinter einem kleinen Hügel dort liegt überall Toilettenpapier rum... *bääääh*. Wasser pumpe ich mir heute mit nem Katadynfilter aus dem Bach... so richtig überzeugt bin ich davon aber nicht und schmeisse noch Micropur hinterher. Kaum bin ich damit fertig, sehe ich, wie sich das Glen Coe mit Wolken und Regen füllt... Ich kann richtig zuschauen, wie der Regen auf mich zuzieht. Plötzlich ohrenbetäubender Lärm und ein Tornado (oder was auch immer...) jagt im Tiefflug über mich hinweg und ins Glen Coe hinein. Ein paar Sekundne später ist er hinter der Regenwand verschwunden. Das Teil flog so niedrig, dass ich die Steuerbewegungen der Klappen an den Flügeln sehen konnte... wahnsinn. Nu denn, der Regen ist da und ich verziehe mich ins Zelt. Heute ärgere mich dann doch ziemlich darüber, dass ich nicht in der Apsis kochen kann bzw. mir das mit dem Spirituskocher zu gefährlich ist. Es dauert gut drei Stunden, bis der Regen Gnade hat und ich mir um 19.00 Uhr endlich Teewasser und Abendbrot kochen kann. Ich beschließe, für meine zukünftigen Touren einen Gaskocher zu kaufen, damit ich auch bei Scheisswetter kochen kann. Da ich nicht in die Weltgeschichte sch*ssen möchte, erkaufe ich mir den Zugang zur Toilette in der Public Bar des Hotels mit einem Pint Guinness... Nu ja, die Toilette da ist so ziemlich das abgef*ckteste, was ich jemals gesehen habe und so hätte es nicht viel Unterschied gemacht, ob ich nun draussen oder hier... *brrrr*
          Anschließend gings ab durch den Regen ins Zelt und um 21.00 Uhr war der Tag für mich denn auch gegessen. Ich wache nachts gegen 03.00 Uhr nochmal kurz auf und wie es scheint, hat es aufgehört zu regnen.


          ... to be continued...
          "It's my world, you can't have it!"

          *Metallica*

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          • ICEMAN_1230
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            #6
            @Marcus!

            Genial, bitte mehr davon!

            Gruß
            Sven
            Das sicherste Indiz dafür, daß anderswo im Universum intelligentes Leben existiert, ist, daß noch niemand versucht hat, mit uns Kontakt aufzunehmen. [Calvin & Hobbes]

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            • MarcusLöffler
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              • 26.09.2003
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              #7
              Sodala,

              nachdem ich trotz Virenscanner mit aktuellem Definitionsstand ein bis drei Viren gefangen habe und den Rechner in den letzten Tagen neu installieren durfte, gehts jetzt endlich weiter... *grummel*

              27.04.2004:
              Nach einer ungemütlichen Nacht (ein Pint Guiness macht noch nicht genug Schlafschwere... :wink: ) beschliesse ich gegen 07.30 Uhr, heute ohne Frühstück aufzubrechen. Heute stehen die "Devil's STaircases" auf dem Programm, darüber habe ich schon viel gelesen... mal schauen, was dran ist. Nach kurzer Zeit muss ich mich zwischen dem eigentlichen WHW, der auf der rechten Talseite am Hang entlang läuft, und einer Alternativroute, die unten in der Nähe der Straße verläuft. Mir erscheint die Originalroute "netter" zu sein, vor allem weil die Strasse nicht unbedingt direkt neben dem Weg entlangläuft. Ich komme am Etive Mor vorbei, der so aus der Nähe betrachtet noch imposanter ausschaut. Während ich so am Hang entlang wandere streifen meine Blicke immer wieder zu diesem Berg herüber und ich freue mich, dass die linke Seite des Glen Coe aus einer Bergkette gebildet wird, die mit dem Etive Mor beginnt. Wenn das andere Ende der Kette nicht ganz so steil und rauh gen Himmel ragt, wäre es sicherlich nett, mit Brian aus Edinburgh eine Gratwanderung zu versuchen... mit dem Etive Mor als krönendem Abschluss. Die Idee merke ich mir und notiere sie mir heute abend im Tagebuch. Nach einiger Zeit tauchen zwei bis drei kleinere weisse Häuser sowie ein paar Bäume auf und der Weg nähert sich der Straße... soll heissen, die Devil's Staircases sind nicht mehr weit. Kurz bevor der Weg nach rechts abknickt und via Devil's Staircases zum höchsten Punkt des WHW führt (548m über NN) setze ich mich erstmal hin und hole mein Frühstück nach. Nach zwei drei Zigaretten (... ich habs immernoch nicht geschafft, diese sch..... Angewohnheit bleiben zu lassen.... sammle aber wenigstens die Filter und trage sie bis zum nächsten verfügbaren Mülleimer, das bin ich Suchtbolzen der Natur wohl schuldig... ) gehts denn los, 'naufi... . Sagen wir es mal so... bisher hatte ich immer gelesen, dass die Staircases superanstrengend sein sollen... ich hab' drei 5-Minuten-Pausen eingelegt und war oben... also ich fands wirklich nicht sooooo spektakulär. Das liegt vermutlich daran, dass der Weg nicht in direkter Fallinie vom Tal zum Pass hinaufführt, sondern in vielen Serpentinen. Die Steigung ist nicht wirklich so extrem. Nun denn, oben angekommen hätte man sicherlich eine nette Aussicht geniessen können, aber Gott kann halt Arsch sein :wink: ... und es fängt kurz vor dem Scheitelpunkt des Passes an zu regnen... wie soll ich da nur vernünftige Fotos machen... *seufz* Also hat mich verständlicherweise da oben nicht mehr viel gehalten und ich mache mich nach einer kurzen (!) Verschnaufpause direkt wieder auf den Weg, diesmal bergab. Ich hatte ja gedacht, dass es jetzt bis nach Kinlochleven schön gemächlich bergab geht... bergab ging es zwar, aber es hat nicht lange gedauert, schon gings wieder bergauf. Zwischen den Pass und Kinlochleven hat der Herr noch einen Bergrücken gesetzt, den es zu bezwingen galt Nach ein bischen (nicht ernsthaftem) Fluchen über die ungeahnte Wendung (hätt' ich mein Buch genauer gelesen, wärs klar gewesen aber so... *grmpf*) war aber auch das bald geschafft und es ging endgültig abwärts Richtung Kinlochleven. Irgendwann endet der Pfad und der Weg führt über eine Schotterstraße gen Tal. Wenn man so viel unnützen Krempel mit sich schleppt wie ich und auch sonst keinen Spocht treibt (...sprich Beinmuskulatur und Gelenke sind höhere Belastungen nicht gewöhnt...) kommts jetzt wie ich finde ganz schön heftig: Die Schotterstraße windet sich in Serpentinen den Hang hinunter und wird immer steiler. Ich bin froh, dass ich die Trekkingstöcke bei habe und mich damit nach vorne abstützen kann, denn das Hangabwärtsgehen auf einer Schotterpiste bei hoher Steigung belastet Gelenke etc. ganz schön. Nach einiger Zeit tun mir Füße, Wadenmusklen, Kniegelenke, Rücken und wasweissichnochalles bei jedem Schritt ziemlich weh. Da die Serpentinen jetzt parallel übereinanderliegen und anscheinend einige andere vor mir bereits die direkte Falllinie als Abkürzung gewählt haben, versuche ich das auch einmal... aber nur einmal, denn es bringt nicht wirklich viel. Also quäle ich mich weiter auf der Schotterpiste zu Tale und bin froh, als endlich die ersten Anzeichen der Stadt auftauchen. Nachdem ich völlig fertig bin entscheide ich mich "spontan" für das BlackWater Hostel und nicht nur für eine Nacht, ich glaube ich brauche auch gleich einen Tag zum Ausspannen und Erholen bevor die letzte Etappe nach Ft. William ansteht. Der junge Mann im Hostel ist supernett und ich bin froh, dass ich fix unter die Dusche kann - tut das gut! Nach einer guten halben Stunde unter der Dusche und ein bischen Beinehochlegen gehts mir schon wieder besser und ich setze mich vors Hostel auf eine Bank in die pralle Sonne... das Wetter in Schottland ist immer wieder für eine Überraschung gut und so hats jetzt strahlend blauen Himmel. Kinlochleven liegt in einem netten Tal am Ende des Loch Leven. Ringsum Berge, ein wirklich netter Ausblick. Ich mache einen kurzen Gang in den Ort zum Mini-Supermarkt und kaufe erstmal Drogen (=Zigaretten) :wink: und zwei Dosen kühles Tennants Lager. Auf dem Rückweg fällt mir ein älteres Gebäude auf, in dem der Ice Factor untergebracht ist: Eine Kletterhalle mit Boulder- und Freeclimbing-Bereichen, aber auch (daher der Name) der weltweit größten/ höchsten Indoor-Eis-Kletter-Wand... im Kühlhaus versteht sich. Ist schon imposant, sich das anzuschauen, die spinnen eben doch, die Briten... :wink: Nach einem kurzen Rundgang durch das Kletter-Center und den "eingebauten" Outdoor-Shop gehe ich wieder zum Hostel zurück. *Zisch*... nie hat ein "Nicht-Guinness-Bier" so gut geschmeckt wie jetzt... Am Ende der Straße sehe ich eine Person um die Ecke kommen.... und ein paar Minuten später kommen noch zwei um die Ecke... die drei Jungs aus dem Rannoch Moor sind wieder da, luschtigerweise immernoch in derselben Formation unterwegs: Tony vorne weg und Mark und John hinterher *ggg* Da die drei heute auch im BlackWater bleiben, verabreden wir uns abends zu einem Zug durch die Gemeinde. Mir solls recht sein, ich muss morgen nicht weiter... Nach ein paar Pint war Abendessen angesagt und die drei überreden mich, Fish-and-Chips zu probieren. Daran habe ich eigentlich nur schlechte Erinnerungen, zugegeben, ich habs bei mehreren Besuchen in London immermal wieder probiert, fands aber immer viel zu fettig und irgendwie *ekelhaft* ... Der Fisch hat dieses Mal wirklich gut geschmeckt, nur mit den englischen Chips werde ich irgendwie nicht warm. Datt müssen schon echte normale Pommes sein, damits schmeckt. Aber immerhin: Es hat geschmeckt. Is ja auch mal was. Ein paar Pints weiter haben wir denn auch die drei bis 5 Kneipen im Ort durch und tapern wieder zum Hostel zurück. Die drei wollen morgen weiter nach Ft. William, bleiben dort aber einen Tag länger, weil sie übermorgen den Ben Nevis in Angriff nehmen wollen. So verabreden wir uns also für den 29.04. abends in Ft. William. Und schon ward es Nacht...


