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Land: Nepal
Reisezeit: März 2008
Region/Kontinent: Zentralasien
Anmerkung: Der original Reisebericht mit zusätlichen Bildern oder Videos ist auf meiner Webseite www.bergwandern.net zu finden!
Tag 1: Besisahar - Bhulbhule - Tarangje - Ngadi
Nach einer langen Nacht mit zahlreichem Hundegebäll, stinkender Matratze, unruhigen einheimischen Nachbarn, einer Prozession um 5 Uhr morgens und einem Kampf mit meinem zu warmen Schlafsack stehe ich gegen 6:30 Uhr auf. Nach einem kurzen Plausch packen wir unsere Sachen zusammen und stellen die Taschen für unsere Träger bereit.
Anschließend gibt es Frühstück: Ei, Toastbrot, Müsli, Marmelade und Honig. Meine Erwartungen an das Frühstück wurden übertroffen und insgeheim bin ich froh, dass kein Porridge aufgetischt wird. Während wir in aller Ruhe noch packen,
verabschieden sich die Träger bereits und laufen in Richtung der nächsten Lodge.
Wir machen uns eine halbe Stunde später auf den Weg. In Besisahar erfolgt erst
einmal die Kontrolle des Trekkingpermits. Das an der Kontrollstation ausgehängte
Höhenprofil schauen wir uns sehr genau an, denn hier kann das ständige auf- und
ab des Annapurna Circuits sehr gut begutachtet werden. Nach Abschluss der
Formalitäten geht’s weiter. Die am Ortsausgang stehende Hängebrücke lassen wir
links liegen und steigen auf einem normalen Pfad ins Tal ab. Am Wegesrand stehen
Bananenbäume und die zahlreichen Terrassenfelder zeugen von dem schweren Kampf
um jeden Meter Ackerland.
Nach dem Abstieg überqueren wir einen kleinen Bach
und erreichen eine kleine Hütte. Vor der Hütte klopft ein kleines Mädchen Steine
– ein komischer Anblick, an den ich mich jedoch im Laufe des AC gewöhnen muss.
Wir folgen erst einmal dem (Fahr-)Weg, bis wir unsere erste Hängebrücke
erreichen. Im Gegensatz zu allen anderen Hängebrücken weist diese noch
Holzbohlen auf. Später laufen wir immer über Metallgitter. Die Hängebrücke
stellt natürlich ein willkommenes Photomotiv dar. Trotz meiner nicht vorhandenen
Schwindelfreiheit habe ich keinerlei Probleme bei Überqueren der Brücke. Ein
kleiner Gegenanstieg im Dorf muss überwunden werden, bevor der Weg flacher aus
dem Dorf führt.
Nach 2,5 h Gehzeit machen wir Mittagspause. Während
wir auf das Essen (Maccaroni mit Ei, Cola, Kaffee für knapp 2 €) verteilen
andere Teilnehmer aus der Gruppe Luftballons und Malkreide an die zahlreichen
Kinder, die uns im Gegenzug Motiv für zahlreiche Bilder stehen. Allerdings
kennen die Kinder die Digitalkameras bereits und wollen das Bild auch sehen.
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Leider wird
es kühler und Regen scheint aufzuziehen. Doch am Ende haben wir Glück und
bleiben trocken, auch wenn ich alle Kleidungsstücke aus meinem Tagesgepäck
anhabe. Nachdem wir unseren Mittagsrastplatz verlassen haben, wird mit jedoch
recht schnell wieder warm. Bis zur eine Stunde später erreichten Lodge habe ich
alle meine Klamotten wieder im Rucksack verstaut. Laut unserem Guide Kami sollte
die Lodge einfacher sein, wie die aus Besisahar. Uns kam die Lodge jedoch
stilvoller und sauberer vor, auch wenn die Schlafräume nur durch eine dünne
Holzplatte von einander getrennt sind. Die Lodge hat sogar „24 Hours hot and
cold shower“. Eine warme Dusche ist jedoch relativ, denn das Wasser ist durch
die Solaranlage dann marginal wärmer als das Leitungswasser. Aber immerhin! Nach
der Dusche trinken wir unser erstes Everest Bier am direkt am Weg stehenden
Tisch - es schmeckt!
Gegen Abend führt unsere Begleitmannschaft noch den Certec Bag vor, der uns im
absoluten Notfall beim Eintreten der Höhenkrankheit helfen könnte. Anschließend
gibt es ein leckeres Abendessen, bestehend aus Suppe, Kartoffeln und Nudeln
sowie Popcorn. Um 22 Uhr lege ich mich in den Schlafsack begleitet von der
Hoffnung, dass es keine bellenden Hunde in der Nähe der Lodge gibt.
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Nicht zu vergessen ist jedoch, dass der angebotene Hirseschnaps nicht
unbedingt zu empfehlen ist. Dieses "Getränk" ist sicherlich eine einheimische Delikatesse, doch trifft es nicht unseren Geschmack. Desinfizieren wird es wahrscheinlich und in den Magen wird man es anschließend erst recht nicht bekommen ;)
Trekkingtag 2: Ngadi - Byasi - Kanigaon - Syange - Jagat
Meine Hoffnung auf eine guten und tiefen Schlaf hat sich erfüllt. Ich schlafe fast durch und erst der Wecker eines Mitwanderes reißt mich aus meinen 8000er Träumen. Nach der Morgentoilette packe ich meine Tasche vor dem Frühstück (wie am Vortag
gelernt...) und gebe dies an den bereits wartenden Träger.
Dann geht es die steile Holzstiege hinab in den Gastraum, wo bereits Kami auf
uns wartet. Das Frühstück überrascht mich doch etwas, denn es gibt einen
unbekannten Teigfladen (Nepali Bread) mit zahlreichen Rühreiern darüber. Darüber hinaus gibt es Müsli und Kaffee. Ich esse erst das Ei und anschließend das Brot mit Marmelade - lecker!
Nachdem die Getränke vom Vortag (2 Bier, Hirseschnaps, Flasche Wasser und Ansichtskarten für 480 Rupien) bezahlt sind
machen wir uns auf den Weg in Richtung Jagat. Anfangs müssen wir eine wackelige Bambusbrücke passieren - ich gehe freiwillig durch das Bachbett und schaue den anderen zu, wie sie über die Brücke balancieren. Auf dem flachen Weiterweg kann man sich gut an die neue Umgebung gewöhnen und der Körper erhält auch Zeit sich an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Doch dies ändert sich bald, denn beim steilen Aufstieg nach Bahundanda kommen wir stark in schwitzen. Kurz vor dem steilen Anstieg kann man noch die Arbeit bewundern, welche die einheimische Bevölkerung in die Landwirtschaft stecken muss. Hunderte Terrassen zeugen vom Aufwand der notwendig ist um hier zu überleben.
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Während des Aufstieges werden wir von zwei Engländern im Laufschritt überholt. Beide sind ziemlich außer Atem und sehen bestimmt nur die Hälfe dessen, was wir an Eindrücken mitnehmen. Wir dachten, dass beide den AC in weniger Tagen laufen, doch sehen beide auf der Jomsom Seite nochmals. Ich kann jedem nur empfehlen sich Zeit zu lassen, so dass die neuen Eindrücke auch wirken können.
Im Dorf nach dem Steilaufschwung machen wir eine größere Pause. Ein kleiner
Laden verkauft Wasser und Süßigkeiten. Die Poststation muss jedoch erst noch eröffnet werden als wir unsere Postkarten abgeben wollen. Zu diesem Zeitpunkt bezweifele ich, dass die Karten ankommen - doch ich werde eines besseren belehrt.
Im Dorf sitzen einige Polizisten an einer Polizeistation und beobachten das
Treiben. Wir sind mehr über die kleinen Kinder verwundert, die bereits im jungen Alter Gewichte auf den Rücken geschnallt bekommen. Wirklich glücklich haben sie nicht ausgesehen...
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Nach der ausgiebigen Pause führt uns der Weg weiter durch das kleine Dorf und anschließend steil
bergab in Richtung des Bachbetts. Anfangs helfen zahlreiche Stufen beim Abstieg, später muss man einfach dem ausgetretenen Pfad folgen. Rechts vom Weg sind wieder zahlreiche Terrassenfelder im Berghang angelegt worden.
Auf dem ebenen Weiterweg bleibt dann Gelegenheit für ein ausführliches Gespräch mit unserem Guide, welches nur durch einige Photopausen unterbrochen wird.
Leider ist auf der anderen Talseite der Straßenbau in vollem Gange, so dass
diese "unberührte" Landschaft wahrscheinlich bald verändert sein wird.
Ob dann weiterhin die von uns beobachteten Tiere (Geier, Falke) sichtbar sind
bleibt abzuwarten. Die tolle Pflanzenwelt wird hoffentlich nicht zerstört.
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Nach etwa 5 h langsamem Gehtempo erreichen wir
unseren Mittagsrastplatz. Ich bekomme einen fad gewürzten gebratenen Reis, eine Coke und einen Kaffee (200 Rupien).
Bei Syange wechseln wir mittels einer hohen Hängebrücke die Talseite. Kier endet die zu diesem Zeitpunkt befahrbare Strasse und wir wandern mitten durch die Baustelle. Die Arbeiter hausen in Zelten, stehen mit blanken Füßen in der Erde. Sprenglöcher werden von Hand mit Eisenstangen in den Fels getrieben - Knochenarbeit pur.
