Schlafsack fertig

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    Schlafsack fertig

    Moin!
    Mein neuer Daunenschlafsack ist fertig und wurde letztes Wochenende auch schon getestet. Wunderbar viel Platz, leicht und sehr kuschelig Wollte unbedingt eine Decke für zu zweit drunter schlafen und natürlich eine leichte Daunentüte für Solotouren.
    War ne Menge Arbeit, auch wenns vielleicht nicht so aussieht. Die 4cm-Stege haben mich wohl am meisten genervt, aber wenns mal fertig ist vergisst man die Mühe schnell.
    Bei Interesse an der Konstruktion kann ich gerne auch mehr Infos veröffentlichen oder eine Nähanleitung veröffentlichen.

    Die Eckdaten:
    Größe 160x210cm (Decke mit Reißverschluss zum zusammenklappen)

    Material:
    * Pertex #4 in Sage (dunkelgrün) für die Außenseite und Scarlet (rot) für die Innenseite, Stege aus Innenzeltstoff (Nylon) in gold, beides von Pointnorth
    * 650+ cuin Daune von outdoorservice
    * Reißverschluss für 1€ der Meter von eBay
    * Amann Saba No. 80

    Gewicht: 952g Gesamtgewicht bei 480g Daune

    Features:
    * 4cm Stege, 15 Kammern à 14cm
    * durchschnittlich 10cm Loft, max 12cm, min 8cm
    * ca. 30% rechnerischer Overfill auf die Rechteckform 4x14cm
    * keine Kapuze, lediglich ein Gummiseil im Saum zum dichtziehen. Ich werde wahrscheinlich bei kälterem Wetter eine Balaclava nehmen oder mir noch ne Daunenkapuze nähen. Ich glaube, dass das angenehmer ist.
    * abgewinkelte Ecken, der Aufwand lohnt sich aber im Nachhinein nicht.
    * Zugentlastung am unteren Reißverschlussende

    Hier noch ein paar Bilder:

    Schlafsack zu


    Schlafsack als Decke, Innenseite oben


    Hier sieht man den Loft


    Der Pseudo-Wärmekragen


    ...Die Deckenecken


    und als letztes noch die Reißverschlussentlastung


    Als kleine Zugabe noch mein kleiner leichter Waschbeutel (aus Stoffresten, hab ihn eigentlich nur genäht, um meine neue Nähmaschine auszuprobieren). Wiegt gerade mal 18g und passt alles rein, was man so braucht. Auch hier kann ich ein Schnittmuster zur Verfügung stellen.
    PS: Braucht hier jemand noch ne günstige gute Pfaff, mit der man Schlafsäcke und Tarps nähen kann? Mail me!




    Gruß, Norbert

  • Loon
    Fuchs
    • 20.09.2004
    • 2249
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Re: Schlafsack fertig

    Zitat von Poldi
    Bei Interesse an der Konstruktion kann ich gerne auch mehr Infos veröffentlichen oder eine Nähanleitung veröffentlichen.
    Dafür! - Sieht echt genial aus!
    "Entspanne dich. Laß das Steuer los. Trudele durch die Welt. Sie ist so schön: gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben." Kurt Tucholsky

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    • Gersprenzfischer
      Dauerbesucher
      • 04.07.2005
      • 659

      • Meine Reisen

      #3
      Der Schlafsachk gefällt mir! Es muss ja nicht immer das Superleichtgewichtsganzkörperkondom sein

      Wieviel Zeit hat es denn insgesamt gebraucht und was hat Dich das Material gekostet?

      Und schließlich, nachdem alles fertig ist, merkt man, was man hätte besser machen können oder sollen. Was war es bei Deinem Schlafsack?

      Eine Kurzanleitung wäre auch nicht schlecht!

      Uwe

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      • Gast-Avatar

        #4
        Die materialkosten waren knappe hundert Euro, von dem Pertex ist mir auch einiges übrig geblieben.
        Zeitlich warens schon einige Abende, wie schon gesagt haben vor allem die Reißverschlussintegration sowie die Stege enorm Zeit gekostet. Da sollte man sich noch was einfallen lassen.

        Im Grunde genommen braucht man für so einen Schlafsack 4,5 Meter Außenstoff plus Stege (14x4x160cm=0,56 lfd. Meter). Das Pertex hatte schon 164 cm in der Breite, da musste ich gar nicht mehr so viel zuschneiden. Für die Stege kann man auch Moskitonetz nehmen, kostet weniger als der Innenzeltstoff.

        Für die Nähanleitung werd ich noch ein wenig Zeit brauchen, muss jetzt erstmal für ne Woche an die Heimatfront, Wohnung renovieren.
        Aber eins vorab: Das Daunenstopfen fand ich eigentlich am witzigsten Ich hab mir dann eine etwas abenteuerliche Fülltechnik ausgedacht, da mach ich aber wohl besser noch Bilder dazu, sonst kanns sich keiner vorstellen. Geklappt hats jedenfalls.

