Kanutouren für Anfänger

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  • birgitb
    Anfänger im Forum
    • 28.05.2007
    • 11

    • Meine Reisen

    Kanutouren für Anfänger

    Hallo zusammen,
    welcher Fluss würde sich eigentlich gut für eine Kanutour für zwei Anfänger eignen? Wir möchten uns nicht unbedingt einer geführten Gruppe anschließen. Oder sollte man das erste Mal nicht alleine auf Tour gehen?
    Habe noch keine Ahnung wie das alles vor sich geht, z.B. mit Wehren etc. Werden diese angekündigt oder muß man diese Info aus dem Flußführer nehmen?
    Könnt ihr mir sonst noch ein paar Anfängertipps geben?
    Viele Grüße,
    Birgit

  • Hotte
    Neu im Forum
    • 01.06.2007
    • 5

    • Meine Reisen

    #2
    Hallo Birgitb.
    Es wäre gut zu wissen wo Du herkommst , und ob Du mit Kanu
    den Canadier (das Indianerboot) meinst.
    Habe selbst mal in einem Folienboot (ALDI etc,)angefangen,kenne
    mich aber in Südbayern einigermaßen gut aus.

    Gruss aus München Hotte

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    • zahl
      Dauerbesucher
      • 17.09.2006
      • 932
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      hallo birgit, lass dich mal noch ein wenig mehr zu den details deines wohnortes, heimatgewässern und deinen vorstellungen ein. dann kommen hier auch gezieltere anfängertips.

      derzeit also nur pauschal: je besser (detailreicher, wassersportgeeigneter) die mitgeführte gewässerkarte, umso unkomplizierter kann die tour verlaufen.
      "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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      • Hotte
        Neu im Forum
        • 01.06.2007
        • 5

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo Birgitb.
        Habe noch etwas vergessen.
        Auf den Flüssen die ich fahre,sind die Wehre teilweise sogar die Sohl-
        schwellen immer rechtzeitig angekündigt.Wahrscheinlich aus
        Haftungsgründen.Trotzdem immer versuchen die Flussabschnitte,
        die zu befahren sind anzuschauen (evtl. mit Fahrrad).

        Gruss aus München Hotte

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        • michael.kramer
          Dauerbesucher
          • 31.01.2007
          • 506

          • Meine Reisen

          #5
          Wichtiger als "nicht allein auf Tour gehen" ist, am Anfang nicht zu viel zu wollen. Als erste Erfahrung mit Boot und Gepäck gleich einen 14-Tages-Urlaub zu planen ist IMHO zu viel. Mit dem ersten Muskelkater noch 200km paddeln zu müssen ist nicht Jedermanns Sache. Machen natürlich auch Viele, geht aber auch besser

          Ich bin noch immer völlig orientierungslos, wo im deutschsprachigen Raum Du Dich denn befindest. Anfängerfreundliche Touren gibt's jede Menge (meine Liste in Deinem letzten Thema war längst nicht vollständig). Wenn ihr zwei ein Wenig Outdoor-Erfahrung habt (und auch Ausrüstung wie Zelt und Kocher), eignen sich Wochenend-Touren sehr gut, um Boot und Technik kennenzulernen. Das Geradeausfahren lernt man natürlich am Schnellsten in einem Kurs, z.B. beim naheliegenden Kanuverein. Aber auch zum Einfach-Drauflos-Fahren gibt's reichlich geeignetes Wasser, vor allem Seen. Dann wäre natürlich auch die gewünschte Dauer recht interessant.

          Was man generell zu Bootswanderungen sagen kann, ist eigentlich, dass alles viel weniger problematisch ist, als man es sich denkt. Wehre z.B. erkennt man in der Regel daran, dass das Wasser lange vorher nicht mehr fliesst und man jeden Meter das Boot vorwärtsschiebt. "Für Anfänger geeignet" heisst eigentlich auch, dass man an den Wehren eindeutig erkennt, wo und wie man vorbeikommt. Für die Planung nutzt man am Besten eine Wassersport-Karte, hier ist der Jübermann-Verlag (klick) die erste Wahl für's Paddelvolk. Gleich danach kommen die Gewässerführer des DKV (klick). Die Gewässerführer sind eine eher trockene Auflistung der Gewässerführung, bei welchem Fluss-Kilometer ist eine Brücke, ein Wehr, ein Verein. Manche sind mit Skizzen von Wehren, meist aber eben nur Text.