Dann beginnt es leicht zu regnen, so dass ich meine Regenbekleidung anziehen muss. Der Boden ist rutschig, was die nun folgende Passage nicht unbedingt einfacher für mich macht. Ich bin leider nicht komplett schwindelfrei, so dass
der schmale Weg durch die Felswand nicht unbedingt zu meinen Lieblingsetappen zählt. Der Weg ist teilweise keinen Meter breit und rechts fällt der Weg sehr
steil in die Schlucht ab. Die schlimmste Stelle war für mich eine Passage von
wenigen Metern länge, denn auf einem sandigen Weg muss ich bis fast an die Kante
gehen, bevor der Weg links abzweigt.
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Kami hat mitbekommen, dass ich mich sonderlich wohl fühle und stellt sich demonstrativ vor mich an die Kante, was mich etwas beruhigt. Meiner Meinung nach war dies die schwierigste und ausgesetzteste Stelle der gesamten Annapurna Runde.
Am Ende der Baustelle (nein es gibt kein Schild...) steht noch eine nette
Lodge, allerdings wird die Strasse direkt durch diese hindurch führen. Unsere Lodge liegt am Ende des Dorfes Jagat. Ein farbenprächtiger Neubau mit ordentlichen Zimmern. Die Dusche hat allerdings einen Planungsfehler - entweder man lässt die Tür auf und duscht sichtbar für alle oder alternativ duscht man im halbdunkel. Insgesamt war dies ein schöner Tag, auch wenn wir aufgrund des Wetters keinen Ausblick auf den achttausender Manaslu hatten.
Trekkingtag 3: Jagat - Chamje - Tal - Dharapani
Nach einer entspannten Nacht in der neu gebauten bunten Lodge starten wir unsere Tagesetappe gegen 8 Uhr. Vorher müssen wir jedoch noch eine Eselskarawane vorbei lassen, die sich den Weg talaufwärts bahnt. Das tief eingeschnittene Tal bietet anfangs kaum Ausblicke auf die Bergwelt, auch wenn zwischendurch der eine oder andere Blick auf einen der kleinen 5000er (Zitat unseres Guides) erhascht werden kann. Auf den Gipfeln liegt Neuschnee, den es letzte Nacht gegeben hat. In wenigen Tagen werden wir unsere Nächte und Tagesetappen in ähnlichen Höhen verbringen - nicht
unbedingt "wärmende Aussichten".
Trotz des fehlenden Bergblicks ist die Landschaft
mehr als interessant. Kleinere Waldstücke wechseln sich mit Wiesen und
Weiden/Ackerland ab. Auf der gegenüberliegenden Talseite sind zahlreiche
kleinere und größere Wasserfälle zu beobachten. Kami zeigt uns darüber hinaus die in einer Felswand hängenden Bienenstöcke. Unvorstellbar erscheint uns der Gedanke, dass die Nester von oben her durch die einheimischen abgeerntet werden um an den Honig zu gelangen.
Der weg führt uns immer wieder auch durch einige kleinere Dörfer bzw. an einigen einzeln stehenden
Häusern vorbei. Einige dieser Häuser sind auch als Lodges ausgewiesen. Der
Standard ist jedoch wesentlich niedriger als bei unseren Lodges.
Am heutigen Tag wechseln wir mehrfach mittels stabiler Hängebrücken die
Talseite. Die erste Überquerung dauert jedoch etwas, denn wir müssen nach einem matschigen Abstieg zur Brücke erst einmal eine riesige Eselkarawane passieren lassen.
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Kaum haben wir die Brücke passiert, so folgt die nächste Karawane aus der anderen Richtung. Wir haben es nicht eilig und lassen die Karawane passieren. Dabei ist zu beachten, dass man immer auf der Bergseite
stehen sollte, wenn die Karawane an einem vorbei läuft.
Nach Passieren der ersten Hängebrücke bietet sich links ein toller Ausblick auf
einen Wasserfall. Die Farbe des Wassers (milchiges blau) lässt uns etwas
verweilen - vielleicht war es auch die Vorahnung, denn nun kommt ein etwas
steileres Wegstück, welches uns in die Bergflanke führt. Stellenweise ist der
Weg etwas schmaler und im leicht ausgesetzten Gelände sollte man nicht
wegrutschen.
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Bei einer am Wegesrand liegenden Lodge machen wir Pause. Die Küche (siehe Bild) ist noch ursprünglich ausgestattet, denn es wird über Holz gekocht. Kami trinkt einen Buttertee, aber von unserer Gruppe kann sich keiner überwinden, eine Tasse zu probieren. Am Nachbargebäude liegt Weizen auf dem blanken Boden zum trocknen aus - es ist
leider sehr ersichtlich, in welchen Bereichen Geld vom Tourismus fließt und
welche Einheimischen nicht von dieser Geldquelle profitieren.
Nach der Pause wandern wir in ein eng eingeschnittenes Tal. Der Weg ist schmal aber problemlos zu bewältigen. Beim Abstieg zum Fluss muss man auf dem steinigen Weg etwas aufpassen nicht auszurutschen. Der Weg führt nun direkt auf eine kleine Steilstufe zu.
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Vor dem etwa 100 Höhenmeter betragenden Aufstieg machen wir bei einem kleinen Haus mit Shop eine kurze Pause. Kami gibt uns einen Keks – was für den kommenden Aufstieg nichts Gutes vermuten lässt. Ein Spruch der nach den ersten Frühstücken geprägt wurde: Viel Essen bedeutet viel Laufen…
Mittlerweile ist es recht kühl geworden. Ich habe meine Softshelljacke
angezogen, damit ich mich nicht verkühle. Doch die Jacke kommt wenige Minuten später wieder in den Rucksack – durch den Aufstieg wird mir sehr schnell zu warm. Eigentlich handelt es sich bei dem Aufstieg nur um einige Kehren, wie er in den Alpen massenhaft zu finden ist. Dennoch gerate ich außer Puste und muss etwas langsamer gehen als gewohnt. Anderen geht es genau so, so dass ich beruhigt bin. Kami versucht uns einen langsameren Gehrhythmus anzugewöhnen. Sein Motto „nicht die schnellsten werden die ersten sein“ kenne ich bereits vom Kilimanjaro, doch die Umgewöhnung vom Alpentempo an das Himalayatempo fällt mir
dieses mal aufgrund der zahlreichen Fotopausen etwas schwerer. Zu weit möchte ich dann doch nicht zurückfallen - doch zum Glück bin ich nicht der einzige, der viele Bilder während der Tour macht.
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Ich bin froh, als wir die Kuppe erreichen, die den Abschluss des kurzen Anstiegs darstellt. Rechts am Wegesrand wurde ein kleiner Militärposten errichtet – angeblich aufgrund der anstehenden Wahlen. 5 Minuten später passieren wir ein kleines Tor, welches den Übergang in den Manang District darstellt. Das neben dem Tor stehende Schild mit den geplanten Gehzeiten lässt uns etwas staunen. Die angegebenen Zeiten sind
wahrscheinlich ohne Pause und im Sherpatempo gerechnet – wir waren jedenfalls
immer wesentlich länger unterwegs als auf dieser Tafel angeschrieben. Mit
Überschreitung der kleinen Passhöhe wandelt sich die Landschaft komplett, denn
das vorher enge und teilweise bewaldete Tal öffnet sich und ein breites
Flussbett liegt vor uns. Das ist eine der interessanten Tatsachen, die einem
immer wieder auf dem Annapurna Circuits begegnet: wir passieren eine Anhöhe oder
wandern um eine Kurve und die Landschaft verändert sich komplett. Während der gesamten Tour denke ich mir mehrmals, dass die Veränderungen unter anderem den Reiz dieses Trekkings ausmachen.
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Der Weg führt rechts in das Bachbett hinein. Auf den ersten Blick ist kein Weg zu erkennen, der uns ohne nasse Füße weiterbringen könnte. Erst bei genauerem Hinsehen (und dank der entgegenkommenden Eselskarawane) ist zu erkennen, dass am Rande des Flussbetts ein ca. 1 Meter breiter Pfad existiert. Das Wasser sollte jedoch keine 30 cm höher stehen, denn dann wäre diese Wegpassage nur mit nassen Füssen zu bewältigen.
Nachdem wir die Esel haben passieren lassen wandern wir auf ebenem und teilweise sehr sandigem Weg in das breite Tal hinein. Bald erreichen wir ein weiteres kleines Tor mit Gebetsmühlen – wie immer machen wir einige Bilder bevor es weitergeht.
Das nun folgende Dorf Tal wirkt sehr gepflegt. Die „Vorgärten“ sind sehr sauber und weisen interessante Blumeneinfassungen (Bierflaschen) auf. Der Rasen ist kurz gehalten und die Häuser haben teilweise einen sehr interessanten Baustil. Im Dorf ist einer der ersten „Ausrüstungsläden“ anzutreffen, in welchem man noch fehlende Ausrüstungsstücke kaufen kann.
Am Dorfende machen wir unsere Mittagspause. Der Gastraum ist kalt und dementsprechend freue ich mich über den Kaffee bzw. Tee. Angrenzend an den Gastraum steht eine Telefonzelle, die ich auch gleich nutzen möchte, um nach Hause zu telefonieren. Wobei telefonieren in Nepal etwas anders funktioniert als in Deutschland. Erst einmal muss eine Leitung hergestellt bzw. verfügbar sein. Dementsprechend kann es sein, dass der Nepali 20x anwählen muss, bis er ein Freizeichen erhält. Wenn dann endlich der Anruf aufgebaut
ist, dann ist die Sprachqualität meistens recht gut. Leider wird das Gesprochene mit etwas Verzögerung weitergeleitet und Gespräche sind dementsprechend etwas langatmig. Allgemein sind die Telefonkosten auf der Annapurna Runde sehr stark schwankend. Von 50 Rupien (Chame) bis zu 5 Dollar (Thorong Pedi) die Minute reicht die Preisspanne, wobei der Durchschnittspreis pro Minute bei 120 – 200 Rupien liegt.
