30.8. – 56.Tag
Ruhetag am Goabddábakte
Regeneration
Erneut ist der Morgen schön und klar und auch das Zelt wieder vereist, das Öl gefroren. Zwar stehen wir schon auf und beginnen die Betten zu packen, entscheiden und aber schnell wieder um. Der richtige Entschluss ist es für die Genesung, die Krankenstation des Hotel Hilleberg aufzusuchen und die Kräfte mit der Zeit wiederkehren zu lassen.
Also liegen wir im Zelt, unterhalten uns, lesen, oder sind in unsere Gedanken versunken. Allerdings bin ich einfach nicht in der Lage, überhaupt viel mehr zu machen, also große Teile des Tages einfach nur da zu liegen und nichts zu tun. Doch zum Mittag braten wir heute Bannocks, während draußen auf einmal recht viel los ist. Eine dänische Wandergruppe lagert für eine längere Zeit hier, um dann unseren Hausberg zu besteigen, auch zwei weitere Wanderer pausieren nicht weit entfernt am Fluss. Die Temperatur von etwa sechs Grad Celsius lässt uns dann aber ohnehin schnell wieder die Schlafsäcke aufsuchen, wir ruhen und nicken ein.
Draußen hat sich der Himmel wieder zugezogen, lange schneit es, doch liegen bleibt noch nichts. So plätschert der Tag dahin, während ich darauf hoffe, recht bald wieder gesund zu werden. Schon heute beschließen wir jedoch, auch morgen hier zu bleiben, zu elend fühle ich mich, um mir vorstellen zu können, mich morgen wieder anzustrengen.
31.8. – 57.Tag
Ruhetag am Goabddabákte
Alles wiederholt sich
[Tagesverlauf:] s.o.
[spektakulärer Zusatz:] Mir geht es besser, auch das Wetter ist schön. Längerer Mittagsschlaf und ein warmes Essen tun gut, die Ruhe lässt die Kräfte zurückkehren.
1.9. – 58. Tag
Goabddábakte – Árdnávágge
20km; 410Hm hoch; 530Hm runter (Angaben ohne Gewähr wie folgende)
Herbsttag
Der Morgen schon verkündet einen wundervollen, idealen Wandertag im skandinavischen Herbst. Kühl und trocken ist die Luft, klar der Blick. Lose stehen Quellwolken am Himmel, häufig bescheint aber die Sonne warm das bunte Fjell, das sich gerade im Übergang der Jahreszeiten in mannigfachen Farben in die Ferne zieht. Bester Laune stehen wir auf und beginnen den Tag, das Gemüt ist gar leicht und voller Drang zu laufen der Körper. Da ich mich auch wieder gesundheitlich sehr viel besser fühle – von der Krankheit ist nur noch die Erkältung geblieben –, geht es also heute endlich weiter.
Aus dem Fjell steigen wir bald hinab zu den vereinzelt stehenden Bäumen, den Gras bewachsenen, weichen Böden. Recht idyllisch und friedlich ist die Landschaft, kaum ist man auf einer geringeren Höhe. Viel reden wir, den Kopf voller Ideen und Projekte, Hoffnungen voller Begeisterung. Den nach einer Weile erreichten Rentierzaun vor uns, erinnert uns dessen Überwindung eher an einen Militäreinsatz denn an eine Wanderung im Fjell. Das abgesperrte Gebiet betreten, lassen wir uns jedoch nicht schrecken und pausieren ungeachtet der Gefahren an der folgenden malerischen Raststelle am See, genießen den Sonnenschein und sammeln für den Abend und als kleine Zwischenmahlzeit Pilze.
Dichter ist nun der Wald, immer wieder aber führt der Weg auf Bolenstiegen über offene Sumpfflächen. Graupelschauer erinnern kurzzeitig an die Jahreszeit, Blaubeeren an das entspannte, reiche Leben in der Natur. Überwiegend steinbesetzt und verwurzelt sind die weiterführenden Pfade zum Thiggelvas, dessen schönes Ufer schnell erreicht ist. Sehr angenehm ist uns aber erneut das Wandern, ohne Zeitmessung bemerken wir wieder das viel freiere Gefühl während des Tages. Durch wildes Gestrüpp geht es weiter, bis vor uns der letzte Anstieg des Tages als breiter Hang vor uns liegt.