              28.04.2004:
              Der Tag beginnt gegen 10.00 Uhr (...die Schlaf-Pints haben Wirkung gezeigt... ) und nachdem ich irgendwann so gegen Mittag richtig wach bin (übrigens der erste Tag im ganzen Urlaub, an dem ich mal so richtig spät aufgestanden bin...) mache ich mich auf den Weg zu einem netten Wasserfall in der Nähe des Ortes. An diesem Wochenende findet rund um Kinlochleven ein Teil des Scottish Six Days Trials statt und im Laufe des Tages tauchen immer mehr riesige Wohnmobile aus aller Welt auf. Gegen Nachmittag kurven denn auch in regelmäßigen Abständen die ersten Fahrer auf ihren Maschinen am Hostel vorbei in Richtung Kingshouse durch die Hügel. Der Abend verläuft eher ruhig und da ich morgen weiterlaufe, heisst die Devise heute abend wieder "nach zwei Pint ist Schluss". Ich schlafe trotzdem gut und fest... :wink:


              29.04.2004:
              Nach dem gestrigen schönen und überwiegend sonnigen Tag empfängt mich der Morgen heute mit Regen. Nach dem Frühstück schlüpfe ich also in die Regenklamotten und mache mich auf den Weg. Das schwerste Stück kommt gleich nach dem Ort: Durch einen Wald geht es 250 Höhenmeter hinauf auf einen Pass und anschließend in ein schönes Tal hinein. Der weitere Weg verläuft ab hier ziemlich eben, Steigungen und Gefälle sind sehr moderat und unproblematisch. Der Regen hat nachgelassen und ich geniesse das schöne Tal, in das mich der Weg führt.
              Ab und an muss ich nach rechts neben den Weg ausweichen, weil die Trialfahrer auch hier oben unterwegs sind und letzte Korrekturen an den Wettbewerbsstrecken vornehmen -> überall sind kleine neonrote und gelbe Fähnchen zu sehen. Ich bin froh, dass ich das Wochenende nicht in Kinlochleven verbringe, da ist sicherlich die Hölle los. Leider scheint das Tal wie ein Windkanal zu wirken und so stemme ich mich gegen den teilweise recht starken Wind. Einen Vorteil hat der Wind: Er trägt die regenreichen Wolken schnell über das Tal hinweg . Es hat ab hier maximal kurze Schauer und schon ist es trocken oder die Sonne scheint. Etwas weiter vor mir kann ich das nächste Tal sehen, dort knickt der Weg gen Norden ab und führt endgültig Richtung Ft. William. Während ich mir das so anschaue flitzt plötzlich ein Jet im Tiefflug durch das Tal vor mir... was ich mittlerweile ganz witzig finde, denn man sieht erst das Flugzeug und während darüber noch staunt knallt plötzlich der ohrenbetäubende Lärm der Triebwerke auf die Ohren... vorher hört man mal garnicht, dass da was kommt. Sodala, der Richtungswechsel gen Norden ist geschafft und in einiger Entfernung kommen die ersten Pinienschonungen in Sicht, durch die der zweite Teil der heutigen Etappe fürhrt. So tauche ich denn in den Wald ein und nach einiger Zeit kann ich genau durch die Schneise, durch die der Weg verläuft, plötzlich einen schneebedeckten Berggipfel schimmern sehen: Der Ben Nevis glänzt im Sonnenlicht. Ich mache ein paar Fotos und hoffe, dass die Stimmung darauf zumindest ein bischen rüberkommt. Auch wenn der Anblick des Ben ziemlich faszinierend ist, wird mir denn doch bewusst, dass mit dem Ben Nevis auch dieser Teil des Urlaubs dem Ende zugeht. Irgendwie schade, ich könnte hier noch Tagelang weiterlaufen. Die Landschaft ist zu schön... ganz so, wie ich mir die Highlands vorgestellt habe. Bei meinen bisherigen beiden Besuchen in Schottland war der nördlichste Punkt das Loch Kathrine. Die letzten Tage haben mich also in Gegenden geführt, die ich bisher auch landschaftlich noch nicht kannte und ich geniesse es wirklich. Nun denn, weiter gehts und die letzten Kilometer führen durch teilweide offenes Hügelland mit schönen Ausblicken weiter gen Ben Nevis. Der Berg zeigt sich im weiteren Verlauf des Tages wolkenverhüllt... einen Aufstiegsversuch morgen kann ich mir wohl knicken. Die letzten Meter bis ins Tal verlaufen wieder auf einer breiten Forststrasse, die aber zum Glück nicht so steil abwärts führt, wie die Strasse hinunter nach Kinlochleven. So habe ich zwar Schmerzen in den Knien und im Rücken, aber es lässt sich aushalten. Heutiges Übernachtungsziel ist der Glen Nevis Caravon and Camping Park am Fuss des Berges. Ein ziemlich großer Camping-Park und ein beliebtes Wochenend-Urlaubsziel für Schotten und Engländer. Das Zelt aufgebaut und erstmal ab unter die Dusche... das tut wie immer gut! Nachdem im Zelt alles soweit für die Nacht fertigsortiert ist, mache ich mich auf den Weg, die letzten Meilen des WHW zu vollenden. Nach den landschaftlich *sehr* schönen Tagen seit Tyndrum haben sich die Jungs, die den Weg geplant haben, zum Abschluss was ganz besonderes einfallen lassen... Man hätte den Weg ja schön am Berghang entlang durch die Natur laufen lassen können.... aber nein.... nein, damit die letzten Meilen so richtig Spass machen läuft man entlang einer gut befahrenen Straße nach Ft. William... :bash: ... da fällt mir dann echt nix mehr zu ein. An einem ziemlich stark befahrenen Kreisverkehr findet man schließlich die Säule, die das Ende des Weges markiert... direkt am Parkplatz der Ben Nevis Woollen Mill -> 'nem großen Souveniershop. Na klasse... *grmpf* Nach den Tagen in der Natur und der mehr oder weniger großen Stille ist der Lauf in den geschäftigen Ort Ft. William fast wie ein Schlag ins Gesicht... die Rückkehr in die Zivilisation tut halt schon weh, obwohl, und das muss ich mir ja auch eingestehen, es war nicht die große "Wildnistour", wie ich bei der Planung zuhause noch gedacht hatte. In der Stadt gilt mein erster Besuch dem NeviSport, dem großen Outdoorshop in Ft. William. Dort finde ich in der Trekkingfoodecke von Reiter-Travel-Lunch luftgetrockneten Schinken und nehme davon mal ein Packung zum Probieren mit. Wie sich später herausstellt schmeckt das Zeugs super -> und viel besser als Beef Jerkey. Das ist schlicht und ergreifend guter roher Schinken, der in hauchdünne Scheibchen geschnitten und getrocknet wurde... *mmmmmmhhhhhh*, genauso teuer wie der andere trekkingfoodkrempel aber *leckerleckerlecker* Vom NeviSport gings in die erstbeste Telefonzelle und ich hab die Jungs aus Birmingham angerufen. Wir verabreden uns im Pub The Grog & Gruel zum Abendessen. Der Pub ist gemütlich, im ersten Stock gibts ein leckeres Restaurant. Vorspeise ist Haggis - gehackter Schafsmagen... und das schmeckt garnicht mal schlecht... Nach dem Essen turnen wie die Treppe runter in den Pub. Wir haben Glück, heute abend hats Live-Musik und drei Leutschen in meinem Alter spielen dort schottische Musik... der Pub kocht, es hat super ausgelassene Stimmung - einen gelungeneren Abschluss des WHW kann ich mir kaum vorstellen.