In der Mittagspause esse ich leider nur 2 Frühlingsrollen, was sich im Nachhinein als Fehler darstellen sollte. Ich hatte über den Tag hinweg zu wenig gegessen, so dass ich nach der Mittagspause mich schlapp fühle und mir etwas schwindelig ist. Ich kann das Tempo meiner Kollegen zwar mitgehen, allerdings habe ich trotz der interessanten Landschaft keinen großen Spaß. Der Weg führt teilweise am Bachbett entlang, teilweise auf breitem Weg durch die Felswand einige Meter erhöht durch das tief
eingeschnittene Tal. Probleme mit der Ausgesetztheit habe ich nicht, da der Weg recht breit ist und andererseits ein rostiges Geländer zumindest den Eindruck der Sicherheit bietet. Es gibt immer wieder kleinere Alternativrouten, die wahrscheinlich je nach Wasserstand gewählt werden können bzw. müssen.
Mittels einer Hängebrücke queren wir die Talseite und laufen durch eine nun wieder etwas grünere Landschaft. Immer wieder passieren wir einige kleinere
Dörfer. Vom Straßenbau ist hier glücklicherweise noch nichts zu sehen, auch wenn die Strasse in einigen Jahren (leider) auch hier durchführen soll. Mittlerweile fühle ich mich etwas besser, was wahrscheinlich auch an der Wirkung des Essens und der Müsliriegel liegt.
Wir erreichen eine hohe Hängebrücke, die seitliche Führungen aufweist um ein zu starkes Schwanken zu verhindern. An der Brücke sehen wir einen Nepali mit seinen zwei jungen Hunden. Uns erschreckt jedoch die Art und Weise der Tierbehandlung, denn als einer der Hunde nicht auf sein
Herrchen hört, so wird dieser getreten. Der Hund flüchtet daraufhin den
Berg hinauf; verfolgt durch sein Herrchen. Als dieser den Hund zu fassen
bekommt, wirft er den Hund einige Meter weit. Das Winseln des Hundes ist
markerschütternd, auch wenn der Hund anscheinend keine größeren
Verletzungen abbekommen hat. Mit schüttelndem Kopf gehen wir weiter. Einige Zeit später erreichen wir unsere Lodge, wo ich im Laufe des Abends zum ersten Mal Wäsche wasche. Leider werden die Sachen bis zum
nächsten Morgen nicht trocken, so dass ich diese auf den Rucksack binden
muss. Nach dem Abendessen lege ich mich frühzeitig in den Schlafsack.
Mit Ausnahme der zahlreichen Toilettenpausen schlafe ich sehr gut.
Trekkingtag 4: Dharapani - Tonche - Teman - Latamrang - Chame (2670 m)
Nach einem leckeren
Frühstück mit starkem (selbst angerührtem) Kaffee brechen wir heute gegen 8 Uhr
auf. Der Weg ist meistens schön breit und gehört wahrscheinlich zu der bereits
angelegten Trasse der neuen Strasse. Wir wandern gemütlich ohne größere
Highlights bis hinter einer Wegbiegung auf einmal der erste große Berg ins
Blickfeld rückt: Die Annapurna II steht zum greifen nah vor uns. Die Aussicht
ist beeindruckend, denn der Höhenunterschied bis zum Gipfel beträgt knapp 4000
Höhenmeter.
Wir schießen zahlreiche Photos und Kami meint nur, dass dies der Anfang sei.
Gespannt wandern wir weiter und mit jedem Höhenmeter den wir gewinnen wird die
Aussicht auf den in unserem Rücken liegenden 8000er Manaslu besser. Allerdings
sieht man den Hauptgipfel erst recht spät - aber der Berg ist dennoch
beeindruckend!
Zwischen den einzelnen Wegstücken mit bereits
angelegter Strassentrasse konnten wir immer wieder schöne Etappen auf einem
schmalen Pfad wandern. Diese haben uns wesentlich besser gefallen.
Im Dorf Bagardhap machen wir kurz Pause und unser Guide erklärt uns die
Bedeutung der einzelnen Buddhas und der großen Gebetsmühlen. Nach der Pause
steht ein kleiner Steilaufschwung durch eine regenwaldähnliche Landschaft an.
Ausgerechnet an der steilsten Stelle kommt uns eine Eselkarawane entgegen - und
wer dachte, dass die Esel so viel Luft ablassen können? ;) Jetzt mussten wir
nicht nur auf den Matsch, sondern auch auf die Eselsch... aufpassen.
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Nachdem wir die kurze Waldetappe hinter uns
gelassen haben, erreichen wir eine durch Ackerbau geprägte Zone. Hier hat man
einen ungehinderten Blick auf den Manaslu. Als Kami uns den Mittagsrastplatz
zeigt sind wir begeistert. Wer möchte, kann von hier aus während der Pause den
8000er in aller Ruhe bewundern. Aber auch eine Ruhepause in der Sonne tut gut - ich schlafe fast ein.
Der Weitere Wegverlauf
ist dann leider weniger schön - für mich war dies die langweiligste und
uninteressanteste Teiletappe des gesamten Annapurna Circuits. Auf der linken
Talseite verläuft die fast fertig gestellte Straße. Lediglich der bereits wieder
abgerutschte Rand macht ein befahren an einigen Stellen unmöglich. Die Strasse
im oberen Marsyangdital ist teilweise in
eine Felswand hineingehauen - entsprechend ausgesetzt ist der Weg wenn man bis
an die Kante geht. Ob und wie lange die Straße den extremen
Witterungsbedingungen des Himalaja stand hält ist auch abzuwarten.
Glücklicherweise ist
der Straßenbau noch nicht abgeschlossen, so dass wir nach einiger Zeit wieder
einen schönen Pfad erreichen. Der Abstieg zu einem Bachbett mit dem
anschließende Aufstieg lässt unseren Kreislauf nochmals in Schwung kommen, bevor
wir ein ursprüngliches altes Dorf erreichen. Auch können wir wieder
einheimischen Bauern bei der harten Arbeit zuschauen - mit größtem Aufwand wird
eine Furt in den Acker gezogen und anschließend von Hand die Kartoffel
eingeworfen.
Im nächsten Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Einziger Hinweis auf
Strom ist eine Kabeltrommel - die von einem Nepali auf dem Rücken getragen wird.
Wir erreichen Chame und halten
Ausschau nach unseren Träger. Am Eingang von Chame steht das übliche Tor mit
Gebetsmühlen und wenige Meter weiter eine sehr lange Mauer mit unzähligen
Gebetsmühlen.
Wir passieren einen Polizeiposten und erreichen unsere Lodge, welche wenige
Meter hinter dem Internetcafe liegt (siehe Bild unten). Unsere Lodge besteht aus
einem Haupthaus und einzelnen kleineren Gebäuden mit jeweils zwei Betten. Leider
zieht es "wie Hechtsuppe" durch die Balken, so dass es entsprechend kühl wird.
Glücklicherweise steht im Haupthaus ein Ofen, so dass es im Gastraum
entsprechend warm ist.
Vom Internetcafe kann man vergleichsweise günstig (50 Rupien / Minute) nach
Hause telefonieren.
Chame ist eines der größeren Dörfer auf der Annapurna Runde. Dementsprechend vielfältig
sind die Ausrüstungsläden und entsprechend niedrig ist das Preisniveau.
Ich habe hier eine mit Fleece ausgekleidete gestrickte Pudelmütze
und passende Fäustlinge gekauft (jeweils ca. 180 Rupien). Später auf der Tour
kaufe ich dann noch die passenden
Socken für meine immer frierende Frau ;)
Abends treffen wir
uns in der Gaststube. Durch den Holzofen und den immer wieder ausfallenden
Strom entsteht eine besondere Stimmung - es wird langsam ernster und wir
merken, dass wir langsam aber sicher immer tiefer ins Hochgebirge laufen.
Aufgrund der Höhenlage denke ich mir, dass ich heute das letzte Bier vor dem
Thorong La trinken werde. Ein Trugschluss, aber egal ;) Das Essen bestehend
aus Knoblauchuppe (wir haben ausnahmsweise stärker gerochen als unsere
Schuhe ...), Bratkartoffeln und Frühlingsrollen ist lecker und macht satt.
Um 21 Uhr gehe ich in meine Hütte und krieche in den kalten Schlafsack. Nachts wird es zum
ersten mal richtig kalt. Ich liege in langer Unterwäsche im
Daunenschlafsack, nachdem ich in der Dusche mich etwas verkühlt habe. Das
Wasser ist eiskalt (!!!) und ich stehe dampfend in dem kalten Duschraum. Bis
ich richtig war werde, dauert es einige Zeit und erst als ich einige Zeit im
Schlafsack liege, vergeht das starke Kältegefühl.
Trekkingtag 5: Chame - Kreku - Bhratang - Lower Pisang
Die komplette Nacht
über wird mir nicht richtig war, so dass sich die Nacht etwas zieht und ich
unruhig schlafe. Meine Hütte wurde direkt an das Haus einer einheimischen
Familie gebaut, so dass ich durch die Geräusche früh morgens wach werde. Müde
trete ich aus dem Haus und möchte mich ins Bad zur Morgentoilette begeben als
ich fast rückwärts aus den Trekkingschuhe kippe (nein, meine Wanderschuhe waren
NICHT Schuld!). Vor mir ragt der Lamjung Himal in den tiefblauen Himmel. Die
Aussicht ist einmalig und ich genieße den Ausblick trotz der immer noch nur
knapp über Null befindlichen Außentemperaturen.