Eher sanft geht es dem Fjell entgegen, der Wald wird lichter. Weit ziehen sich hinter uns die Seen, die wir nun überblicken können, im Hintergrund sind noch die Berge des heutigen Morgens zu sehen. Den letzten steilen Teil überwunden und über die Kuppe gegangen, liegt das Árdnávágge steinig und rau vor uns, die Ebene von Wasserläufen durchzogen. Nicht mehr weit gehen wir und suchen uns schließlich einen schönen Zeltplatz neben den Flüssen, um den ich schon ein wenig gebangt habe, als diese schroffe, unwirtliche Gegend vor uns erschien.
<a href="http://picasaweb.google.com/Marks.Florian/80DaysScandinavia/photo#5150536258576113618"><img src="http://lh5.google.com/Marks.Florian/R3phcD8y39I/AAAAAAAABDQ/jUZMdONx6y4/s400/100_8587.jpg" /></a>
Zu wunderbar war und ist der Tag, um sofort in die Schlafsäcke zu steigen. Wir lassen uns noch eine Weile von der Sonne bescheinen und die Stille des Fjell lassen wir in die Seelen ein, die klare Luft und das freie Gefühl. Erst als Wolken ihre Schatten auf uns werfen, wird es ohne Bewegung zu kühl und so gehen wir schließlich in das Zelt. Mit Pilzen, die wir noch vom Morgen haben, bereichern wir erneut die abendliche Mahlzeit und sind es für diesen Tag vollkommen zufrieden.
2.9. – 59.Tag
Árdnávágge – Brücke über den Liiggá
20km; 270Hm hoch; 470Hm runter
Ein anderer Herbsttag
<a href="http://picasaweb.google.com/Marks.Florian/80DaysScandinavia/photo#5150536490504347618"><img src="http://lh3.google.com/Marks.Florian/R3phpj8y3-I/AAAAAAAABDc/Yzj9S86l9Q0/s400/100_8589.jpg" /></a>
Weiß ist das Fjell am Morgen und noch immer schneit es kräftig. Rechten Spaß haben wir noch daran, als wir aber die Wanderung beginnen, ist auch die zusätzliche Belastung zu spüren. Hart werden die Flocken vom starken Wind in die Gesichter getrieben. Der Tritt ist unsicherer, rutschig sind die Steine und der Boden bei Neuschnee von etwa sechs Zentimetern nur schwer vorherzusehen. Doch eingepackt geht es den Hang der Bergkette hinauf, der sich zwar lang zieht, insgesamt aber doch angenehm zu ersteigen ist. Wir sind in dieser Höhe mitten in den Wolken, die Sicht ist stark eingeschränkt, einzig weiße Flächen sind ringsum zu sehen und so können wir nur anhand der Steigung schätzen, wie weit wir schon vorangekommen sind, haben aber ohnehin kaum Lust, lange zu pausieren.
Die Kuppe aber schließlich überwunden und den letzten Hügel hinauf, ist klarer die unter uns liegende Seenplatte zu sehen. Die tieferen Regionen sind vollkommen schneefrei und so sind wir auch bald aus dem Weiß hinausgetreten, nun zwischen Sträuchern und Bäumen, die bald dichter werden. Froh sind wir dann doch darüber, der weitere Weg aber ist nicht minder anstrengend. Der Schnee ist hier unten beständiger Nieselregen, die Schuhe schnell durchnässt. In meine Finger, die nur mit unzureichenden Handschuhen geschützt waren, kehrt erst ganz langsam wieder Gefühl. Unerklärlich start schmerzt auch mein Knie, das Laufen ist eher eine Überwindung. Trotzdem gehen wir noch ein Stück, der Tag ist noch nicht alt und nicht zu lang soll auch der morgige Weg werden. Über kleine Hügel, vorbei an einigen Seen führt der schmale Pfad, junge Bäume hängen hinein.
An geplanter Stelle, der Brücke über den Bärtek, finden wir einen Zeltplatz, der zwar nicht besonders günstig liegt, für heute aber genügen soll. Im Regen bauen wir auf und sind glücklich, bald im trockenen Schlafsack auszuruhen und auch ein wenig zu schlafen. Sehr spät erst gibt es Abendessen mit gesammelten Pilzen. Draußen regnet es unaufhörlich.