              Zurück zum Campingplatz komme ich mit dem Taxi und sinke auch bald in den Schlafsack...


              ********************************************************
              So, das war der erste Teil des Urlaubs, der West Highland Way.

              Zugegeben, ich habe bei der Planung des ganzen vom Futter und der Ausrüstung her ziemlich häufig danebengelegen... aber mir hats trotzdem sehr sehr gut gefallen. Auch wenn es sich streckenweise nicht so liest, ich habe jeden Schritt des Weges genossen.

              Hier mal ein paar Tips/ Ideen für alle, die den Weg machen möchten (ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit... das sind u.a. meine persönlichen Meinungen zu bestimmten Dingen...):

              -fahrt Anfang Mai... da is das Wetter besser und ihr habt noch keine Midgies

              -macht den ganzen Weg... die Entwicklung des Weges vom sauerlandähnlichen Charakter zu Beginn hin zu den "Highlands" macht für mich den Weg maßgeblich aus.

              -Die Versorgung mit Lebensmitteln ist auf dem ganzen Weg *kein* Problem. Ihr braucht für maximal 3 Tage Futter mitschleppen, ansonsten gibts mehr als genug kleine Shops zum Nachkaufen.

              -Die Versorgung mit Treibstoff für Kocher ist ebenfalls *kein* Problem, Spiritus ist wie auch Coleman-Fuel in Glasgow, Balmaha, Inverarnan (Shop am Campingplatz), Tyndrum, Kinlochleven und Ft. William erhältlich (bei allen anderen Treibstoffarten muss ich passen, insbesondere andere Gassorten).

              -zeltet nicht "wild"... nicht auf dem WHW... es sind pro Jahr etwa 50.000 Leutchen auf dem Weg unterwegs... entsprechend zugesch*ssen sind die offiziell zum wildcampen freigegebenen Plätze denn auch. Ich finde, das muss nicht sein und habe mich im Laufe der Tour dazu entschieden, auf wildcampen entlang des WHW zu verzichten - zu Gunsten der Natur.

              -Setzt euch nicht unter Zeitdruck, ich habe mit drei Tagen Auszeit und anfangs nur 10 Kilometern pro Tag den Weg richtig geniessen können.
              ************************************************************

              Weiter gehts die Tage... keine Frage!

              Marcus
              "It's my world, you can't have it!"

              *Metallica*

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              • MarcusLöffler
                Erfahren
                • 26.09.2003
                • 268
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                ... und weiter gehts...

                30.04.2004:
                Trotz der ausgelassenen Feierei gestern abend wache ich relativ früh gegen 08.00 Uhr auf, draussen beginnen die ersten Leute, ihre Zelte abzubauen und Frühstück zu machen. Zwischen 23.00 und 08.00 Uhr ist auf dem Platz Nachtruhe, was auch von Wachpersonal kontrolliert wird... dafür sind die Leute auf dem Platz dann aber auch verdammt pünktlich zur Stelle, wenn sie wieder Lärm machen dürfen... die spinnen die Briten :wink: . Nun denn, heute gönne ich mir wieder mal einen Tag Auszeit und laufe in den Ort. Gestern abend hatte ich weder die Zeit noch die Lust, mich großartig umzusehen und so nehme ich mir das für heute vor. 2 Stunden verbringe ich im NeviSport... *ggg* Alleine in der Bücherecke im Obergeschoss könnte ich noch stundenlang weiterschauen. Da ich bis dato noch keine Midgies gesehen habe, aber nicht weiss, wie sich das im Wester Ross so verhält, decke ich mich im NeviSport noch mit "Shoo!", 'nem Tilley Hat und 'nem passenden Kopf-Moskitonetz ein. 'ne Mütze ist eh überfällig geworden, ich habe meine Baseballkappe zuhause vergessen... *grmpf* Es musste halt 'n Tilley sein, weil ich mir sonst nix als quasi "Andenken" an diesen Urlaub mitbringen wollte... so hab' ich wenigstens den Hut, der mich zukünftig immer wieder an diesen Urlaub erinnern wird. Als Pflichtbesuch in Ft. William hatte ich mir das West Highland Museum vorgenommen. Das Museum ist zwar nicht unbedingt riesig groß, man erhält aber einen schönen Überblick über die Entwicklung der "schottischen" Kultur in den Highlands... von den ersten Tonwaren über die ersten Kilts bis hin zum Massaker von Glen Coe lernt man die Geschichte dieses Landstrichs kennen, in dem wir alle so gerne unterwegs sind. Neben dem Museum liegt die Tourist Info und ich gehe erstmal Mail checken... was zwar nicht ganz billig aber bitter nötig ist. Unnötig zu sagen, dass von den etwa 530 Mails im Postfach "nur" 500 Spam und sonstiger Rotz waren.
                Noch kurz zum SafeWay, bischen Obst kaufen und schonmal die Bushaltestelle gesucht, morgen soll es nach Inverness weitergehen. "Suchen" musste man die Bushaltestelle denn auch wirklich, da der eigentliche Busterminal umgebaut wird und die Busse provisorisch in der Nähe von McDonalds abfahren. Gut zu wissen. Gegen 14.00 Uhr habe ich dann genug gesehen und mache mich wieder auf den Weg zum Zelt. Da ich es auf dem Rückweg nicht eilig habe, ziehen sich diese Kilometer ein bischen, was mir aber Gelegenheit gibt, über den bisherigen Verlauf des Urlaubs nachzudenken... während ich den Weg Etappe für Etappe Revue passieren lasse, fällt mir auf, dass ich von den 11 Nächten am WHW "nur" 6 im Zelt verbracht habe... ist das eigentlich noch "Outdoor"-Urlaub im eigentlichen Sinne??? (Schreibe ich hier eigentlich im richtigen Forum???? Kommt mir bald so vor, als gehöre diese Beschreibung eher ins Alt-Herren-Forum.... ) Nun gut, es ist meine erste größere Wanderung, mein erster Fernwanderweg, die längste Strecke, die ich jemals bewusst am Stück zurückgelegt habe. Dafür war meine Planung aber mies... es hätte soviel anders laufen können... hätte ich mich deutlich intensiver mit der Strecke, den Versorgungsmöglichkeiten, etc. auseinandergesetzt. Eigentlich habe ich unterwegs nur viel zu viel Guiness angetroffen... *ggg* ... wobei das Problem eigentlich weniger das Antreffen von Guinness ist als vielmehr, dass dort immer diese Stimmen sind, die mir zuflüstern "Trink' mich! Jetzt! Mehr!....." ... aber ich schweife ab.... genau das haben meine Gedanken zwischendurch immer und immer wieder getan.....zum Thema Gepäck, Packliste, unnützes Zeug, vielzuviel Gewicht etc... und so entschliesse ich mich, gleich den Rucksack sowie die Packsäcke komplett auszuleeren, die Sachen zu sortieren und nochmal genau auszusortieren, was völliger Quatsch war/ ist und also evtl. vorzeitig den Weg nach Hause findet. Gesagt getan, bald darauf sitze ich inmitten meiner Siebensachen und sortiere den unnützen Krempel aus... UCO-Kerzenlaterne mit 9 (!!!) Ersatzkerzen... ("will isch jede Nacht durschmache oder was?") *kopfschüttel* ... Pfeifenzeugs... habe ich mir nur ein einziges Mal ein Pfeifchen geraucht... dafür lohnen 450g (2 Pfeifen, Filter, Tabak, Reiniger, etc.) nun wirklich nicht... eine Explorer-Karte vom Glen Affric als "Backup-Karte", falls noch Langeweile aufkommt... Compeed-Pflaster... ohne Ende diese teuren, schweren Dinger... die ich mangels Blasen nie benötigt habe und dank Vaseline wohl auch nimmer brauche... bei den Lebensmitteln habe ich deutlich zuviel Müsli und Milchpulver bei... das messe ich erneut ab und verschenke die Reste an andere Leute auf dem Campingplatz. Der ganze restliche Kram wird in einem Großen ZipLock-Beutel verstaut und morgen früh aufm Postamt in Ft. William nach Hause geschickt... gut 2 Kilo unnötiges Zeugs. Ich schreibe mir hinten im Tagebuch genau auf, was ich warum zurückgeschickt habe und mache mir darüberhinaus Gedanken darüber, wie ich mein Gepäck zukünftig optimieren kann, wo jetzt schonmal alles so schön ausgebreitet daliegt......:

                -max. 2 Stifte mitnehmen

                -weniger Pflaster mitnehmen (10 Stück oder so reichen völlig)

                -Wundsalbe, Desinfektionsmittel etc.... es müssen keine kompletten Tuben sein... demnächst in andere Behältnisse umpacken.