Immer noch in Höchstlaune gehe ich nach der Morgentoilette zum Frühstück und
blicke in gut gelaunte Gesichter. Nicht nur mich hat die Aussicht bereits in
gute Laune gebracht!
Das Frühstück trägt dann weiterhin zur guten Laune
bei - vor allem die Pfannkuchen sind lecker.
Nachdem wir noch etwas die Ausrüstungsläden mit "original" North Face Ausrüstung begutachtet haben und noch den einen oder anderen Gegenstand gekauft haben,
brechen wir um 8:10 Uhr in Richtung Lower Pisang auf.
Wir überqueren erst einmal den Bachlauf mittels einer Hängebrücke. Die immer
zahlreicher werdenden Gebetsfahnen deuten auf einen verstärkten Einfluss des
Buddhismus hin; wie auch die Stupa welche am Ortsausgang steht. Die Begegnungen
mit den Einheimischen stellen erzeugen wieder lange in Erinnerung bleibende
Bilder - wie das kleine Kind, was in einem Korb liegt und sich durch uns nicht
aus der Ruhe bringen lässt.
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Nach dem wir Chame verlassen haben wandern wir auf
einem sehr schönen Weg fast ohne Höhenunterschied. Kleine Waldetappen wechseln
sich mit Wiesengelände ab. Immer wieder passieren wir - natürlich auf der linken
Seite - einige Manimauern. Die Aussicht auf den Lamjung Himal wird immer besser
und lädt zu vielen Pausen ein. Der Unterschied zu den Alpen ist beachtlich und
die Dimensionen dieser Berge sind einfach mehr als beeindruckend. Vor allem die
steilen Schnee- und Eiswände des Lamjung Himal habe ich in dieser Art und Weise
nicht in den Alpen sehen können. Wir sind sicherlich recht langsam unterwegs -
doch die Aussicht muss man einfach genießen!
Der Weg führt uns in eine enge Schlucht hinein. Der
Weg wir deshalb etwas schmaler und führt durch bzw. unter einer Felswand
hindurch ca. 50 Meter über dem Bach talaufwärts. Der Weg ist nur knapp 2 Meter
breit, doch insgesamt unproblematisch zu gehen. Gelegentlich schaue ich kurz
nach oben - denn auf dem Weg liegen zahlreiche größere Felsbrocken.
Wir steigen hinab ins Tal zum Bach und queren mittels einer Hängebrücke auf die
andere Talseite. Der folgende und leider in der Sonne liegende Anstieg lässt uns erstmalig
an diesem Tag richtig ins schwitzen kommen.
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Die Landschaft hat
sich nun wieder komplett verändert. Wenn die Aussicht auf den Annapurna III und
Lamjung Himal nicht wären so könnten wir nun auch durch einen Wald in den Alpen
laufen.
Nachdem wir das Waldstück durchwandert haben erreichen wir wieder ein etwas
breiteres Talbecken, an dessen Ende eine knapp 2000 m hohe Felswand aufragt. Die
Wand ist nicht senkrecht, doch die Dimension ist beeindruckend. Die in der Sonne
liegende Flanke ist bereits schneefrei. Wenige Minuten später öffnet sich der
auf der rechten Seite liegende Teil der Bergflanke, die immer noch tief
verschneit ist. Einzelne kleinere Lawinenabgänge zeugen jedoch von dem
abschmelzen der restlichen Schneefelder.
Wir erreichen eine Art Passhöhe. Mit
jedem gewonnen Höhenmeter wird das Panorama beeindruckender und es kommen neue
eisbedeckte Gipfel hervor. Links und rechts vom Weg stehen wieder einige
Nadelbäume. Nach einem kurzen Bergabstück erreichen wir unseren
Mittagsrastplatz, denn kurz hinter der Passnähe stehen einige (teilweise neu
gebaute) Lodges.
Auf der großen Sonnenterasse lassen wir uns nieder und bestellen unser
Mittagsessen (gebratener Reis mit Ei, Coke und eine Flasche Wasser für 400
Rupien). Das Essen war etwas fad - aber die Aussicht macht alles wieder wett.
Ich wäre gerne noch etwas länger in der Sonne sitzen geblieben, doch Kami gibt
uns irgendwann das Zeichen für den Abmarsch: "Fasten Seatbelts" ;)
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Der Weiterweg führt uns in ein fast
ebenes breites Tal hinein. Der Schnee scheint erst vor einigen Tagen getaut,
denn es existiert noch fast kein Grasbewuchs and den freien Stellen. Vereinzelte
Schneefelder zeugen noch von der frühen Jahreszeit, zu der wir die Annapurna
Runde unternommen haben.
Die Landschaft hat sich nun komplett verändert - irgendwie stelle ich mir so
Kanada vor. Kleine Seen, Tannen und Berge.
Mir macht es richtig Spaß an diesem Tag, ich genieße die Landschaft und deren
Veränderung im Tagesverlauf.
Nach Lower Pisang geht es noch ein
gutes Stück zu laufen. Zwar gilt es keine Höhenmeter mehr zu überwinden, doch
dafür warten einige flache Kilometer auf uns. Der Weg ist teilweise anfangs
recht matschig, später staubig und die Höhepunkte halten sich in Grenzen. In
Erinnerung ist mir geblieben, dass ich einem Nepali kurz bei der Schreinerarbeit
auf der Straße zugeschaut habe. Kurz vor Lower Pisang öffnet sich dann jedoch
links der Blick auf eine mächtige Eiswand. Mit jedem Meter wird die Aussicht auf
die Wand besser. Ich denke noch, dass ich jetzt einen Lawinenabgang noch gerne
sehen würde, doch mein Wunsch wird nicht erfüllt.
Wenig später erreichen wir Lower Pisang. Am Dorfeingang steht neue Lodge, die
wir jedoch links liegen lassen. Unsere Lodge steht direkt am Ende der langen
Mani Mauer.
Ich bin einer der ersten aus unserer Gruppe, der
die Lodge erreicht. Tagsüber hat die meiste Zeit die Sonne geschienen, so dass
ich aufgrund der Solarpanels auf eine halbwegs warme Dusche hoffe. Die
Lodgebesitzerin macht öffnet erst einmal die entsprechenden Wasserleitungen und
wenige Minuten später stehe ich in der erstaunlich sauberen Dusche. Ich stelle
den Wasserhahn auf „hot“ und dann beginnt die Hoffnungsphase. Bisher kam immer
kaltes oder lauwarmes Wasser, doch dieses Mal kommt richtig warmes Wasser aus
der Leitung. Ich freue mich über die erste warme Dusche seit Katmandu und
genieße diese. Mit Rücksicht auf meine Mittrekker gehe ich jedoch sparsam mit
dem warmen Wasser um, denn auch die anderen werden sich über die warme Dusche
freuen.
Nach der Überraschung fühle ich mich rundum wohl. Das I-Tüpfelchen stellt dann
noch das Everest Bier dar, welches wir in der Sonne sitzend im windgeschützten
Innenhof trinken. So kann man es aushalten…
Andere
aus meiner Trekkinggruppe statten dem nahen Kloster noch einen kleinen Besuch
ab. Ich gehe nur noch gemütlich einige Meter zu einer etwas außerhalb des Dorfs
liegenden Mani Mauer mit einer kleinen Stupa und genieße die Ruhe und die
Aussicht auf Annapurna II und den Pisang Peak. Zu diesem Zeitpunkt fühle ich
mich sehr entspannt und ich sauge die Landschaft und die neuen Eindrücke
förmlich in mich auf. Nach meiner Rückkehr gehe ich in den großen Speiseraum der
Lodge. Auf dem Weg dorthin komme ich an der Küche vorbei, wo Kami und die
anderen Guides / Träger bereits eifrig die Kartoffeln für unser Abendessen
schälen. Kami bietet mir noch eine Grillkartoffel aus der Glut des Holzofens an,
doch ich lehne dankend ab. So ursprünglich die Küche noch war, um so moderner
ist der Speiseraum. Links neben der Tür stehen eine Stereoanlage und ein
Fernseher mit DVD-Spieler. Allerdings können die Einheimischen nicht sehr lange
Eurosport anschauen, denn der Strom fällt auch hier fast jeden Abend aus.
Der Speiseraum hat sogar noch eine Art Wintergarten, aus dem man einen schönen
Blick auf Lower Pisang hat.
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Mittlerweile ist es dunkel geworden
und wir warten auf unser Abendessen. Währenddessen lade ich nochmals meine Akkus
für die Digicam auf, denn ich gehe immer noch davon aus, dass mit zunehmender
Höhe irgendwann keine Möglichkeit mehr hierfür besteht. Der mittels
Energiesparlampen aufgehellte Gastraum ist gemütlich und durch den Ofen auch
halbwegs warm. Nach dem Abendessen (Kartoffelsuppe, Dhal Bhat und
Apfelpfannkuchen) reden wir noch etwas über die bevorstehenden nächsten Tage.
Kami erzählt uns, dass diese Lodge zwar schon etwas älter ist, doch der Neubau
am Dorfeingang sei wesentlich teurer und das Essen schlechter. Wir sind mit der
gemütlichen Atmosphäre mehr als zufrieden.
Nach einem
langen und trotz verhältnismäßig wenigen überwundenen Höhenmetern
krieche ich müde in meinen Schlafsack und schlafe recht schnell ein.
Nachts werde ich einmal wach und auf dem Weg zur Toilette sehe ich einen
sternenklaren Himmel. Ich denke mir nur, dass das Wetter morgen wohl
sehr gut sein wird und schlafe wieder ein.