        So long, Norbert

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        • Christian Wagner
          Fuchs
          • 28.02.2002
          • 1305

          • Meine Reisen

          #5
          Applaus!!!!!!


          Sieht sehr geil aus. Tolle Verarbeitung.
          Gruß, Christian
          ______________
          "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

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          • darkentlein
            Anfänger im Forum
            • 03.06.2006
            • 14

            • Meine Reisen

            #6
            schick schik

            schaut gut aus war betimmt seeeeeeeeeeeeeeeeeeehhhhhhhhhhhr viel arbeit

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            • Gersprenzfischer
              Dauerbesucher
              • 04.07.2005
              • 659

              • Meine Reisen

              #7
              Hallo Norbert,

              wo sind die versprochenen Bilder vom Daunenfüllen?

              Ansonsten reizt der Schlafsack zum Nachmachen! Wie hast Du denn den Reissverschluß so schön hingekriegt? Hast Du noch KOnstruktionsdetails?

              Uwe

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              • Gersprenzfischer
                Dauerbesucher
                • 04.07.2005
                • 659

                • Meine Reisen

                #8
                Ich will den Thread mal wiede nach oben bringen. Mir gefällt so ein Deckenschlafsack ziemlich gut, da viel Platz. Dazu scheint er noch einfacher nähbar als eine Mumie. Wie man die Daunenkammern mit STegen macht ist mir nach dem Lesen der einschlägigen LInks auch klar geworden. Nur, wie näht man weiter wenn man die Stege hat?

                Einfach eine Seite umsäumen, und zwar oberste Lage, Stege und unterste Lage, dann die Daunen rein und wieder säumen? An diese Säume die Reißverschlüsse?
                Oder muss man einen Streifen annähnen, damit die Kammer außen nicht zusammengezogen wird?
                Und wie dick müsste er für 3 Jahreszeiten werden?

                Uwe

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                • Gast-Avatar

                  #9
                  So, zurück aus dem "Urlaub", lustig ist das Bauarbeiterleben...
                  hier vorab eine kleine Nähbeschreibung der Stege und des Reißverschlusses:

                  Iim Querschnitt-Bild sieht man folgendes:
                  grau: Steg
                  dkl.grün: Außenstoff
                  rot: Innenstoff
                  hellgrün: Reißverschluss
                  schwarz: Naht Reißverschluss (die Endnaht, davor wird der RV am Innenstoff provisorisch angesteppt)

                  Ich hab zunächst die Stege an dem Außenstoff (auf links, also innen) festgenäht (eine Längsseite und beide Stirnseiten), dann den RV mit einer Naht an der Innenseite des Innenstoffs angesteppt. Dabei muss man höllich aufpassen, dass beide RV-Hälften auch nach den gleichen Abständen an den Stegmarkierungen ankommen, sonst ist alles schepps. (Hm. Das war jetzt etwas diffus ausgedrückt. Im Grunde muss man aufpassen, dass der RV an beiden Längsseiten gleich angenäht ist, da diese ja beim Zusammenklappen der Decke aufeinanderliegen. hat man beispielsweise auf einer Seite etwas geschlampt, dann liegen die Stege beim zusammenlegen nicht mehr aufeinander und am Kopfende steht eine Seite über die andere raus. Am besten also von Hand ganz grob absteppen und erst dann nähen.)
                  Weiter im Text: Der Außenstoff wird jetzt am Fußende und an einer Längsseite mit dem Innenstoff vernäht. Da der RV schon an der Innenseite des Innenstoffs dran ist macht der auch keine Probleme mehr und ist gleichzeitig elegant verdeckt.
                  Die zweite, noch offene Längsseite hab ich nun an den Ansatzstellen der Stege auf ca. 2 cm vernäht, damit sich da nix mehr verschiebt. Man hat dann immer noch 12 cm offen zum Füllen.
                  Jetzt können die Stege auch an dem Innenstoff vernäht werden, indem man den Schlauch aus Innen- und Außenstoff halb unter dem Nähfuß durchzieht. Am Ende dann das Kopfende vernähen.

                  So, muss jetzt nochmal in die Uni, als nächstes kommt die Stopfanleitung.