3.9. – 60.Tag
Ruhetag am Liiggá
Ein rechtes Elend
Ich wache auf und kann es kaum fassen. Wieder bin ich krank. Unerklärlicherweise habe ich erneut einen Magen-Darm-Virus; ist es von den Pilzen, dem Seewasser – ich weiß es nicht. Schnell fällt einmal mehr die Entscheidung, hier zu bleiben. Eine andere Möglichkeit ist nicht zu erkennen. Ich fluche mir selbst allerlei entgegen, verstehe meinen Körper nicht mehr. Ganz und gar zuwider ist es mir, heute nur im Bett zu liegen, zumal nur eine Tagesetappe weiter die nächste Ruhe geplant war und wir momentan einfach nicht vorankommen.
Wie es kommt müssen wir es aber nehmen und so schlafen wir aus. Schon am Morgen muss ich mich übergeben, häufiger mich in die Büsche hocken. Vollkommen matt dämmre ich vor mich hin, schlafe viel, wie auch Tim es hält, der zwar nicht meinen Zustand, natürlich aber leider die Situation teilt. Er unterstützt, wo er kann und bei einem der Gänge zum Wasser fällt dann auch auf, dass wir noch gar nicht so weit gekommen sind, wie wir zuvor vermutet hatten. Der Bärtek ist noch ein Stück entfernt, doch viel weiter werden wir es bei der nächsten Etappe trotzdem nicht haben.
Nur sehr langsam geht es mir besser, ich esse so gut wie nichts. Wir warten ab, lesen zwischen den Ruheperioden. Es zieht sich der Tag dahin, die Wetterlage hat sich stabilisiert und nur noch die dichte Wolkendecke ist vom anfänglichen Regen geblieben. Zu Abend isst Tim dieses Mal alleine, ich will kein Risiko eingehen und hoffe. Für morgen ist nur zu hoffen, dass wir bis zur geplanten Schutzhütte weiterlaufen können.
Ruhetag am Goabddábakte
Regeneration
Erneut ist der Morgen schön und klar und auch das Zelt wieder vereist, das Öl gefroren. Zwar stehen wir schon auf und beginnen die Betten zu packen, entscheiden und aber schnell wieder um. Der richtige Entschluss ist es für die Genesung, die Krankenstation des Hotel Hilleberg aufzusuchen und die Kräfte mit der Zeit wiederkehren zu lassen.
Also liegen wir im Zelt, unterhalten uns, lesen, oder sind in unsere Gedanken versunken. Allerdings bin ich einfach nicht in der Lage, überhaupt viel mehr zu machen, also große Teile des Tages einfach nur da zu liegen und nichts zu tun. Doch zum Mittag braten wir heute Bannocks, während draußen auf einmal recht viel los ist. Eine dänische Wandergruppe lagert für eine längere Zeit hier, um dann unseren Hausberg zu besteigen, auch zwei weitere Wanderer pausieren nicht weit entfernt am Fluss. Die Temperatur von etwa sechs Grad Celsius lässt uns dann aber ohnehin schnell wieder die Schlafsäcke aufsuchen, wir ruhen und nicken ein.
Draußen hat sich der Himmel wieder zugezogen, lange schneit es, doch liegen bleibt noch nichts. So plätschert der Tag dahin, während ich darauf hoffe, recht bald wieder gesund zu werden. Schon heute beschließen wir jedoch, auch morgen hier zu bleiben, zu elend fühle ich mich, um mir vorstellen zu können, mich morgen wieder anzustrengen.
31.8. – 57.Tag
Ruhetag am Goabddabákte
Alles wiederholt sich
[Tagesverlauf:] s.o.
[spektakulärer Zusatz:] Mir geht es besser, auch das Wetter ist schön. Längerer Mittagsschlaf und ein warmes Essen tun gut, die Ruhe lässt die Kräfte zurückkehren.