Reisezeit: März 2008
Region/Kontinent: Zentralasien
Anmerkung: Der original Reisebericht mit zusätlichen Bildern oder Videos ist auf meiner Webseite www.bergwandern.net zu finden!
Tag 1: Besisahar - Bhulbhule - Tarangje - Ngadi
Nach einer langen Nacht mit zahlreichem Hundegebäll, stinkender Matratze, unruhigen einheimischen Nachbarn, einer Prozession um 5 Uhr morgens und einem Kampf mit meinem zu warmen Schlafsack stehe ich gegen 6:30 Uhr auf. Nach einem kurzen Plausch packen wir unsere Sachen zusammen und stellen die Taschen für unsere Träger bereit.
Anschließend gibt es Frühstück: Ei, Toastbrot, Müsli, Marmelade und Honig. Meine Erwartungen an das Frühstück wurden übertroffen und insgeheim bin ich froh, dass kein Porridge aufgetischt wird. Während wir in aller Ruhe noch packen,
verabschieden sich die Träger bereits und laufen in Richtung der nächsten Lodge.
Wir machen uns eine halbe Stunde später auf den Weg. In Besisahar erfolgt erst
einmal die Kontrolle des Trekkingpermits. Das an der Kontrollstation ausgehängte
Höhenprofil schauen wir uns sehr genau an, denn hier kann das ständige auf- und
ab des Annapurna Circuits sehr gut begutachtet werden. Nach Abschluss der
Formalitäten geht’s weiter. Die am Ortsausgang stehende Hängebrücke lassen wir
links liegen und steigen auf einem normalen Pfad ins Tal ab. Am Wegesrand stehen
Bananenbäume und die zahlreichen Terrassenfelder zeugen von dem schweren Kampf
um jeden Meter Ackerland.
Nach dem Abstieg überqueren wir einen kleinen Bach
und erreichen eine kleine Hütte. Vor der Hütte klopft ein kleines Mädchen Steine
– ein komischer Anblick, an den ich mich jedoch im Laufe des AC gewöhnen muss.
Wir folgen erst einmal dem (Fahr-)Weg, bis wir unsere erste Hängebrücke
erreichen. Im Gegensatz zu allen anderen Hängebrücken weist diese noch
Holzbohlen auf. Später laufen wir immer über Metallgitter. Die Hängebrücke
stellt natürlich ein willkommenes Photomotiv dar. Trotz meiner nicht vorhandenen
Schwindelfreiheit habe ich keinerlei Probleme bei Überqueren der Brücke. Ein
kleiner Gegenanstieg im Dorf muss überwunden werden, bevor der Weg flacher aus
dem Dorf führt.
Nach 2,5 h Gehzeit machen wir Mittagspause. Während
wir auf das Essen (Maccaroni mit Ei, Cola, Kaffee für knapp 2 €) verteilen
andere Teilnehmer aus der Gruppe Luftballons und Malkreide an die zahlreichen
Kinder, die uns im Gegenzug Motiv für zahlreiche Bilder stehen. Allerdings
kennen die Kinder die Digitalkameras bereits und wollen das Bild auch sehen.
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Leider wird
es kühler und Regen scheint aufzuziehen. Doch am Ende haben wir Glück und
bleiben trocken, auch wenn ich alle Kleidungsstücke aus meinem Tagesgepäck
anhabe. Nachdem wir unseren Mittagsrastplatz verlassen haben, wird mit jedoch
recht schnell wieder warm. Bis zur eine Stunde später erreichten Lodge habe ich
alle meine Klamotten wieder im Rucksack verstaut. Laut unserem Guide Kami sollte
die Lodge einfacher sein, wie die aus Besisahar. Uns kam die Lodge jedoch
stilvoller und sauberer vor, auch wenn die Schlafräume nur durch eine dünne
Holzplatte von einander getrennt sind. Die Lodge hat sogar „24 Hours hot and
cold shower“. Eine warme Dusche ist jedoch relativ, denn das Wasser ist durch
die Solaranlage dann marginal wärmer als das Leitungswasser. Aber immerhin! Nach
der Dusche trinken wir unser erstes Everest Bier am direkt am Weg stehenden
Tisch - es schmeckt!
Gegen Abend führt unsere Begleitmannschaft noch den Certec Bag vor, der uns im
absoluten Notfall beim Eintreten der Höhenkrankheit helfen könnte. Anschließend
gibt es ein leckeres Abendessen, bestehend aus Suppe, Kartoffeln und Nudeln
sowie Popcorn. Um 22 Uhr lege ich mich in den Schlafsack begleitet von der
Hoffnung, dass es keine bellenden Hunde in der Nähe der Lodge gibt.
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Nicht zu vergessen ist jedoch, dass der angebotene Hirseschnaps nicht
unbedingt zu empfehlen ist. Dieses "Getränk" ist sicherlich eine einheimische Delikatesse, doch trifft es nicht unseren Geschmack. Desinfizieren wird es wahrscheinlich und in den Magen wird man es anschließend erst recht nicht bekommen ;)
Trekkingtag 2: Ngadi - Byasi - Kanigaon - Syange - Jagat
Meine Hoffnung auf eine guten und tiefen Schlaf hat sich erfüllt. Ich schlafe fast durch und erst der Wecker eines Mitwanderes reißt mich aus meinen 8000er Träumen. Nach der Morgentoilette packe ich meine Tasche vor dem Frühstück (wie am Vortag
gelernt...) und gebe dies an den bereits wartenden Träger.
Dann geht es die steile Holzstiege hinab in den Gastraum, wo bereits Kami auf
uns wartet. Das Frühstück überrascht mich doch etwas, denn es gibt einen
unbekannten Teigfladen (Nepali Bread) mit zahlreichen Rühreiern darüber. Darüber hinaus gibt es Müsli und Kaffee. Ich esse erst das Ei und anschließend das Brot mit Marmelade - lecker!
Nachdem die Getränke vom Vortag (2 Bier, Hirseschnaps, Flasche Wasser und Ansichtskarten für 480 Rupien) bezahlt sind
machen wir uns auf den Weg in Richtung Jagat. Anfangs müssen wir eine wackelige Bambusbrücke passieren - ich gehe freiwillig durch das Bachbett und schaue den anderen zu, wie sie über die Brücke balancieren. Auf dem flachen Weiterweg kann man sich gut an die neue Umgebung gewöhnen und der Körper erhält auch Zeit sich an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Doch dies ändert sich bald, denn beim steilen Aufstieg nach Bahundanda kommen wir stark in schwitzen. Kurz vor dem steilen Anstieg kann man noch die Arbeit bewundern, welche die einheimische Bevölkerung in die Landwirtschaft stecken muss. Hunderte Terrassen zeugen vom Aufwand der notwendig ist um hier zu überleben.
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Während des Aufstieges werden wir von zwei Engländern im Laufschritt überholt. Beide sind ziemlich außer Atem und sehen bestimmt nur die Hälfe dessen, was wir an Eindrücken mitnehmen. Wir dachten, dass beide den AC in weniger Tagen laufen, doch sehen beide auf der Jomsom Seite nochmals. Ich kann jedem nur empfehlen sich Zeit zu lassen, so dass die neuen Eindrücke auch wirken können.
Im Dorf nach dem Steilaufschwung machen wir eine größere Pause. Ein kleiner
Laden verkauft Wasser und Süßigkeiten. Die Poststation muss jedoch erst noch eröffnet werden als wir unsere Postkarten abgeben wollen. Zu diesem Zeitpunkt bezweifele ich, dass die Karten ankommen - doch ich werde eines besseren belehrt.
Im Dorf sitzen einige Polizisten an einer Polizeistation und beobachten das
Treiben. Wir sind mehr über die kleinen Kinder verwundert, die bereits im jungen Alter Gewichte auf den Rücken geschnallt bekommen. Wirklich glücklich haben sie nicht ausgesehen...
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Nach der ausgiebigen Pause führt uns der Weg weiter durch das kleine Dorf und anschließend steil
bergab in Richtung des Bachbetts. Anfangs helfen zahlreiche Stufen beim Abstieg, später muss man einfach dem ausgetretenen Pfad folgen. Rechts vom Weg sind wieder zahlreiche Terrassenfelder im Berghang angelegt worden.
Auf dem ebenen Weiterweg bleibt dann Gelegenheit für ein ausführliches Gespräch mit unserem Guide, welches nur durch einige Photopausen unterbrochen wird.
Leider ist auf der anderen Talseite der Straßenbau in vollem Gange, so dass
diese "unberührte" Landschaft wahrscheinlich bald verändert sein wird.
Ob dann weiterhin die von uns beobachteten Tiere (Geier, Falke) sichtbar sind
bleibt abzuwarten. Die tolle Pflanzenwelt wird hoffentlich nicht zerstört.
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Nach etwa 5 h langsamem Gehtempo erreichen wir
unseren Mittagsrastplatz. Ich bekomme einen fad gewürzten gebratenen Reis, eine Coke und einen Kaffee (200 Rupien).
Bei Syange wechseln wir mittels einer hohen Hängebrücke die Talseite. Kier endet die zu diesem Zeitpunkt befahrbare Strasse und wir wandern mitten durch die Baustelle. Die Arbeiter hausen in Zelten, stehen mit blanken Füßen in der Erde. Sprenglöcher werden von Hand mit Eisenstangen in den Fels getrieben - Knochenarbeit pur.