                -Regenhose und -Jacke von Mammut (Gore) wiegen zusammen 1,3 Kilo... demnächst mal bei Golite nach den Sachen aus GorePaclite schauen (Gore-Sachen halte ich in schottland schon für sinnvoll... die Sachen jetzt waren ausgeliehen)

                -die 3/4-TaR-Matte zulegen -> halbiert das Gewicht der momentanen standard-lite-Matte und mehr ist auch wirklich nicht nötig.

                -für die Petzl Tikka nicht mehr 8 (!!!) Ersatzbatterien mitnehmen... 2 reichen ("Will isch Nacht zum Tag machen oder was?")

                -nur noch einen Topf zum Kochen mitnehmen... 0,7 Liter Trangia reicht völlig aus... den einen Topf evtl. (!) aus Titan... (da ich festgestellt habe, dass ich eh nicht so der Outdoorküchengourmet bin, sondern mir eher 'ne schnelle Suppe oder halt Trekkingfoodzeugs reinhaue und also eher bischen Heisswasser denn superkochbare Töpfe brauche... diese Einfallslosigkeit beim Essen machen hängt auch damit zusammen, dass ich Nudeln, Spagetti und ähnliche italienische Gerichte *hasse* wie die Pest... *brrrrrr*... und für Soße mit KartoffelPü brauchts halt wieder nur heisses Wasser...)

                -Anstelle des Spirituskochers demnächst einen Coleman-F1-Lite-Gaskocher, damit ich auch im Zelt kochen kann. Wiegt gerademal 90g und also nicht wirklich viel mehr als Spirituskocher und Topfständer... (Hey Dominique! Nicht falsch verstehen bitte, der Kocher von Dir hat super funktioniert und hat mich auch nie im Stich gelassen... nur habe ich halt öfter mal 2 Stunden auf besser Wetter gewartet zum Kochen... und das muss find' ich nicht sein... Zweidrei Fotos kommen überigens auch noch vom Kocher in Aktion im Wester Ross... )

                -viel weniger Whisky mitschleppen... ich hatte 500ml allerfeinsten Lagavulin dabei.... als Betthupferl... 8) ... ehrlich... ich schwör.... :wink: aber als Betthupferl reicht mal auch die Hälfte...

                -Rasierzeugs... entweder reicht demnächst eine Klinge... (Leute, wie blöde muss man sein, noch drei Ersatzklingen mitzuschleppen?) oder noch besser... garnicht erst den normalen, schweren Rasierer einpacken, sondern ein Wegwerfteil für paar Cent von DM und jut is.

                -Zahnseide... keine komplette Rolle mitnehmen

                -Shampoo weglassen -> die Klamotten sehen nach 'ner Zeit eh aus wie *grmpf*, da fällt der struwwlige Kopp auch nich weiter auf...

                -Fressalien: DEUTLICH bessere Disposition beim nächsten Mal... 8 Kilo Fresszeugs auf einer Strecke wie dem WHW muss nicht nur nicht sein, sondern sollte verboten werden....

                Mit den Gedanken bei all diesen herrlichen Dingen räume ich die Sachen wieder weg, gehe zum Shop am Campingplatz und hole mir zweidrei Dosen kaltes Tennants Lager... Guinessersatz, weil ich heute keine Lust mehr habe, nochmal in den Ort zu laufen.


                **************************************
                Und weil ich heute keine Lust mehr habe, weiterzuschreiben, bleibts bei dem einen Tag... der Rest kommt anderweitig nach...


                Marcus
                "It's my world, you can't have it!"

                *Metallica*

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                • MarcusLöffler
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                  • 26.09.2003
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                  #9
                  01.05.2004:
                  Die Nacht habe ich ziemlich unruhig geschlafen und morgens gegen 07.00 Uhr wache ich denn zum ersten Mal im ganzen Urlaub fröstelnd auf. Bislang hat der Schlafsack (Yeti Pound) nicht versagt und ich habe schlicht und ergreifend den Eindruck, dass mir kalt ist, weil ich dringend zur Toilette muss. Auf dem Weg dorthin stell' ich dann aber fest, dass es heute nacht wohl aufgeklart ist und der Himmel strahlend blau und wolkenlos erscheint. Vermutlich ist die Temperatur in der sternklaren Nacht denn wohl so sehr gesunken, dass der Yeti bischen an seine Grenzen gestossen ist. Wo wir beim Thema Yeti Pound sind: Der Schlafsack hat mich echt verblüfft... für das bischen Daune und Stoff hält der echt gut warm, in der Regel so gut, dass mehr als Unterhose und T-Shirt nachts nicht nötig ist. Dafür hat mein Pound ein kleines Problem im Fußbereich: Er lässt Federn... und das nicht zu knapp. Ich kann morgens das Zelt in der Regel mit nem leicht feuchten Lappen erstmal von innen auswischen, weil soviel kleine Daunenfedern drin rumliegen. Nach ner Zeit sehen denn die Anziehklamotten und Fleece-Oberteile auch aus, als wäre man geteert und gefedert... Ich muss da wohl mal mit Yeti telefonieren/ mailen, wenn ich wieder daheim bin, kann ja nich normal sein das. Ansonsten halte ich nach diesen Erfahrungen aber sehr viel von dem Schlafsack. Um den Schlafkomfort bischen zu erhöhen (... ich stehe nicht so auf das plastoide Gefühl, dass der Schlafsackstoff vermittelt) habe ich ein sehr leichtes Seiden-Inlet dabei.
                  Also denn, nach dem Toilettengang nochmal hingelegt und versucht, bischen einzunicken... da isses auch schon 08.00 Uhr und pünktlich geht draussen das Campingplatztreiben los. Also Aufstehen und nach einem Minifrühstück die Sachen zusammenpacken. Eigentlich wollte ich gerne noch einen Tag länger bleiben, der Campingplatz is aber so dolle denn auch nicht, dass es einen hier länger hält. Wenn man grade nichts unternimmt ist man auf gutes Wetter oder sein Zelt angewiesen, wettergeschützte Aufenthaltsbereiche/ -räumlichkeiten hat es auf diesem Campingplatz nämlich nicht und falls man sich mit einem Buch und einer Flasche alkoholfreiem Getränk in die ungeheizte Waschküche setzt, wird man dort auch höflich hinausgebeten, sobald Campingplatzpersonal mitbekommt, dass man nicht auf ne Waschmaschine wartet... nu ja, da gibbet sicher anderswo bessere Unterkünfte.
                  Bei herrlichstem Wetter und wolkenlosem Ben Nevis mache ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle im Ort und fahre von dort mit 'nem Citylink nach Inverness. Die Fahrt verläuft ruhig, es geht am Loch Ness entlang gen NordWesten. Ich hatte mir im Internet gestern zwei Hostels herausgesucht, ich möchte vor dem 6-bis-7-Tage-Marsch durch die Wildnis gerne ein paar Tage ein Dach überm Kopf haben. Am Busbahnhof in Inverness ausgestiegen wollte ich eigentlich erstmal die Tourist Information suchen oder einen Stadtplan, um nachzusehen, wo die Hostels liegen. Das war aber garnicht nötig. Wenn man sich am Busbahnhof umschaut, fallen einem gelbe Reklameschilder ins Auge: Backpacker's Hostel. Das Hostel liegt genau zwischen Busbahnhof und SafeWay, von aussen ist nur eine kleine Tür zu sehen, von innen schauts vor allem modern und neu aus. Kein Wunder, das Hostel ist erst im Februar diesen Jahres eröffnet worden. Hier kann man sich das ganze mal ansehen, komischerweise findet man das Hostel im Netz nur unter dem Namen "Inverness Tourist Hostel".... Wie auch immer. Ich bin froh, ein Dach überm Kopf zu haben und checke für drei Nächte ein. Der Bus nach Kinlochewe geht erst am Dienstag. Nach dem einchecken heisst es erst mal Duschen... die Duschen sind auf dem Flur und, wie auch die Toiletten, nicht nach Männchen/Weibchen getrennt. Nun gut, was solls, ab unter die kühlen Wasserspritzer. Wieder im Zimmer bereite ich mein Bett vor und vermisse irgendwie so Sachen wie 'nen Stuhl, Tisch oder Regal oder zB pro Bett einen kleinen Schrank, wo man seine Sachen lassen könnte. Nichtmal Kleiderhaken zum Aufhängen der Jacke hats. Komisch, aber okay, ich schiebs mal darauf, dass der Laden erst seit Februar geöffnet ist und vielleicht noch das eine oder andere fehlt. Jetzt gehts erstmal im SafeWay paar Lebensmittel für die nächsten Tage kaufen, vor allem Salat, Obst, Fleisch, Cornflakes und ColaLight. Wieder zurück im Hostel verstaue ich die Sachen in den Kühlschränken der Küche... die Küche ist, wie halt das ganze Hostel ziemlich neu und gut in Schuss. Nett anzuschauen und vor allem auch nett, drin zu kochen. Gegenüber liegt der Wohnraum... nobel eingerichtet mit 6 Leder-Couches und 'nem Breitformat-FlatScreen-Fernseher... wow, sowas habe ich bisher noch in keinem Hostel gesehen. Andererseits....... man hätte das Geld, das in dem Fernseher und den Ledergarnituren steckt, sicherlich auch sinnvoller ausgeben können... siehe oben. Waschmaschine und Trockenraum fehlen zB völlig... Nun ja, zum einen bleibe ich ja nur für ein paar Tage, zum anderen werden diese kleinen Kritikpunkte durch das frische Aussehen des kompletten Hostels und die nette Crew wieder wettgemacht. Abends schaue ich mit den anderen Bewohnern ein bischFernsehen und mache mich denn so gegen 22.00 Uhr nach Bett. Um 0.30 Uhr werde ich wach, weil einer meiner Zimmerkumpels, ein besoffener Kanadier, heimkehrt. Im Schlepptau eine ebenfalls besoffene Dame, die er wohl unterwegs aufgegabelt hat. Die beiden schaffen es irgendwie, gemeinsam in das Bett des Kanadiers zu steigen und diskutieren noch eine Weile besoffen vor sich hin.... und Besoffene miteinander diskutieren zu hören is nich wirklich lustig, auch nich auf Englisch... Nachdem ich sie dann darum gebeten habe, den Raum zu verlassen, weil ich schlafen möchte (... natürlich erfolglos, ich hätte genausogut meinem Kopfkissen 'ne Gute-Nacht-Geschichte erzählen können... *grummel*) stehe ich auf, ziehe mich an, nehme vorsichtshalber ein Buch mit und setze mich wieder zu den anderen ins Wohnzimmer. Von der Crew ist keiner mehr da, die Küche wird von 23.00 bis 08.00 Uhr geschlossen und nachdem alle anderen ins Bett gegangen sind, fehlt auch die Fernbedienung für den Fernseher... und am Gerät die Kanäle umstellen geht nicht. Tolle Sache... versteh einer diese Regeln. Da ich keine Lust habe, nachts wachzuwerden, weil zwei Besoffene es nebenan miteinander treiben, nächtige ich heute im Wohnzimmer.... das fängt ja gut an.