1.9. – 58. Tag
Goabddábakte – Árdnávágge
20km; 410Hm hoch; 530Hm runter (Angaben ohne Gewähr wie folgende)
Herbsttag
Der Morgen schon verkündet einen wundervollen, idealen Wandertag im skandinavischen Herbst. Kühl und trocken ist die Luft, klar der Blick. Lose stehen Quellwolken am Himmel, häufig bescheint aber die Sonne warm das bunte Fjell, das sich gerade im Übergang der Jahreszeiten in mannigfachen Farben in die Ferne zieht. Bester Laune stehen wir auf und beginnen den Tag, das Gemüt ist gar leicht und voller Drang zu laufen der Körper. Da ich mich auch wieder gesundheitlich sehr viel besser fühle – von der Krankheit ist nur noch die Erkältung geblieben –, geht es also heute endlich weiter.
Aus dem Fjell steigen wir bald hinab zu den vereinzelt stehenden Bäumen, den Gras bewachsenen, weichen Böden. Recht idyllisch und friedlich ist die Landschaft, kaum ist man auf einer geringeren Höhe. Viel reden wir, den Kopf voller Ideen und Projekte, Hoffnungen voller Begeisterung. Den nach einer Weile erreichten Rentierzaun vor uns, erinnert uns dessen Überwindung eher an einen Militäreinsatz denn an eine Wanderung im Fjell. Das abgesperrte Gebiet betreten, lassen wir uns jedoch nicht schrecken und pausieren ungeachtet der Gefahren an der folgenden malerischen Raststelle am See, genießen den Sonnenschein und sammeln für den Abend und als kleine Zwischenmahlzeit Pilze.
Dichter ist nun der Wald, immer wieder aber führt der Weg auf Bolenstiegen über offene Sumpfflächen. Graupelschauer erinnern kurzzeitig an die Jahreszeit, Blaubeeren an das entspannte, reiche Leben in der Natur. Überwiegend steinbesetzt und verwurzelt sind die weiterführenden Pfade zum Thiggelvas, dessen schönes Ufer schnell erreicht ist. Sehr angenehm ist uns aber erneut das Wandern, ohne Zeitmessung bemerken wir wieder das viel freiere Gefühl während des Tages. Durch wildes Gestrüpp geht es weiter, bis vor uns der letzte Anstieg des Tages als breiter Hang vor uns liegt.
Eher sanft geht es dem Fjell entgegen, der Wald wird lichter. Weit ziehen sich hinter uns die Seen, die wir nun überblicken können, im Hintergrund sind noch die Berge des heutigen Morgens zu sehen. Den letzten steilen Teil überwunden und über die Kuppe gegangen, liegt das Árdnávágge steinig und rau vor uns, die Ebene von Wasserläufen durchzogen. Nicht mehr weit gehen wir und suchen uns schließlich einen schönen Zeltplatz neben den Flüssen, um den ich schon ein wenig gebangt habe, als diese schroffe, unwirtliche Gegend vor uns erschien.
<a href="http://picasaweb.google.com/Marks.Florian/80DaysScandinavia/photo#5150536258576113618"><img src="http://lh5.google.com/Marks.Florian/R3phcD8y39I/AAAAAAAABDQ/jUZMdONx6y4/s400/100_8587.jpg" /></a>
Zu wunderbar war und ist der Tag, um sofort in die Schlafsäcke zu steigen. Wir lassen uns noch eine Weile von der Sonne bescheinen und die Stille des Fjell lassen wir in die Seelen ein, die klare Luft und das freie Gefühl. Erst als Wolken ihre Schatten auf uns werfen, wird es ohne Bewegung zu kühl und so gehen wir schließlich in das Zelt. Mit Pilzen, die wir noch vom Morgen haben, bereichern wir erneut die abendliche Mahlzeit und sind es für diesen Tag vollkommen zufrieden.