Dann beginnt es leicht zu regnen, so dass ich meine Regenbekleidung anziehen muss. Der Boden ist rutschig, was die nun folgende Passage nicht unbedingt einfacher für mich macht. Ich bin leider nicht komplett schwindelfrei, so dass
der schmale Weg durch die Felswand nicht unbedingt zu meinen Lieblingsetappen zählt. Der Weg ist teilweise keinen Meter breit und rechts fällt der Weg sehr
steil in die Schlucht ab. Die schlimmste Stelle war für mich eine Passage von
wenigen Metern länge, denn auf einem sandigen Weg muss ich bis fast an die Kante
gehen, bevor der Weg links abzweigt.
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Kami hat mitbekommen, dass ich mich sonderlich wohl fühle und stellt sich demonstrativ vor mich an die Kante, was mich etwas beruhigt. Meiner Meinung nach war dies die schwierigste und ausgesetzteste Stelle der gesamten Annapurna Runde.
Am Ende der Baustelle (nein es gibt kein Schild...) steht noch eine nette
Lodge, allerdings wird die Strasse direkt durch diese hindurch führen. Unsere Lodge liegt am Ende des Dorfes Jagat. Ein farbenprächtiger Neubau mit ordentlichen Zimmern. Die Dusche hat allerdings einen Planungsfehler - entweder man lässt die Tür auf und duscht sichtbar für alle oder alternativ duscht man im halbdunkel. Insgesamt war dies ein schöner Tag, auch wenn wir aufgrund des Wetters keinen Ausblick auf den achttausender Manaslu hatten.
Trekkingtag 3: Jagat - Chamje - Tal - Dharapani
Nach einer entspannten Nacht in der neu gebauten bunten Lodge starten wir unsere Tagesetappe gegen 8 Uhr. Vorher müssen wir jedoch noch eine Eselskarawane vorbei lassen, die sich den Weg talaufwärts bahnt. Das tief eingeschnittene Tal bietet anfangs kaum Ausblicke auf die Bergwelt, auch wenn zwischendurch der eine oder andere Blick auf einen der kleinen 5000er (Zitat unseres Guides) erhascht werden kann. Auf den Gipfeln liegt Neuschnee, den es letzte Nacht gegeben hat. In wenigen Tagen werden wir unsere Nächte und Tagesetappen in ähnlichen Höhen verbringen - nicht
unbedingt "wärmende Aussichten".
Trotz des fehlenden Bergblicks ist die Landschaft
mehr als interessant. Kleinere Waldstücke wechseln sich mit Wiesen und
Weiden/Ackerland ab. Auf der gegenüberliegenden Talseite sind zahlreiche
kleinere und größere Wasserfälle zu beobachten. Kami zeigt uns darüber hinaus die in einer Felswand hängenden Bienenstöcke. Unvorstellbar erscheint uns der Gedanke, dass die Nester von oben her durch die einheimischen abgeerntet werden um an den Honig zu gelangen.
Der weg führt uns immer wieder auch durch einige kleinere Dörfer bzw. an einigen einzeln stehenden
Häusern vorbei. Einige dieser Häuser sind auch als Lodges ausgewiesen. Der
Standard ist jedoch wesentlich niedriger als bei unseren Lodges.
Am heutigen Tag wechseln wir mehrfach mittels stabiler Hängebrücken die
Talseite. Die erste Überquerung dauert jedoch etwas, denn wir müssen nach einem matschigen Abstieg zur Brücke erst einmal eine riesige Eselkarawane passieren lassen.
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Kaum haben wir die Brücke passiert, so folgt die nächste Karawane aus der anderen Richtung. Wir haben es nicht eilig und lassen die Karawane passieren. Dabei ist zu beachten, dass man immer auf der Bergseite
stehen sollte, wenn die Karawane an einem vorbei läuft.
Nach Passieren der ersten Hängebrücke bietet sich links ein toller Ausblick auf
einen Wasserfall. Die Farbe des Wassers (milchiges blau) lässt uns etwas
verweilen - vielleicht war es auch die Vorahnung, denn nun kommt ein etwas
steileres Wegstück, welches uns in die Bergflanke führt. Stellenweise ist der
Weg etwas schmaler und im leicht ausgesetzten Gelände sollte man nicht
wegrutschen.
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Bei einer am Wegesrand liegenden Lodge machen wir Pause. Die Küche (siehe Bild) ist noch ursprünglich ausgestattet, denn es wird über Holz gekocht. Kami trinkt einen Buttertee, aber von unserer Gruppe kann sich keiner überwinden, eine Tasse zu probieren. Am Nachbargebäude liegt Weizen auf dem blanken Boden zum trocknen aus - es ist
leider sehr ersichtlich, in welchen Bereichen Geld vom Tourismus fließt und
welche Einheimischen nicht von dieser Geldquelle profitieren.
Nach der Pause wandern wir in ein eng eingeschnittenes Tal. Der Weg ist schmal aber problemlos zu bewältigen. Beim Abstieg zum Fluss muss man auf dem steinigen Weg etwas aufpassen nicht auszurutschen. Der Weg führt nun direkt auf eine kleine Steilstufe zu.
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Vor dem etwa 100 Höhenmeter betragenden Aufstieg machen wir bei einem kleinen Haus mit Shop eine kurze Pause. Kami gibt uns einen Keks – was für den kommenden Aufstieg nichts Gutes vermuten lässt. Ein Spruch der nach den ersten Frühstücken geprägt wurde: Viel Essen bedeutet viel Laufen…
Mittlerweile ist es recht kühl geworden. Ich habe meine Softshelljacke
angezogen, damit ich mich nicht verkühle. Doch die Jacke kommt wenige Minuten später wieder in den Rucksack – durch den Aufstieg wird mir sehr schnell zu warm. Eigentlich handelt es sich bei dem Aufstieg nur um einige Kehren, wie er in den Alpen massenhaft zu finden ist. Dennoch gerate ich außer Puste und muss etwas langsamer gehen als gewohnt. Anderen geht es genau so, so dass ich beruhigt bin. Kami versucht uns einen langsameren Gehrhythmus anzugewöhnen. Sein Motto „nicht die schnellsten werden die ersten sein“ kenne ich bereits vom Kilimanjaro, doch die Umgewöhnung vom Alpentempo an das Himalayatempo fällt mir
dieses mal aufgrund der zahlreichen Fotopausen etwas schwerer. Zu weit möchte ich dann doch nicht zurückfallen - doch zum Glück bin ich nicht der einzige, der viele Bilder während der Tour macht.
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Ich bin froh, als wir die Kuppe erreichen, die den Abschluss des kurzen Anstiegs darstellt. Rechts am Wegesrand wurde ein kleiner Militärposten errichtet – angeblich aufgrund der anstehenden Wahlen. 5 Minuten später passieren wir ein kleines Tor, welches den Übergang in den Manang District darstellt. Das neben dem Tor stehende Schild mit den geplanten Gehzeiten lässt uns etwas staunen. Die angegebenen Zeiten sind
wahrscheinlich ohne Pause und im Sherpatempo gerechnet – wir waren jedenfalls
immer wesentlich länger unterwegs als auf dieser Tafel angeschrieben. Mit
Überschreitung der kleinen Passhöhe wandelt sich die Landschaft komplett, denn
das vorher enge und teilweise bewaldete Tal öffnet sich und ein breites
Flussbett liegt vor uns. Das ist eine der interessanten Tatsachen, die einem
immer wieder auf dem Annapurna Circuits begegnet: wir passieren eine Anhöhe oder
wandern um eine Kurve und die Landschaft verändert sich komplett. Während der gesamten Tour denke ich mir mehrmals, dass die Veränderungen unter anderem den Reiz dieses Trekkings ausmachen.
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Der Weg führt rechts in das Bachbett hinein. Auf den ersten Blick ist kein Weg zu erkennen, der uns ohne nasse Füße weiterbringen könnte. Erst bei genauerem Hinsehen (und dank der entgegenkommenden Eselskarawane) ist zu erkennen, dass am Rande des Flussbetts ein ca. 1 Meter breiter Pfad existiert. Das Wasser sollte jedoch keine 30 cm höher stehen, denn dann wäre diese Wegpassage nur mit nassen Füssen zu bewältigen.
Nachdem wir die Esel haben passieren lassen wandern wir auf ebenem und teilweise sehr sandigem Weg in das breite Tal hinein. Bald erreichen wir ein weiteres kleines Tor mit Gebetsmühlen – wie immer machen wir einige Bilder bevor es weitergeht.
Das nun folgende Dorf Tal wirkt sehr gepflegt. Die „Vorgärten“ sind sehr sauber und weisen interessante Blumeneinfassungen (Bierflaschen) auf. Der Rasen ist kurz gehalten und die Häuser haben teilweise einen sehr interessanten Baustil. Im Dorf ist einer der ersten „Ausrüstungsläden“ anzutreffen, in welchem man noch fehlende Ausrüstungsstücke kaufen kann.
Am Dorfende machen wir unsere Mittagspause. Der Gastraum ist kalt und dementsprechend freue ich mich über den Kaffee bzw. Tee. Angrenzend an den Gastraum steht eine Telefonzelle, die ich auch gleich nutzen möchte, um nach Hause zu telefonieren. Wobei telefonieren in Nepal etwas anders funktioniert als in Deutschland. Erst einmal muss eine Leitung hergestellt bzw. verfügbar sein. Dementsprechend kann es sein, dass der Nepali 20x anwählen muss, bis er ein Freizeichen erhält. Wenn dann endlich der Anruf aufgebaut
ist, dann ist die Sprachqualität meistens recht gut. Leider wird das Gesprochene mit etwas Verzögerung weitergeleitet und Gespräche sind dementsprechend etwas langatmig. Allgemein sind die Telefonkosten auf der Annapurna Runde sehr stark schwankend. Von 50 Rupien (Chame) bis zu 5 Dollar (Thorong Pedi) die Minute reicht die Preisspanne, wobei der Durchschnittspreis pro Minute bei 120 – 200 Rupien liegt.