                  02.05.2004:
                  Viel Schlaf habe ich nicht bekommen, kläre aber morgens mit Keith, dem "Manager" des Hostels, was los war und warum nachts sowohl die Küche geschlossen als auch die Fernbedienung des Fernsehers weg sind... komische Regeln. Angeblich dürfen in England in Hostels die Küchen nachts nicht auf sein wegen der Gasherde und der Gefahr, dass was passiert, wenn keine Aufsicht da ist... komisch... in allen anderen Hostels war das kein Thema... und was die Fernbedienung angeht, das gute Stück kostet angeblich 300 Pfund und wenns kaputt ist, muss es neu gekauft werden, deshalb wird das Teil nachts weggeschlossen... sowas bescheuertes.... nunja. Heute laufe ich mal in die Stadt, selbstredend die Outdoorshops durchschauen und ein bischen am River Ness entlang schlendern. Heute ist Sonntag... und die Geschäfte haben trotzdem alle geöffnet. aber ich auch nicht gewusst, dass das in England/ Schottland so ist.... und weiss bis heute noch nicht, ob das auf der kompletten Insel so ist oder nur in den größeren Städten.... Ich finds jedenfalls nicht schlecht und obwohl Inverness nun wirklich nicht sooooo riesig groß ist, laufe ich mir heute eine ganz nette Strecke zusammen. Ansonsten passiert nicht viel erwähnenswertes. Gegen 15.00 Uhr beginnt der Snooker-World-Championship und der Wohnraum ist bereits gut gefüllt, als ich eintrudle. Irgendjemand is so nett und erklärt mir die Regeln für Snooker, ich schaue mir das zum ersten Mal länger als zwei Sekunden an.... Ist ganz interessant, wenn man weiss, worums geht. Der Abend verläuft ruhig, heute kann ich denn auch normal im Bett pennen...


                  03.05.2004:
                  Nach einer ruhigen, erholsamen Nacht fahre ich heute mit dem Citylink nach Drumnadrochit. Wenn ich schonmal am Loch Ness bin, dann muss es auch wenigstens einen Besuch in diesem Dörfchen geben. Quasi als Zentrum des Nessie-Wahns gibts hier die Monster-Exhibitions und.... ja... und sonst eigentlich nicht viel interessantes.... *ggg* Der Ort lebt quasi von den Ausstellungen, zwei Cafes und einem Tante-Emma-Laden... *ggg* Nun denn, wenn ich schon täglich 5 Pfund für eine Schachtel Zigaretten rausschmeisse, kann ich auch mal 6 Pfund für 'ne Monster-Ausstellung ausgeben und so gönne ich mir den größten Touristen-Nepp in Schottland und lasse mir etwa 1,5 Stunden lang in mehreren Etappen Filmchen und Bilder vorführen, die man größtenteils eh schon kennt... aber nett gemacht wars ...bleibt noch zu erwähnen, dass der HerrGott zwischen das Ende der Austellung und die frische Luft den größten Nessie-Shop gesetzt hat, den ich bislang gesehen habe. Nessie in allen Formen und Größen, selbstredend auch sämtlicher anderer typischer Schottland-Touristen-Andenken-Krempel... Immerhin, zwischen dem ganzen Krempel finde ich endlich die Schottland-Flagge als Aufnäher für meinen Rucksack. Da kann ich nicht nein sagen, habe ich sonst nämlich nur als Aufkleber gesehen. Von Drumnadrochit aus laufe ich an der Strasse entlang etwa 2 Meilen Richtung Ft. William zum Uruquart Castle. Das Castle sieht nett aus, leider bleibt mir nicht allzuviel Zeit bis der Bus kommt und so laufe ich denn wieder zurück. Eigentlich hält der Citylink auch am Castle, aber nachdem ich das Busticket für die Fahrt nicht beim Fahrer kaufen konnte, sondern es vorab in der BusStation kaufen musste, will ich lieber nix riskieren, zumal das der letzte Bus für heute wäre. Wieder in Inverness angekommen kaufe ich schonmal das Busticket für Ende nächster Woche von Inverness nach Glasgow und schaue abends kurz mit den anderen das Ende des Snooker WorldChampionship. Anschließend gings 'ne Runde Poolbillard spielen und in einen Pub, wo es Dienstags öfter mal LiveMusik und Tanz hat. Der Pub ist voll mit jungen Leuten, 80% Touristen und einer Typen von der LiveMusik erklärt den Leuten wie sie schottische Tänze zu tanzen haben... Animationsabend auf Schottisch... :wink: Das ganze is ganz nett anzuschauen... nur zum Tanzen kriegt mich da keiner -> Ich hasse tanzen...
                  Gegen 01.00 Uhr ist das dann auch vorbei und ich gehe mit den anderen zurück zum Hostel. Morgen gehts nach Kinlochewe... aber erst gegen 17.00 Uhr, also kann ich in aller Ruhe ausschlafen.
                  "It's my world, you can't have it!"

                  *Metallica*

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                  • MarcusLöffler
                    Erfahren
                    • 26.09.2003
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    sodala... endlich gehts weiter.
                    Nachdem am letzten Samstag der Betriebsausflug nach Norderney bei herrlichem Wetter, viel Bier und Wodka-Lemon angestanden hat und ich von den Nachwirkungen am Sonntag noch Schachmatt war, gehts jetzt weiter und es folgt mit dem 04.05. denn auch gleich die Auflösung, warum alles anders kam.......:

                    04.05.:
                    Nach dem gestrigen Abend mit Tanz und Guinness im Pub habe ich die Nacht gut durchgeschlafen. Ich wache so gegen 09.30 Uhr auf und packe meine Siebensachen zusammen. Bis 11.00 Uhr muss das Zimmer am Abreisetag geräumt sein und so packe ich den vollgepackten Rucksack mit Futter für die nächsten Tage in der Letterewe Wilderness in das Wohnzimmer und vereinbare mit Keith, dass die Klamotten bis heut nachmittag im Haus bleiben können und ich auch bis nachmittags noch ins Haus darf und die Küche benutzen darf... in der Beziehung sind die Jungs hier relativ locker drauf... Nach dem Frühstück gehts nochmal in die Stadt, ein bischen im WaterStones Buchladen rumschlendern und nochmal runter an den River Ness zu den Ness Islands... wenn ich wieder zurück bin, werde ich wohl wenig Zeit haben, nochmal herzukommen weil ich nur eine Übernachtung habe und dann weiterfahre nach Glasgow. Irgendwann wirds dann Zeit für mich, die Sachen aus dem Hostel zu holen und rüberzulaufen zur BusStation. Dort warte ich auf WesterBus, die kleine Buslinie, die nach Kinlochewe und Poolewe fährt. Pünktlich um 17.20 Uhr gehts los, zunächst durch die Stadt, dann über den Forth of Moray, durch ein paar kleine Dörfer und schließlich auf SingeTrackRoads durch immer einsamere und landschaftlich "wildere" Gegend. Je weiter wir fahren, desto mehr freue ich mich darauf, dass es jetzt endlich losgeht in die Wildnis... nachdem der WHW eher nicht soooooo der Trip jenseits der Zivilisation war, bin ich gespannt, wie es mir in den nächsten Tagen gefällt. Gegen 19.00 Uhr kommen wir in Kinlochewe am Hotel an und von dort mache ich mich direkt auf den Weg über einen Parkplatz etwas ausserhalb des Ortes an die nördliche Seite des Loch Maree. Ich möchte heute noch durch den Einschnitt am Loch Maree bis zum Lochan Fada laufen und am Loch mein Zelt aufschlagen. Dadurch, dass die Sonne abends erst sehr spät untergeht, ist das alles kein Problem und ich laufe nicht Gefahr, im Dunklen rumzutappen... Der Weg entlang des Loch verläuft unproblematisch und schon bald habe ich die kleine Brücke erreicht, hinter der ich rechts abbiege und entlang dem Bach den Einschnitt emporsteige. Nach ein paar Schritten auf dem leicht ansteigenden Pfad drehe ich mich um, der Ausblick zum Loch Maree ist zu schön. Zum Fotographieren aber schon zu düster... zumindest mit meiner geliehenen Kompaktzoomkamera funktioniert das nicht ohne Blitz, also lasse ich es lieber ganz bleiben... nächstes Mal nehme ich eine Spiegelreflexkamera mit... basta!. Nach ein paar Minuten drehe ich mich um und gehe weiter... leider nicht allzuweit, nach zwei oder drei Schritten erwische ich einen lockeren/ losen Stein und rutsche ab... der Fuß verdreht sich und irgendwie schaffe ich es nicht rechtzeitig, das Bein zu entlasten. Es macht ein hässliches Geräusch im linken Fuß, ein stechender Schmerz rast durch das Bein und nachdem ich es dann irgendwie geschafft habe, mich erstmal an Ort und Stelle hinzusetzen kann ich nicht so recht fassen, was passiert ist... ich sitze hier etwa 1,5 Stunden von Kinlochewe entfernt und habe mir den Knöchel verstaucht... oder was auch immer... und mit jeder Bewegung des Beins schiesst ein erneuter Schmerz durch das Bein... je länger ich so dasitze und mich erstmal beruhige, desto mehr wird mir bewusst, dass das wohl das Ende der Tour ins Letterewegebiet sein könnte... Da die Schmerzen nicht weniger werden und der linke Knöchel trotz Kühlung im Bach angeschwollen ist überlege ich, was ich nun mache. Weiterhumpeln zum Lochan Fada erscheint mir nicht ratsam, was soll ich da auch, besser erscheint mir der Weg zurück in den Ort... auch wenns weh tut. Immerhin habe ich durch vorsichtige Versuche mittlerweile herausbekommen, dass ich alle Zehen am linken Fuß bewegen kann und den Fuß auch sonst in alle Richtungen drehen kann... zwar unter höllischen Schmerzen... aber immerhin besteht die Möglichkeit, dass nix gebrochen ist. Also humple ich langsam in den dunklerwerdenden Abend hinein und wieder zurück gen Kinlochewe... ich bin froh, dass ich zwei Trekkingstöcke beihabe, so fällt das humpeln deutlich leichter... in Kinlochewe selbst ist mittlerweile auch der Pub im Hotel zu und es ist schon ziemlich dunkel geworden. An der Bushaltestelle gegenüber dem Hotel mache ich eine Pause und studiere die OS-Karte... etwa 1 -2 Meilen entfernt ist eine freie Campsite... die Beinnh Eighe Campsite. Da im Ort nix mehr zu wollen ist, beisse ich die Zähne zusammen und humple entlang der Hauptstrasse weiter... vorbei an zwei Campingplätzen, die mittlerweile an der Rezeption geschlossen sind und auf denen Zelte unerwünscht sind...

                    Irgendwann komme ich dann an der Campsite an und schlage im Dunklen mein Zelt auf... es ist verdammt nicht einfach, im dunklen eine halbwegs ebene Fläche zu finden. Gut, dass die Campsite frei ist... für den Acker Geld zu nehmen wäre auch eine Unverschämtheit gewesen, ich hab echt lange rumgemacht, bis ich endlich alle Heringe vernünftig in den Boden bekommen habe... *jungejunge* noch steiniger gehts bald nimmer. Im Toiletten- und Duschenhäuschen gibts erstnochmal Kühlung für den linken Knöchel... der hat auf dem Weg hierher ganz schön gelitten....
                    Jetzt will ich erstmal abwarten, wie es morgen ausschaut und dann entscheiden, was ich mache... heute abend hat das eh alles mal keinen größeren Sinn mehr... und so falle ich in den Schlafsack... unzufrieden mit dem Verlauf des Tages und immer wieder darüber nachdenkend, dass das vielleicht das Ende der Tour ist... ziemlich deprimiert geht mir immer und immer wieder durch den Kopf, wie alles passiert ist... und ich überlege, ob und wie ich es hätte anders machen können... viele Gedanken, viele dumme Gedanken vor allem, denn es ist nunmal passiert und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Im Prinzip sollte ich Gott (...oder wem auch immer...) danken, dass dieser dämliche Unfall noch in der Nähe von Kinlochewe passiert ist und nicht erst nach drei Tagesmärschen mitten in der Pampa.... es wird eine unruhige Nacht...



                    05.05.:
                    Das Aufwachen fällt nicht leicht, der Knöchel schmerzt... die Schwellung ist zwar zurückgegangen, aber ich denke mal, es hat kaum Sinn, damit zu einem 6 Tage-Trip aufzubrechen, auf dem unterwegs kein Arzt weit und breit in der Nähe ist. So beschließe ich denn schweren Herzens, heute noch hier auf der Campsite zu bleiben und morgen mit dem Bus wieder nach Inverness zu fahren. Dort will ich auch einen Arzt suchen, der sich das vorsichtshalber mal anschaut. Während der Spirituskocher von Dominique treu seinen Dienst tut und Teewasser bereitet, spanne ich die Zeltschnüre nach und klopfe ein wenig das Wasser der vergangenen Nacht vom Zelt. Dabei muss ich wohl eher zufällig auch auf meine Hände geschaut haben, denn mir fällt auf, dass ich viele kleine Punkte an beiden Händen habe. Bei näherem Betrachten habe ich dann zu meinem Entsetzen festgestellt, dass die vielen kleinen Punkte Zecken sind!!! Ich weiss nicht, etwa 10 - 20 pro Hand... Soviele Zecken habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, jetzt krabbeln sie über meine Hand und ich beginne eilig, die kleinen Mistviecher abzustreifen. Nach kurzem Überlegen muss ich die Zecken wohl bekommen haben als ich den Kocher aufgestellt und die Zeltleinen nachgespannt habe. Nachdem ich alle Zecken von den Händen und Unterarmen entfernt habe, mache ich nochmal die Probe mit einem Finger der rechten Hand und fahre damit durchs Gras... das Ergebnis waren 3 Zecken... ich glaub mein Schwein pfeift... gestern abend war ich offensichtlich zu sehr geschafft von dem Unfall um etwas zu bemerken. Ausserdem hatte ich mir nach dem Aufbau des Zeltes die Hände gewaschen, vielleicht habe ich deshalb gestern nicht so viele von den Viechern gesehen. Jetzt hält mich hier nix mehr und trotz schmerzendem Fuß und gerade fertigem Teewasser packe ich die Klamotten zusammen und breche das Zelt ab... Gerade beim Abbau des Zeltes achte ich auf die kleinen Viecher und so dauert es eine halbe Ewigkeit, bis das Zelt zusammengepackt ist... meine Hände und Unterarme sind am Ende der ganzen Aktion wieder voll mit den Viechern... unglaublich. Ich habe auf dem kompletten WHW keine einzige Zecke gesehen und auch Rosi, wie ich mittlerweile weiss, hat auf ihrem Trip im Letterewe Gebiet keine Zecken bemerkt. Vielleicht habe ich einen Ort erwischt, an dem die Viecher besonders zahlreich sind. Jedenfalls hält mich hier nix mehr und so humple ich zurück nach Kinlochewe. Dort angekommen breite ich am Parkplatz erstmal meine Sachen aus und befreie sie penibel und sorgfältig von Zecken... diese kleinen Biester. Diese Aktion kostet mich etwa zwei Stunden und ich beschließe gegen frühen Nachmittag, einen Versuch zu wagen, per Anhalter nach Inverness zu kommen. Als nach zwei Stunden kein Auto angehalten hatte (es war eh wenig Durchgangsverkehr hier) bin ich ins Kinlochewe Hotel und habe mich für die Nacht ins Bunkhouse eingemietet um morgen den Bus mitzunehmen. Das Hotelpersonal war so freundlich mir Eis zur Kühlung des Fußes zu bringen. Abendessen mache ich mir in der Küche im Bunkhouse selbst, habe ja schließlich genug Verpflegung dabei. Unter der Dusche achte ich nochmal sehr auf evtl. vorhandene Zecken und entdecke tatsächlich drei Stück am Oberarm, die sich schon festgebissen haben... die drehe ich mit der Pinzette auf dem Schweizermesser raus und schneide aber sicherheitshalber, weil ich nicht genau erkennen kann, ob die Köpfe auch mit rausgekommen sind, mit der Schere am Messer noch ein Stückchen Haut heraus, wo die Zecken gesessen haben. Lust auf Hirnhautentzündung oder entzündungen habe ich nämlich keine. Abends gönne ich mir auf die unverhofften Ereignisse der letzten 24 Stunden ein Guinness und nehme noch einen kräftigen Schluck Betthupferl (=Whisky) hinterdrein... die Nacht verläuft ruhig und ich wache morgens gut auf. Nach einem Tee zum Frühstück packe ich die Klamotten zusammen und warte auf den Bus, der mich um 09.00 Uhr mitnimmt... zurück nach Inverness... raus aus der grandiosen Natur Schottlands rein in die Stadt... Die Fahrt verläuft normal... ich schaue ziemlich deprimiert aus dem Fenster in die Landschaft... in die Landschaft, die ich nicht erleben darf... nicht dieses Mal... nun ja, im Hostel gabs erstmal großes Hallo, mit mir hatte ja keiner so früh schon wieder gerechnet... Gemeinsam mit dem "Staff" im Hostel haben wir dann nach dem Einchecken erstmal einen Arzt gesucht, den ich dann auch besucht habe. Es wurde geröngt und ich habe anscheinend noch Glück gehabt, gebrochen ist nix, verstaucht, verdreht, wie auch immer. Ich bekomme Schmerzmittel und die nächsten Tage Ruhe verordnet, vor allem rumlaufen soll ich nicht so viel und den Knöchel gut kühlen... na Prima! So sitze ich denn in Inverness und darf nicht viel laufen... das is mir ja ein Wanderurlaub... was mir an Landschaft so alles entgangen ist, könnt ihr unter anderem auf Rosi's Website nachlesen... die hat sich nämlich den Fuß nicht verstaucht und war erfogreich unterwegens...