          So, und noch viel allgemeiner und trockener: Als Anfänger fährt man etwa 4 Stunden täglich mit dem Boot. Dabei erreicht man in der Regel 4-5km/h, also 16-20km pro Tag (Strömung bei Fliessgewässern hinzurechnen!). Dabei verbessern Kekse und Salzstangen die Energie-Versorgung beim Fahren, dazu je nach Wetter 2-3 Liter sehr wasserhaltige Getränke (Apfelschorle ist optimal, Kaffee verursacht zu viele Pausen). Je nach Laune Pausen machen, am Besten alle 30 Minuten mal kurz treiben lassen und so nach 1 Stunde anlanden und ein Wenig rumlatschen. Nach 2 Stunden ordentlich Mittagsrast machen, gern auch mit einem Nickerchen. Gut Frühstücken, das bringt Power für den ganzen Tag, das Abendessen darf auch reichlich sein.

          Im Boot alles wasserdicht einpacken. Tagesgepäck am Besten so in mehrere kleine Behälter verteilen, dass nicht alles auf einmal nass wird, falls beim Aufmachen etwas Unvorhergesehenes passiert. Alles im Boot gegen Verlust sichern, festbinden, mit Schwimmkörpern versehen usw. Insbesondere Brillen, Schlüssel und Geldbörsen.

          Der ärgste Feind des Paddlers ist die Sonne. Also Kopfbedeckung gegen Sonnenstich, Sonnenbrille gegen tränende Augen und Sonnencreme oder lange Kleidung gegen Sonnenbrand unbedingt verwenden. Ebenfalls unangenehm ist Regen, vor allem weil er meist zusammen mit Wind auftritt. Eine Regenjacke schützt gegen beides, evtl. ist eine Regenhose sinnvoll. Wasserfeste Schuhe sind sehr empfehlenswert, ein Schnitt im Fuss heilt echt schlecht, wenn er dauernd ins Wasser getaucht wird. Es tun hierfür aber auch so Badesandalen, muss nicht gleich ein Neopren-Wildwasserschuh DeLuxe sein.

          Wenn ihr dann die ersten Tage gepaddelt seid, wisst ihr auch, worauf es sonst noch ankommt und warum ein Kurs im Verein vielleicht doch nicht so dumm wäre. Aber ich gönne Euch natürlich auch den Spass, alles selbst herauszufinden.

          PS: Ich schreibe wohl eindeutig zu viel. Wird Zeit, dass ich wieder rauskomme...
          Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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          • Gast-Avatar

            #6
            anfängerfluß

            Ruhig und Beschaulich ist die Lahn, im oberen Abschnitt mit leichter Strömung ab Limburg fast still. Wehre gibt es nicht, aber Schleusen. Ab Limburg mit Schleusenwärter.
            Im Norden: Örtze und Lachte
            im Rheinland die Niers, Ruhr und Lippe.
            alle genannten Flüsse sind sowohl im Zweier als auch im Einer - Canadier oder Paddelboot - zu befahren.
            Viel Spaß

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            • birgitb
              Anfänger im Forum
              • 28.05.2007
              • 11

              • Meine Reisen

              #7
              Aaalso, ich komme aus der Nähe von Frankfurt. Die Lahn ist also schon mal nicht allzu weit weg und würde sich anbieten.
              Ich hatte zuerst mal an eine Tagestour gedacht, zelte aber sehr gerne und möchte, gesetzt den Fall das Kanufahren gefällt uns, auch mal eine 2-3tägige Tour machen. Die Tagesetappen müssen ja nicht zu lang sein.
              Nochmal, vielen Dank für Eure Tipps.
              @ Michael: für mich kannst Du eigentlich gar nicht zu viel schreiben, ich bin ja wissbegierig.