                  Grüße, Norbert

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                  • Gast-Avatar

                    #10
                    Heut mal zur Stopferei:
                    Ich hab ziemlich lang überlegt, wie ich die Daune in die Kammern krieg und vor allem wie ich sie genau abwiegen kann. Dazu hab ich mir bei eBay günstig eine digitale Waage mit 0,1g Genauigkeit besorgt (DVD-500 falls jemand danach sucht, hab mit Versand 9,80 Euro gezahlt) und mal mit Papiertüten vom Bäcker (die großen) 32g abgewogen. Das ging ja noch, allerdings siehts aus wie im Hühnerstall, überall fliegt das Zeug rum. Man konnte nichtmal mehr normal atmen, zumindest nicht in der Nähe des Daunensacks. Auch bewegen musste man sich sehr vorsichtig, schon die kleinsten Luftbewegungen sorgten für Unruhe unter dem Gefieder.

                    Um dieses ganze Kuddelmuddel zu vermeiden hab ich dann einen Stopfomat gebastelt, der zwar noch verbesserungswürdig ist, aber seinen Zweck erfüllt hat:
                    Man braucht:
                    * 1 Posterrolle, ca. 7cm Durchmesser und 60cm lang. Gehen aber auch andere Größen
                    * 1 0,5l Einweg-Plastikflasche, deren äußerer Durchmesser größer ist als der Rohrdurchmesser, der Übergangskonus von Flaschenhals auf den größten Durchmesser muss trichterförmig sein und darf keine einbuchtungen in Längsrichtung o.Ä. aufweisen, einfach ein konischer runder Übergang ist am besten.
                    * 1 Stock, solte biegesteif sein und ca. 25cm länger als das Rohr
                    * Ein Stück kräftigen Faden, mehr als doppelt so lang wie der Stock

                    Zuerst die Flasche kopfüber in das Rohr stecken. Da sie ja etwas dicker ist als das Rohr bleibt sie irgendwann im Bereich des Konus stecken und man kann mit einem Folienstift einmal um die Flasche fahren und so den Rohrdurchmesser abzeichnen.
                    Jetzt die Flasche mit einer kleinen Schere an der angezeichneten Stelle abschneiden und ans Rohr anpassen. Hierzu muss man sicher noch einige Millimeter mehr abschneiden als angezeichnet. Man bekommt am Ende einen Trichter, der satt in dem Rohr sitzt (darf nicht von selber rutschen!) aber überall gut anliegt. Den Flaschendeckel braucht man übrigens auch, also nicht wegwerfen! Am besten gleich auf der Flasche lassen.
                    Nun den Bindfaden an einem Stockende sowie von außen an den Flaschenhals knoten - fertig! :P

                    Zum Stopfen selber:
                    Zuerst den Stock mit dem unbeknoteten Ende voran durch das Rohr schieben, dann mit der Schnur den Flaschentrichter nachziehen und (mit dem Hals voran) in das Rohr stecken.
                    Da die Schnur doppelt so lang ist wie der Stock lässt sich das ganze Rohr jetzt mit der Trichterseite nach unten auf die Waage stellen ohne dass der Stock mitgewogen wird. Das angezeigte Gewicht am besten auf dem Rohr vermerken.
                    Jetzt hab ich das ganze Rohr in den Daunensack gesteckt und von Hand von der offenen Seite gestopft. Immer wieder mal wiegen bis die gewünschte Menge Daune in dem Rohr steckt. Da sie da ziemlich komprimiert ist quillt sie auch nicht raus.
                    Ist die gewünschte Menge Daune abgewogen, wird das Rohr in die vorbereitete Kammer gesteckt (soweit es geht). Mit dem Stock kann man jetzt den Flaschentrichter wie einen Kolben durch das Rohr schieben und die Daune herausdrücken. Das kann anfangs etwas schwer gehen, aber bei mir hats funktioniert, es hat sich auch nix am Trichterrand vorbeigemogelt, obwohl ja die trichterseite falschrum (also nach hinten) zeigt.
                    Ist der Trichter auf der anderen Rohrseite aus dem Rohr draußen wird das Rohr vorsichtig aus der Kammer herausgezogen. Evtl. dranklebende Daunen können noch in die Kammer gestopft werden.
                    Jetzt mit Hilfe der Schnur auch den Trichter herausziehen (leichtes Ruckeln lässt die restlichen dran haftenden Daunen abfallen), jetzt kann die Kammer vernäht und der "Daunenknödel" durch Verstreichen und Schütteln auf die Kammer verteilt werden.

                    Ich kann mir vorstellen, dass durch eine andere Kolbenkonstruktion (Flachkolben) und einen größeren Rohrdurchmesser das Durchschieben leiter gehen könnte, auch müsste man dann die Daune nicht so stark komprimieren. Aber letztendlich war ich sehr zufrieden, es ging recht unproblematisch und kostet fast nix.
                    Hab leider keine Bilder vom Stopfvorgang, da hatte ich alle Hände voll zu tun Vielleicht stell ich das ganze am WoEnde nochmal nach, damit man sich es besser vorstellen kann und stell die Bilder rein.
                    Viele Grüße und viel Spaß beim Stopfen, Norbert

                    Kommentar

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