                    **********************************************************

                    Ab hier möchte ich nicht mehr tageweise berichten, das würde zu langweilig, weil eh nix besonderes mehr passiert.... ich habe etwa 5 Tage gebraucht, bis ich wieder schmerzfrei laufen konnte. Nach zwei weiteren Arztbesuchen war der gute Mann denn auch zufrieden, er hat mir gut geholfen. Leider habe ich seine Adresse nicht notiert. In den verbleibenden paar Tagen in Inverness habe die Umgebung ein wenig erkundet und ein paar Leuten beim Fliegenfischen im River Ness zugeschaut... eine tolle Art zu fischen... Am 12.05. gings morgens per Citylink nach Glasgow und dort ins Eurohostel. Abends habe ich dort Rosi getroffen, nachdem ich vor dem Urlaub wusste, dass sie ebenfalls in der Zeit in Schottland rumschwirrt habe ich mir die Fotos auf der Homepage angeschaut und sie dann auch erkannt... war echt ganz nett bischen zu plaudern.
                    Für Glasgow selbst blieben mir jetzt noch zweieinhalb Tage, am 15.05. gings zurück nach Frankfurt. In den paar Tagen habe ich dann das nachgeholt, was ich anfangs zeitlich nicht so gut geschafft hatte -> den Laden von Tiso durchforstet, der Laden ist echt unglaublich... mit Kabine, in der man sich beregnen lassen kann, um Regenkleidung zu testen, mit Kletterturm, mit Indoor-Freeze-Zone und Ice-Wall, kleinem Cafe und natürlich jeder Menge Klamotten und Ausrüstung. Ansonsten ist Glasgow halt nicht so wirklich sehenswert finde ich... viele Läden, viele Menschen, viel Lärm... Großstadt halt.
                    Am 15.05. gehts denn wieder zurück nach good-old-germany und am 17.05. hat mich die Arbeit wieder... ich muss wohl wieder da hin und Geld verdienen... in Schottland ist mir leider keine nette Schottin über den Weg gelaufen, die ich mal so eben hätte heiraten können... *gggg*

                    Also denn, das waren meine 4 Wochen in Schottland...
                    So richtig Einsamkeit hat nicht sollen sein, zumindest nicht dieses Jahr.
                    Den WestHighlandWay habe ich sehr genossen, auch wenn es sich nicht immer so liest... und sehr lehrreich für einen absoluten Wander/Trekking/Zelten/Camping-Neuling noch dazu, ich habe trotz wirklich intensiver und langer Vorbereitung soviele Dinge falsch gemacht und daraus für die nächsten Touren gelernt, dass dieser Urlaub sicherlich trotzdem zu den schönsten gehören wird, die ich je alleine gemacht habe.


                    Ich hoffe, für euch war es ein wenig unterhaltsam und meine Schreibe ist euch nicht zu langweilig geworden... manchmal schreibe ich halt bischen viel... gell?

                    In diesem Sinne,

                    bis neulich in diesem Theater,

                    Marcus
                    *dernächstesjahrnachschottlandfährtundnachholtwaserdiesesjahrverpassthat*


                    P.S.:
                    Hey Scotlandfan... ich hoffe, es ist mir gelungen, Dich glücklich zu machen... :wink:

                    P.P.S.:
                    Und nich dass mir hier der Eindruck entsteht, ich würde viel Alkohol trinken... ich doch nicht... ...für irgendwas muss so ein Urlaub ja auch gut sein und wenn es irgendwo auf dieser Welt so richtig leckeres Guinness gibt, dann auf dieser Insel bei den unbeugsamen Briten... 8)
                    "It's my world, you can't have it!"

                    *Metallica*

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                    • Thomas
                      Alter Hase
                      • 01.08.2003
                      • 3118
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Ein super Bericht!
                      Musste öfters mal schmunzeln da ich einige Sachen fast genauso erlebt habe wie du. Fühle mich, als wäre ich den Weg gerade noch einmal gelaufen.

                      Das mit dem Fuß ist natürlich dumm gelaufen, aber es kann eben nicht immer alles glatt gehen. Gerade das Improvisieren machts doch spannend. ;)

                      Gruß, Thomas.
                      Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.

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                      • Shirkan
                        Fuchs
                        • 12.09.2002
                        • 1901

                        • Meine Reisen

                        #12
                        hi Marcus,

                        langweilen konnte man sich bei dem Bericht überhaupt nicht!

                        vor allem bei deiner WHW-Wanderung fühlte ich mich an meine eigene Erinnert !! auch für mich wars die erste Trekkingtour und auch die erste Solotour. Hatte auch nen Haufen Krempel mit, über den ich mir heute noch am Kopf kratze

                        Die Sache mit dem Fuß ist blöd. Ich bin bislang vor sowas verschont geblieben --> außer dass ich einmal mit furchtbaren Schmerzen im Knie (durch die Belastung wahrscheinlich) 3-4 Tage gelaufen bin (ca.115km) und einmal 90km mit ner leichten Erkältung

                        Abbrechen ist immer blöd, wichtiger ist aber keine ernsthaften Verletzungen davon zu tragen!

                        mfg
                        Sebastian
                        mfg
                        Sebastian

                        --
                        Liebe das Leben. Lebe die Liebe.

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                        • Scotlandfan
                          Erfahren
                          • 23.06.2003
                          • 499

                          • Meine Reisen

                          #13
                          @ Marcus: Jaaaaaa!

                          Schön, dass Schottland wieder einen Fan mehr hat!
                          It\'s better to remain silent and be thought a fool than to speak out and remove all doubts.
                          Thomas Jefferson

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                          • rover
                            Erfahren
                            • 22.07.2004
                            • 337

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Hi Marcus,
                            toller Bericht!!
                            Kannst Du mal Deine Ausrüstungs-/Packliste hinzufügen.