              Kommentar


              • Schoolmann
                Fuchs
                • 10.10.2003
                • 1336
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                www.flussinfo.net , vielleicht gibt es so etwas auch für deine Nähe
                www.nordland-virus.de

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                • Enja
                  Alter Hase
                  • 18.08.2006
                  • 4751
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Hallo Birgit,

                  von Frankfurt aus würde ich es mit der Lahn versuchen. Alles ist optimal ausgebaut und beschildert. Die Schleusen machen Spaß. Als Einsteiger-Tagestour würde ich vor dem Weilburger Bootstunnel starten und dann je nach Lust und Laune bis Fürfurt oder Runkel paddeln.

                  Entweder am Zielort ein Fahrrad stationieren oder die Bahn nehmen. Die fährt die Lahn entlang. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Ausdruck des Fahrplans mitzunehmen.

                  Grüße Enja

                  Kommentar


                  • michael.kramer
                    Dauerbesucher
                    • 31.01.2007
                    • 506

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Nun, Ffm ist doch sehr zentral gelegen. Und es gibt auch dort gute Plätze zum Bootsfahrenlernen am Nachmittag oder Wochenende:
                    • Main: An der Fechenheimer Brücke beim Ruderclub oder Segelclub an der Gaststätte Udine einsetzen und vor der Schleuse auf dem Stauwasser herumfahren. Da lässt es sich gut ein paar Stunden üben.
                    • Main: Von der Fechenheimer Brücke bis zum KC Kelsterbach paddeln (20km, 2 Schleusen). Dort kann gezeltet werden (vorher anmelden!) und weiter bis zur Mündung (20km, 2 Schleusen) gefahren werden. Direkt an der Mündung ist ein Campingplatz: http://www.camping-maaraue.de/ Vorsicht! In Frankfurt sind ein paar Kilometer Steilufer, hier sehr viel Wellen und keine vernünftigen Ausstiege!
                    • Main: Seligenstadt an der Fähre einsetzen. Vorher beim Eis-Kaiser vorbeischauen, bestes Eis der Region. Entweder zur SKG Hanau (14km, 1 Schleuse) oder bis zum KC-KK Mühlheim (19km, 2 Schleusen), ebenfalls an der Fähre. Von Mühlheim ist das Wegkommen mit ÖPNV etwas schlecht, man muss recht weit laufen zur Bushaltestelle.
                    • Nidda: Von Niddatal nach Bad Vilbel (19km) oder Bonames (23km) Nach Bonames und der Autobahnbrücke kommt recht bald ein Campingplatz, den ich aber nicht persönlich kenne. 2 Wehre zu Beginn, die aber fahrbar sind (wenn Ihr Euch traut). Nach dem Campingplatz kommen viele Wehre bis zum Main, teilweise unmöglich zu umtragen. Lohnt nicht.
                    • Edertalsperre: An diesem historisch bedeutenden Stausee gibt's einen DKV-Campingplatz (http://www.dkv-campingplatz-edersee.de/) und einen Schönen (http://www.campingplatz-rehbach.de/), von denen aus der See erkundet werden kann. Lässt sich prima mit Wander- oder Rad-Tour verbinden.
                    Der Main an sich ist für mich der schönste Wanderfluß Deutschlands. Empfehlenswert gerade für Anfänger. Von Bamberg bis Frankfurt ist er so unglaublich abwechslungsreich, dazu gibt's wahnsinnig viele schöne Städte und auch Campingplätze am Ufer. Wegen der vielen Schleusen ist das Paddeln an sich nicht sooo aufregend und man ist eher langsam unterwegs. Dafür ist der Berufsverkehr eher gering und auch die Anzahl Paddler hält sich in Grenzen. Natürlich muss auf dem Main (wie auf allen Gewässern) dem Berufsverkehr (Frachter, Fähren, Ausflugsdampfer usw.) Vorfahrt gewährt werden, was normal nur beim Überqueren des Flusses zu bedenken ist.