In der Mittagspause esse ich leider nur 2 Frühlingsrollen, was sich im Nachhinein als Fehler darstellen sollte. Ich hatte über den Tag hinweg zu wenig gegessen, so dass ich nach der Mittagspause mich schlapp fühle und mir etwas schwindelig ist. Ich kann das Tempo meiner Kollegen zwar mitgehen, allerdings habe ich trotz der interessanten Landschaft keinen großen Spaß. Der Weg führt teilweise am Bachbett entlang, teilweise auf breitem Weg durch die Felswand einige Meter erhöht durch das tief
eingeschnittene Tal. Probleme mit der Ausgesetztheit habe ich nicht, da der Weg recht breit ist und andererseits ein rostiges Geländer zumindest den Eindruck der Sicherheit bietet. Es gibt immer wieder kleinere Alternativrouten, die wahrscheinlich je nach Wasserstand gewählt werden können bzw. müssen.
Mittels einer Hängebrücke queren wir die Talseite und laufen durch eine nun wieder etwas grünere Landschaft. Immer wieder passieren wir einige kleinere
Dörfer. Vom Straßenbau ist hier glücklicherweise noch nichts zu sehen, auch wenn die Strasse in einigen Jahren (leider) auch hier durchführen soll. Mittlerweile fühle ich mich etwas besser, was wahrscheinlich auch an der Wirkung des Essens und der Müsliriegel liegt.
Wir erreichen eine hohe Hängebrücke, die seitliche Führungen aufweist um ein zu starkes Schwanken zu verhindern. An der Brücke sehen wir einen Nepali mit seinen zwei jungen Hunden. Uns erschreckt jedoch die Art und Weise der Tierbehandlung, denn als einer der Hunde nicht auf sein
Herrchen hört, so wird dieser getreten. Der Hund flüchtet daraufhin den
Berg hinauf; verfolgt durch sein Herrchen. Als dieser den Hund zu fassen
bekommt, wirft er den Hund einige Meter weit. Das Winseln des Hundes ist
markerschütternd, auch wenn der Hund anscheinend keine größeren
Verletzungen abbekommen hat. Mit schüttelndem Kopf gehen wir weiter. Einige Zeit später erreichen wir unsere Lodge, wo ich im Laufe des Abends zum ersten Mal Wäsche wasche. Leider werden die Sachen bis zum
nächsten Morgen nicht trocken, so dass ich diese auf den Rucksack binden
muss. Nach dem Abendessen lege ich mich frühzeitig in den Schlafsack.
Mit Ausnahme der zahlreichen Toilettenpausen schlafe ich sehr gut.
Trekkingtag 4: Dharapani - Tonche - Teman - Latamrang - Chame (2670 m)
Nach einem leckeren
Frühstück mit starkem (selbst angerührtem) Kaffee brechen wir heute gegen 8 Uhr
auf. Der Weg ist meistens schön breit und gehört wahrscheinlich zu der bereits
angelegten Trasse der neuen Strasse. Wir wandern gemütlich ohne größere
Highlights bis hinter einer Wegbiegung auf einmal der erste große Berg ins
Blickfeld rückt: Die Annapurna II steht zum greifen nah vor uns. Die Aussicht
ist beeindruckend, denn der Höhenunterschied bis zum Gipfel beträgt knapp 4000
Höhenmeter.
Wir schießen zahlreiche Photos und Kami meint nur, dass dies der Anfang sei.
Gespannt wandern wir weiter und mit jedem Höhenmeter den wir gewinnen wird die
Aussicht auf den in unserem Rücken liegenden 8000er Manaslu besser. Allerdings
sieht man den Hauptgipfel erst recht spät - aber der Berg ist dennoch
beeindruckend!
Zwischen den einzelnen Wegstücken mit bereits
angelegter Strassentrasse konnten wir immer wieder schöne Etappen auf einem
schmalen Pfad wandern. Diese haben uns wesentlich besser gefallen.
Im Dorf Bagardhap machen wir kurz Pause und unser Guide erklärt uns die
Bedeutung der einzelnen Buddhas und der großen Gebetsmühlen. Nach der Pause
steht ein kleiner Steilaufschwung durch eine regenwaldähnliche Landschaft an.
Ausgerechnet an der steilsten Stelle kommt uns eine Eselkarawane entgegen - und
wer dachte, dass die Esel so viel Luft ablassen können? ;) Jetzt mussten wir
nicht nur auf den Matsch, sondern auch auf die Eselsch... aufpassen.
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Nachdem wir die kurze Waldetappe hinter uns
gelassen haben, erreichen wir eine durch Ackerbau geprägte Zone. Hier hat man
einen ungehinderten Blick auf den Manaslu. Als Kami uns den Mittagsrastplatz
zeigt sind wir begeistert. Wer möchte, kann von hier aus während der Pause den
8000er in aller Ruhe bewundern. Aber auch eine Ruhepause in der Sonne tut gut - ich schlafe fast ein.
Der Weitere Wegverlauf
ist dann leider weniger schön - für mich war dies die langweiligste und
uninteressanteste Teiletappe des gesamten Annapurna Circuits. Auf der linken
Talseite verläuft die fast fertig gestellte Straße. Lediglich der bereits wieder
abgerutschte Rand macht ein befahren an einigen Stellen unmöglich. Die Strasse
im oberen Marsyangdital ist teilweise in
eine Felswand hineingehauen - entsprechend ausgesetzt ist der Weg wenn man bis
an die Kante geht. Ob und wie lange die Straße den extremen
Witterungsbedingungen des Himalaja stand hält ist auch abzuwarten.
Glücklicherweise ist
der Straßenbau noch nicht abgeschlossen, so dass wir nach einiger Zeit wieder
einen schönen Pfad erreichen. Der Abstieg zu einem Bachbett mit dem
anschließende Aufstieg lässt unseren Kreislauf nochmals in Schwung kommen, bevor
wir ein ursprüngliches altes Dorf erreichen. Auch können wir wieder
einheimischen Bauern bei der harten Arbeit zuschauen - mit größtem Aufwand wird
eine Furt in den Acker gezogen und anschließend von Hand die Kartoffel
eingeworfen.
Im nächsten Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Einziger Hinweis auf
Strom ist eine Kabeltrommel - die von einem Nepali auf dem Rücken getragen wird.
Wir erreichen Chame und halten
Ausschau nach unseren Träger. Am Eingang von Chame steht das übliche Tor mit
Gebetsmühlen und wenige Meter weiter eine sehr lange Mauer mit unzähligen
Gebetsmühlen.
Wir passieren einen Polizeiposten und erreichen unsere Lodge, welche wenige
Meter hinter dem Internetcafe liegt (siehe Bild unten). Unsere Lodge besteht aus
einem Haupthaus und einzelnen kleineren Gebäuden mit jeweils zwei Betten. Leider
zieht es "wie Hechtsuppe" durch die Balken, so dass es entsprechend kühl wird.
Glücklicherweise steht im Haupthaus ein Ofen, so dass es im Gastraum
entsprechend warm ist.
Vom Internetcafe kann man vergleichsweise günstig (50 Rupien / Minute) nach
Hause telefonieren.
Chame ist eines der größeren Dörfer auf der Annapurna Runde. Dementsprechend vielfältig
sind die Ausrüstungsläden und entsprechend niedrig ist das Preisniveau.
Ich habe hier eine mit Fleece ausgekleidete gestrickte Pudelmütze
und passende Fäustlinge gekauft (jeweils ca. 180 Rupien). Später auf der Tour
kaufe ich dann noch die passenden
Socken für meine immer frierende Frau ;)
Abends treffen wir
uns in der Gaststube. Durch den Holzofen und den immer wieder ausfallenden
Strom entsteht eine besondere Stimmung - es wird langsam ernster und wir
merken, dass wir langsam aber sicher immer tiefer ins Hochgebirge laufen.
Aufgrund der Höhenlage denke ich mir, dass ich heute das letzte Bier vor dem
Thorong La trinken werde. Ein Trugschluss, aber egal ;) Das Essen bestehend
aus Knoblauchuppe (wir haben ausnahmsweise stärker gerochen als unsere
Schuhe ...), Bratkartoffeln und Frühlingsrollen ist lecker und macht satt.
Um 21 Uhr gehe ich in meine Hütte und krieche in den kalten Schlafsack. Nachts wird es zum
ersten mal richtig kalt. Ich liege in langer Unterwäsche im
Daunenschlafsack, nachdem ich in der Dusche mich etwas verkühlt habe. Das
Wasser ist eiskalt (!!!) und ich stehe dampfend in dem kalten Duschraum. Bis
ich richtig war werde, dauert es einige Zeit und erst als ich einige Zeit im
Schlafsack liege, vergeht das starke Kältegefühl.
Trekkingtag 5: Chame - Kreku - Bhratang - Lower Pisang
Die komplette Nacht
über wird mir nicht richtig war, so dass sich die Nacht etwas zieht und ich
unruhig schlafe. Meine Hütte wurde direkt an das Haus einer einheimischen
Familie gebaut, so dass ich durch die Geräusche früh morgens wach werde. Müde
trete ich aus dem Haus und möchte mich ins Bad zur Morgentoilette begeben als
ich fast rückwärts aus den Trekkingschuhe kippe (nein, meine Wanderschuhe waren
NICHT Schuld!). Vor mir ragt der Lamjung Himal in den tiefblauen Himmel. Die
Aussicht ist einmalig und ich genieße den Ausblick trotz der immer noch nur
knapp über Null befindlichen Außentemperaturen.