                            Grüße

                            rover

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                            • MarcusLöffler
                              Erfahren
                              • 26.09.2003
                              • 268
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Hallo Rover,

                              die Liste zu posten ist kein Problem:



                              Bereiche Gewicht Zwischensummen

                              Organisation
                              Scheckkarte 5
                              Kreditkarten 5
                              Ausweis 5
                              Krankenkassenkarte 5
                              Ticket 14
                              Wanderkarten 300
                              Recta DP 65 55
                              Victorinox SwissChamp 190
                              Sonnenbrille mit Etui 84
                              3 Stofftaschentücher 24
                              Tagebuch/
                              Tourenbeschreibungen/
                              Adressen 134
                              Stifte 25
                              Trillerpfeife 9
                              Feuerzeug 25
                              Pfeifenzeugs 250
                              Nähzeug und Zwirn 33
                              Handy (für Notfälle) 113 1276

                              Erste Hilfe
                              Desinfektionsmittel 72
                              Blasenpflaster 38
                              sonst. Pflaster 50
                              Fenistil-Gel 25
                              Wundsalbe 35
                              Schmerzmittel 40
                              Grippemittel 20
                              Kohlekompretten 20
                              300

                              Kleidung (im Rucksack)
                              1 Paar Trekkingsocken, dick 85
                              1 Paar Trekkingsocken, dünn 50
                              Regenhose und -jacke 480
                              1 T-Shirt 150
                              1 Satz Funktions-Unterwäsche lang 190
                              1 Satz Funktions-Unterwäsche kurz 124
                              Handschuhe GoreWindstopper 83
                              Mütze Four Seasons 32
                              Fleece Jacke aus Polartech100 300
                              Fleece Halsschutz 35
                              Ersatzschnürsenkel
                              1529

                              Zelt und Co.
                              Hilleberg Akto-Einmannzelt all inclusive
                              (Heringe, Stangen, Unterlegböden, etc.) 2200
                              Golite Gust Leichtgewichtsrucksack 560
                              Rucksackregenschutz
                              Yeti V.I.B. 250 Pound 560
                              TAR Isomatte 440
                              Petzl Tikka (Stirnlampe mit LEDs) 73
                              UCO Laterne (Kerzenlaternchen) 185
                              Ersatzkerzen
                              4018

                              Küche
                              Platypus 2 Liter 26
                              "Trangia mini plus Zubehör (Dosenkocher,
                              Topfstand, zweiter Topf, Windschutz)" 500
                              Iso-Mug 130
                              1 Berghaferl 55
                              Ess- und Teelöffel aus Lexan 19
                              Mini-Schaber aus Lexan 19
                              Mini-Rührbesen 16
                              2x 0,5 liter PET-Flasche (Brennstoff) 100
                              2x 0,5 liter PET-Flasche (Trinken/ Whisky) 100
                              Alufolie
                              Micropur 100 x 1 Liter 9 974


                              Waschzeug
                              Zahnputzset ohne Hülle 40
                              Flüssigseife 200ml 115
                              Rasierzeug 108
                              Lippenpflege 13
                              Viskose-Handtuch 63
                              Zahnseide 18
                              Duschgel 64
                              Kleiner Spiegel 18
                              Shampoo 60
                              Ohropacks
                              Sonnencreme 59
                              Toilettenpapier 78
                              Wäscheklammern
                              Müllbeutel
                              636


                              Gesamtgewicht bis hierher ca. 8700g


                              Darüberhinaus:


                              Fotoausrüstung
                              Kompaktkamera
                              Filme
                              Ersatzbatterien

                              Lebensmittel (ca. 8 - 9 Kilo):
                              Schokomüsli, 2 kg
                              Vollmilchpulver
                              Bannockmischung
                              Cappuchino, 20 Beutel
                              Teebeutel, 30 Stck.
                              Rittersport, X Tafeln
                              Müsliriegel
                              Multi-Vitamintabletten
                              Fertigsuppen, je ca. 70g, 10 Beutel
                              Reis, Uncle Bence, vorgegart, 3 Portionen
                              Trekking-Mahlzeiten 6 Stück
                              Kartoffelpüree, 10 Portionsbeutel
                              Erbswurst
                              Tütensoßen, je ca. 70g, 10 Beutel
                              Tomatensauce, 1 Tube
                              Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zucker, Gewürze
                              Zwiebeln, geröstet und getrocknet
                              Olivenöl
                              Brühwürfel
                              Hartwürste, 1 - 2 Stück
                              Ovomaltine (Kakao-Pulver)
                              Erdnüsse, gesalzen, Portionspackungen


                              Ausrüstung/ Kleidung am Körper
                              Baseballkappe
                              Leki Super Makalu (Trekkingstöcke)
                              Feuerzeug
                              Trekkinghose
                              Goretex-Gamaschen
                              Trekkingschuhe
                              1 Satz Funktions-U-Wäsche
                              1 Paar Trekkingsocken
                              1 Funktionsshirt
                              Fleece Pulli aus Polartech100
                              Windjacke Golite Bark







                              Sooooooodala,
                              ich glaube, da wird schnell klar, warum ich viel geflucht habe... :wink:
                              Ich poste später (entweder heute noch oder Montag) die überarbeitete Packliste... mit der ich im nächsten Jahr wieder für 4 Wochen nach Schottland möchte.


                              Schönen Abend noch,

                              Marcus


                              P.S.:
                              Ich habe leider keinen Webspace und kenne mich auch mit diesem ganzen Zeugs nicht so aus, sonst hätt ich Bilder von der eigentlichen Excel-Liste gepostet. So müsst ihr leider mit dem komisch formatierten Zeugs da oben vorlieb nehmen.
                              "It's my world, you can't have it!"

                              *Metallica*

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                              • MarcusLöffler
                                Erfahren
                                • 26.09.2003
                                • 268
                                • Privat

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                                #16
                                ... just for info,

                                das mit der neuen Packliste dauert sicher noch was.... je länger man drüber hockt, umso mehr kommt man ins Grübeln...

                                Grundsätzlich gehts mir drum, beim nächsten Mal leichter unterwegs zu sein und vor allem unnützes Zeugs auszusortieren...

                                Naja,

                                ich melde mich, wenn ich weiter bin,

                                Marcus
                                "It's my world, you can't have it!"

                                *Metallica*

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                                • depriwilli
                                  Gerne im Forum
                                  • 19.02.2004
                                  • 59

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  °

                                  Hi,
                                  angenehm zu lesender Bericht!

                                  morgens gegen 07.00 Uhr wache ich denn zum ersten Mal im ganzen Urlaub fröstelnd auf. Bislang hat der Schlafsack (Yeti Pound) nicht versagt
                                  Wie kalt war es denn draußen/im Zelt?
                                  Bis wieviel °C würdest Du den Pound empfehlen?
                                  Hattest Du Probleme mit der Daune in Verbindung mit der "feuchten" Kälte?

                                  Vielen Dank!

                                  Alex

                                  Kommentar


                                  • MarcusLöffler
                                    Erfahren
                                    • 26.09.2003
                                    • 268
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                                    #18
                                    Re: °

                                    Zitat von depriwilli
                                    Hi,
                                    angenehm zu lesender Bericht!
                                    danke danke... 8)
                                    Ist vielleicht bisserl lang geraten... :wink:

                                    Wie kalt war es denn draußen/im Zelt?
                                    Keine Ahnung, ich hatte glaube ich keinm Thermometer dabei.
                                    's war halt eine sternenklare Nacht... ich schätze mal um 0 Grad oder knapp drüber sollte es gehabt haben, weil kein Rauhreif auf dem Gras zu sehen war.

                                    Bis wieviel °C würdest Du den Pound empfehlen?
                                    so wie er im allgemeinen angegeben wird. des passt schon.
                                    Mit 'nem Satz langer U-Wäsche und 'nem Seideninlet kann man das gute Stück aber noch bisserl tunen und kommt dann sicher mit 0°C klar.


                                    Hattest Du Probleme mit der Daune in Verbindung mit der "feuchten" Kälte?
                                    Nö, gar keine. Ich hätte vorher auch nicht unbedingt geglaubt, dass Daune das so mitmacht, es kommt aber tatsächlich und offensichtlich einfach auf umsichtige/ vorsichtige Handhabung des Schlafsacks an. Wenn man sich daran hält und aufpasst, dass der Sack zB durch Hereinregnen oder solche Sachen nicht direkt feucht wird, sollte es eigentlich keine Probleme geben. Auch auslüften geht in Schottland dann und wann, weil es auch schonmal ein paar Tage mit halbwegs gutem Wetter gibt. Alles in Allem aber sehr problemlos.


                                    Schönen Abend noch,

                                    Marcus
                                    "It's my world, you can't have it!"

                                    *Metallica*

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                                    • Yogi
                                      Erfahren
                                      • 25.08.2004
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                                      btw., nette Signatur!
                                      Travelling _is_ university!

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                                      • MarcusLöffler
                                        Erfahren
                                        • 26.09.2003
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                                        Ich find', jeder sollte eine haben...

                                        Gefällt mir halt super der song.

                                        Marcus
                                        "It's my world, you can't have it!"

                                        *Metallica*

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