                    Zu den Schleusen: Auf dem Main sind (fast) alle Schleusen mit selbstbedienten Sportbootschleusen ausgerüstet. Die sind auf der Flussseite, auf der die große Schleuse ist, aber man fährt auf der Seite der Mauer entlang, die zur Flussmitte hin ist (auf der Mauer ist in der Regel ein Schild "Sport" mit Pfeil drauf). Da sind dann kurz vor der Bootsschleusenkammer Ausstiegsmöglichkeiten. Die Bedienung ist recht einfach, auch wenn viele verwirrt davor stehen. Bergfahrt heisst, dass man von unten nach oben fährt. Talfahrt entsprechend, dass man von oben nach unten fährt. Wenn man also eine Talfahrt machen will, aber das obere Tor zu ist, führt man zuerst die Bergfahrt aus, damit am Ende das obere Tor offen ist. Danach folgt dann die gewünschte Talfahrt. Alles klar? Die Bedienung erfolgt mit einem Wahlhebel (Berg - 0 - Tal) und einem Taster. Der Rest geht fast automatisch. Den Hebel auf Berg- oder Talfahrt stellen. Dann den Taster drücken, bis das Einfahrtstor zu ist. Weiter den Taster drücken, bis am Ausfahrtstor die Anzeige grün ist (das ist meist ein Metallstück in der Mitte des Tores an der Oberkante). Taster loslassen und warten, bis der Wasserpegel mit dem der Ausfahrtsseite übereinstimmt. Wieder den Taster drücken bis das Ausfahrtstor ganz auf ist. Den Wahlhebel zum Schluss wieder auf 0 stellen. Alle Klarheiten beseitigt?
                    Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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                    • Enja
                      Alter Hase
                      • 18.08.2006
                      • 4751
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Hört sich interessant an. Dann fahren wir gleich mal los. Auf die Idee, auf dem Main herumzuschippern, sind wir noch gar nicht gekommen.

                      Für absolute Anfänger halte ich allerdings einen Fluss ohne soviel Berufsverkehr für einfacher. Man muss die Steuerung ja erst einmal ausprobieren.

                      Grüße Enja

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                      • michael.kramer
                        Dauerbesucher
                        • 31.01.2007
                        • 506

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Enja
                        Auf die Idee, auf dem Main herumzuschippern, sind wir noch gar nicht gekommen.
                        Ja, ging mir auch so. 28 Jahre da gelebt und immer möglichst weit weg gefahren. 2005 kam die Erleuchtung, nach 2 1/2 Monaten Donau von Bamberg aus losgefahren und nur noch gestaunt. So hatte ich den Main nicht in Erinnerung. So ab Aschaffenburg wird's dann zunehmend industriell, mit weniger Spass und Entzücken. War aber nur der letzte Tag für mich damals.

                        Nochmal zum Berufsverkehr: Eine Menge ist auf dem Main nicht los. So alle 1-2 Stunden kommt eine Schleusenladung (1-3 Frachter) von hinten oder vorn. Das sind dann 10 Minuten Wellenspass und gut ist. Wenn man da nicht gerade am Ein- oder Aussteigen ist, passiert dabei ja auch nix. Auf den Stauseen vor den Schleusen ist in der Regel dann auch noch der langsame Schub der Frachter eingestellt, so dass teilweise nicht mal Wellen ankommen. Ich glaube, das Risiko kann man eingehen...
                        Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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                        • Markus.G
                          Erfahren
                          • 30.01.2007
                          • 147

                          • Meine Reisen

                          #13
                          OT:
                          Zitat von michael.kramer
                          ...wird's dann zunehmend industriell, mit weniger Spass und Entzücken.
                          Das finde ich teilweise auch reizend. Industrielandschaft hat mich bei meinen Touren immer irgendwie fasziniert.


                          Viele Grüße

                          Markus
                          Learning by loosing

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