Immer noch in Höchstlaune gehe ich nach der Morgentoilette zum Frühstück und
blicke in gut gelaunte Gesichter. Nicht nur mich hat die Aussicht bereits in
gute Laune gebracht!
Das Frühstück trägt dann weiterhin zur guten Laune
bei - vor allem die Pfannkuchen sind lecker.
Nachdem wir noch etwas die Ausrüstungsläden mit "original" North Face Ausrüstung begutachtet haben und noch den einen oder anderen Gegenstand gekauft haben,
brechen wir um 8:10 Uhr in Richtung Lower Pisang auf.
Wir überqueren erst einmal den Bachlauf mittels einer Hängebrücke. Die immer
zahlreicher werdenden Gebetsfahnen deuten auf einen verstärkten Einfluss des
Buddhismus hin; wie auch die Stupa welche am Ortsausgang steht. Die Begegnungen
mit den Einheimischen stellen erzeugen wieder lange in Erinnerung bleibende
Bilder - wie das kleine Kind, was in einem Korb liegt und sich durch uns nicht
aus der Ruhe bringen lässt.
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Nach dem wir Chame verlassen haben wandern wir auf
einem sehr schönen Weg fast ohne Höhenunterschied. Kleine Waldetappen wechseln
sich mit Wiesengelände ab. Immer wieder passieren wir - natürlich auf der linken
Seite - einige Manimauern. Die Aussicht auf den Lamjung Himal wird immer besser
und lädt zu vielen Pausen ein. Der Unterschied zu den Alpen ist beachtlich und
die Dimensionen dieser Berge sind einfach mehr als beeindruckend. Vor allem die
steilen Schnee- und Eiswände des Lamjung Himal habe ich in dieser Art und Weise
nicht in den Alpen sehen können. Wir sind sicherlich recht langsam unterwegs -
doch die Aussicht muss man einfach genießen!
Der Weg führt uns in eine enge Schlucht hinein. Der
Weg wir deshalb etwas schmaler und führt durch bzw. unter einer Felswand
hindurch ca. 50 Meter über dem Bach talaufwärts. Der Weg ist nur knapp 2 Meter
breit, doch insgesamt unproblematisch zu gehen. Gelegentlich schaue ich kurz
nach oben - denn auf dem Weg liegen zahlreiche größere Felsbrocken.
Wir steigen hinab ins Tal zum Bach und queren mittels einer Hängebrücke auf die
andere Talseite. Der folgende und leider in der Sonne liegende Anstieg lässt uns erstmalig
an diesem Tag richtig ins schwitzen kommen.
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Die Landschaft hat
sich nun wieder komplett verändert. Wenn die Aussicht auf den Annapurna III und
Lamjung Himal nicht wären so könnten wir nun auch durch einen Wald in den Alpen
laufen.
Nachdem wir das Waldstück durchwandert haben erreichen wir wieder ein etwas
breiteres Talbecken, an dessen Ende eine knapp 2000 m hohe Felswand aufragt. Die
Wand ist nicht senkrecht, doch die Dimension ist beeindruckend. Die in der Sonne
liegende Flanke ist bereits schneefrei. Wenige Minuten später öffnet sich der
auf der rechten Seite liegende Teil der Bergflanke, die immer noch tief
verschneit ist. Einzelne kleinere Lawinenabgänge zeugen jedoch von dem
abschmelzen der restlichen Schneefelder.
Wir erreichen eine Art Passhöhe. Mit
jedem gewonnen Höhenmeter wird das Panorama beeindruckender und es kommen neue
eisbedeckte Gipfel hervor. Links und rechts vom Weg stehen wieder einige
Nadelbäume. Nach einem kurzen Bergabstück erreichen wir unseren
Mittagsrastplatz, denn kurz hinter der Passnähe stehen einige (teilweise neu
gebaute) Lodges.
Auf der großen Sonnenterasse lassen wir uns nieder und bestellen unser
Mittagsessen (gebratener Reis mit Ei, Coke und eine Flasche Wasser für 400
Rupien). Das Essen war etwas fad - aber die Aussicht macht alles wieder wett.
Ich wäre gerne noch etwas länger in der Sonne sitzen geblieben, doch Kami gibt
uns irgendwann das Zeichen für den Abmarsch: "Fasten Seatbelts" ;)
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Der Weiterweg führt uns in ein fast
ebenes breites Tal hinein. Der Schnee scheint erst vor einigen Tagen getaut,
denn es existiert noch fast kein Grasbewuchs and den freien Stellen. Vereinzelte
Schneefelder zeugen noch von der frühen Jahreszeit, zu der wir die Annapurna
Runde unternommen haben.
Die Landschaft hat sich nun komplett verändert - irgendwie stelle ich mir so
Kanada vor. Kleine Seen, Tannen und Berge.
Mir macht es richtig Spaß an diesem Tag, ich genieße die Landschaft und deren
Veränderung im Tagesverlauf.
Nach Lower Pisang geht es noch ein
gutes Stück zu laufen. Zwar gilt es keine Höhenmeter mehr zu überwinden, doch
dafür warten einige flache Kilometer auf uns. Der Weg ist teilweise anfangs
recht matschig, später staubig und die Höhepunkte halten sich in Grenzen. In
Erinnerung ist mir geblieben, dass ich einem Nepali kurz bei der Schreinerarbeit
auf der Straße zugeschaut habe. Kurz vor Lower Pisang öffnet sich dann jedoch
links der Blick auf eine mächtige Eiswand. Mit jedem Meter wird die Aussicht auf
die Wand besser. Ich denke noch, dass ich jetzt einen Lawinenabgang noch gerne
sehen würde, doch mein Wunsch wird nicht erfüllt.
Wenig später erreichen wir Lower Pisang. Am Dorfeingang steht neue Lodge, die
wir jedoch links liegen lassen. Unsere Lodge steht direkt am Ende der langen
Mani Mauer.
Ich bin einer der ersten aus unserer Gruppe, der
die Lodge erreicht. Tagsüber hat die meiste Zeit die Sonne geschienen, so dass
ich aufgrund der Solarpanels auf eine halbwegs warme Dusche hoffe. Die
Lodgebesitzerin macht öffnet erst einmal die entsprechenden Wasserleitungen und
wenige Minuten später stehe ich in der erstaunlich sauberen Dusche. Ich stelle
den Wasserhahn auf „hot“ und dann beginnt die Hoffnungsphase. Bisher kam immer
kaltes oder lauwarmes Wasser, doch dieses Mal kommt richtig warmes Wasser aus
der Leitung. Ich freue mich über die erste warme Dusche seit Katmandu und
genieße diese. Mit Rücksicht auf meine Mittrekker gehe ich jedoch sparsam mit
dem warmen Wasser um, denn auch die anderen werden sich über die warme Dusche
freuen.
Nach der Überraschung fühle ich mich rundum wohl. Das I-Tüpfelchen stellt dann
noch das Everest Bier dar, welches wir in der Sonne sitzend im windgeschützten
Innenhof trinken. So kann man es aushalten…
Andere
aus meiner Trekkinggruppe statten dem nahen Kloster noch einen kleinen Besuch
ab. Ich gehe nur noch gemütlich einige Meter zu einer etwas außerhalb des Dorfs
liegenden Mani Mauer mit einer kleinen Stupa und genieße die Ruhe und die
Aussicht auf Annapurna II und den Pisang Peak. Zu diesem Zeitpunkt fühle ich
mich sehr entspannt und ich sauge die Landschaft und die neuen Eindrücke
förmlich in mich auf. Nach meiner Rückkehr gehe ich in den großen Speiseraum der
Lodge. Auf dem Weg dorthin komme ich an der Küche vorbei, wo Kami und die
anderen Guides / Träger bereits eifrig die Kartoffeln für unser Abendessen
schälen. Kami bietet mir noch eine Grillkartoffel aus der Glut des Holzofens an,
doch ich lehne dankend ab. So ursprünglich die Küche noch war, um so moderner
ist der Speiseraum. Links neben der Tür stehen eine Stereoanlage und ein
Fernseher mit DVD-Spieler. Allerdings können die Einheimischen nicht sehr lange
Eurosport anschauen, denn der Strom fällt auch hier fast jeden Abend aus.
Der Speiseraum hat sogar noch eine Art Wintergarten, aus dem man einen schönen
Blick auf Lower Pisang hat.
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Mittlerweile ist es dunkel geworden
und wir warten auf unser Abendessen. Währenddessen lade ich nochmals meine Akkus
für die Digicam auf, denn ich gehe immer noch davon aus, dass mit zunehmender
Höhe irgendwann keine Möglichkeit mehr hierfür besteht. Der mittels
Energiesparlampen aufgehellte Gastraum ist gemütlich und durch den Ofen auch
halbwegs warm. Nach dem Abendessen (Kartoffelsuppe, Dhal Bhat und
Apfelpfannkuchen) reden wir noch etwas über die bevorstehenden nächsten Tage.
Kami erzählt uns, dass diese Lodge zwar schon etwas älter ist, doch der Neubau
am Dorfeingang sei wesentlich teurer und das Essen schlechter. Wir sind mit der
gemütlichen Atmosphäre mehr als zufrieden.
Nach einem
langen und trotz verhältnismäßig wenigen überwundenen Höhenmetern
krieche ich müde in meinen Schlafsack und schlafe recht schnell ein.
Nachts werde ich einmal wach und auf dem Weg zur Toilette sehe ich einen
sternenklaren Himmel. Ich denke mir nur, dass das Wetter morgen wohl
sehr gut sein wird und schlafe wieder ein.
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