2.9. – 59.Tag
Árdnávágge – Brücke über den Liiggá
20km; 270Hm hoch; 470Hm runter
Ein anderer Herbsttag
<a href="http://picasaweb.google.com/Marks.Florian/80DaysScandinavia/photo#5150536490504347618"><img src="http://lh3.google.com/Marks.Florian/R3phpj8y3-I/AAAAAAAABDc/Yzj9S86l9Q0/s400/100_8589.jpg" /></a>
Weiß ist das Fjell am Morgen und noch immer schneit es kräftig. Rechten Spaß haben wir noch daran, als wir aber die Wanderung beginnen, ist auch die zusätzliche Belastung zu spüren. Hart werden die Flocken vom starken Wind in die Gesichter getrieben. Der Tritt ist unsicherer, rutschig sind die Steine und der Boden bei Neuschnee von etwa sechs Zentimetern nur schwer vorherzusehen. Doch eingepackt geht es den Hang der Bergkette hinauf, der sich zwar lang zieht, insgesamt aber doch angenehm zu ersteigen ist. Wir sind in dieser Höhe mitten in den Wolken, die Sicht ist stark eingeschränkt, einzig weiße Flächen sind ringsum zu sehen und so können wir nur anhand der Steigung schätzen, wie weit wir schon vorangekommen sind, haben aber ohnehin kaum Lust, lange zu pausieren.
Die Kuppe aber schließlich überwunden und den letzten Hügel hinauf, ist klarer die unter uns liegende Seenplatte zu sehen. Die tieferen Regionen sind vollkommen schneefrei und so sind wir auch bald aus dem Weiß hinausgetreten, nun zwischen Sträuchern und Bäumen, die bald dichter werden. Froh sind wir dann doch darüber, der weitere Weg aber ist nicht minder anstrengend. Der Schnee ist hier unten beständiger Nieselregen, die Schuhe schnell durchnässt. In meine Finger, die nur mit unzureichenden Handschuhen geschützt waren, kehrt erst ganz langsam wieder Gefühl. Unerklärlich start schmerzt auch mein Knie, das Laufen ist eher eine Überwindung. Trotzdem gehen wir noch ein Stück, der Tag ist noch nicht alt und nicht zu lang soll auch der morgige Weg werden. Über kleine Hügel, vorbei an einigen Seen führt der schmale Pfad, junge Bäume hängen hinein.
An geplanter Stelle, der Brücke über den Bärtek, finden wir einen Zeltplatz, der zwar nicht besonders günstig liegt, für heute aber genügen soll. Im Regen bauen wir auf und sind glücklich, bald im trockenen Schlafsack auszuruhen und auch ein wenig zu schlafen. Sehr spät erst gibt es Abendessen mit gesammelten Pilzen. Draußen regnet es unaufhörlich.
3.9. – 60.Tag
Ruhetag am Liiggá
Ein rechtes Elend
Ich wache auf und kann es kaum fassen. Wieder bin ich krank. Unerklärlicherweise habe ich erneut einen Magen-Darm-Virus; ist es von den Pilzen, dem Seewasser – ich weiß es nicht. Schnell fällt einmal mehr die Entscheidung, hier zu bleiben. Eine andere Möglichkeit ist nicht zu erkennen. Ich fluche mir selbst allerlei entgegen, verstehe meinen Körper nicht mehr. Ganz und gar zuwider ist es mir, heute nur im Bett zu liegen, zumal nur eine Tagesetappe weiter die nächste Ruhe geplant war und wir momentan einfach nicht vorankommen.
Wie es kommt müssen wir es aber nehmen und so schlafen wir aus. Schon am Morgen muss ich mich übergeben, häufiger mich in die Büsche hocken. Vollkommen matt dämmre ich vor mich hin, schlafe viel, wie auch Tim es hält, der zwar nicht meinen Zustand, natürlich aber leider die Situation teilt. Er unterstützt, wo er kann und bei einem der Gänge zum Wasser fällt dann auch auf, dass wir noch gar nicht so weit gekommen sind, wie wir zuvor vermutet hatten. Der Bärtek ist noch ein Stück entfernt, doch viel weiter werden wir es bei der nächsten Etappe trotzdem nicht haben.
Nur sehr langsam geht es mir besser, ich esse so gut wie nichts. Wir warten ab, lesen zwischen den Ruheperioden. Es zieht sich der Tag dahin, die Wetterlage hat sich stabilisiert und nur noch die dichte Wolkendecke ist vom anfänglichen Regen geblieben. Zu Abend isst Tim dieses Mal alleine, ich will kein Risiko eingehen und hoffe. Für morgen ist nur zu hoffen, dass wir bis zur geplanten Schutzhütte weiterlaufen können.
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