[SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

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    #21
    AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

    Zitat von Järven Beitrag anzeigen
    Da gibts kein Zögern Schwede... hab gerade die Pulka gepackt, am Wochenende gehts in das midvinterliche Fjäll...
    OT:
    DAS WILL KEINER WISSEN . Aber wir bleiben gerne zuhause
    Freuen uns schon alle auf viele Fotos + Packliste + Reisebericht bis spätestens 2 Stunden nach der Tour

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    • Sarekmaniac
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      #22
      AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

      Zitat von Järven Beitrag anzeigen
      Da gibts kein Zögern Schwede... hab gerade die Pulka gepackt, am Wochenende gehts in das midvinterliche Fjäll...
      Nikkaluokta: -32 Grad. Und ansonsten auch nicht viel wärmer

      Brrrrr

      Viel Spaß im Zelt, Järven.

      Heute mache ich wirklich weiter, damit du weißt, wo Du lang musst.
      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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        #23
        AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

        24. März, 10.Tag
        Ruhetag in Røysvatn








        Heute habe ich kältefrei, und das ist auch nötig. Um halb sieben wache ich auf und merke, wie müde Arme und Beine sind. In der Hütte sind nur noch 6 Grad; ich mache den Ofen an und ziehe mich dann noch für ein Stündchen in den Schlafsack zurück, bis eine akzeptable Temperatur erreicht ist. Ein bißchen Sport mache ich trotzdem: Nach dem Frühstück gehe ich in den Holzschuppen und säge, hacke und staple zwei volle Stunden Holz; dann spalte ich noch zwei Kisten Anmachholz. Allein beim Anblick des reichlichen Holzvorrats wird mir wohlig warm (Und das Hacken wärmt natürlich auch)

        Den Tag verbringe ich mit Tee trinken, lesen und Wäsche waschen. Außerdem schreibe ich das Tagebuch nach, das in de letzten Tage etwas kurz gekommen ist. Nachmittags mache ich mit den Ski einen kleinen Ausflug rings um die Hütte.



        Das Wetter ist herrlich. Meine Spur vom Vortag ist ist kilometerweit zu sehen:





        Gegen fünf ziehen leichte Schleierwolken auf. Ist das endlich der bereits für Samstag angekündigte Wetterwechsel? Bitter kalt ist es immer noch: -24 Grad um 18:30 Uhr, und als ich um neun Uhr noch einmal hinausgehe, um Nordlichter anzuschauen, -26 Grad.



        25. März, 11. Tag
        Røysvatn–Máttajávri (ca. 28 km)


        Um 9:15 breche ich auf. Vorher wird natürlich das Schloss wieder ordnungsgemäß verschraubt.





        Ich möchte heute so weit wie möglich kommen, um morgen stressfrei und nicht allzu spät die schwedische Sitashütte zu erreichen. Da es in den letzten Tagen weder geweht noch geschneit hat, kann ich zunächst der Spur der beiden Wanderer folgen, die vor einer Woche von Røysvatn Richtung Pauro aufgebrochen sind. Auf der hart gefrorenen Spur läuft es sich gut, und ich bin nicht die einzige, die auf diese Idee gekommen ist: Im Laufe des Vormittags entdecke ich auf der Skispur Spuren von Rentier, Schneehase, Vielfraß und Fuchs. Im Vergleich zu den letzten drei Tagen ist der heutige Weg über die Seen der reinste Spaziergang. Nach einer kurzen Abfahrt geht es über den Svártijávrre, dann über den Skuogejávrre, wo ich die ersten Eisangler treffe.



        Am Ende des Skuogejávrre schnalle ich die Ski kurzerhand auf den Rucksack und laufe die hundert Höhenmeter bis zum nächsthöheren See, dem Spadnejávrre, zu Fuß hinauf. Hier stoße ich auf die ersten Skooterspuren, denen ich Richtung Kåbtåjaure folge.
        Bei meinem Aufbruch schien noch die Sonne, doch es ist immer mehr zugezogen, und als ich am frühen Nachmittag die verrottete Rentierwächterhütte am Kåbtåjaure erreiche, herrscht totales Whiteout, bei kuscheligen minus 15 Grad.



        Ich laufe das Südufer des Kåbtåjaure entlang und dann via Máddagagorža zum oberen Ende des Máttajávri. Jetzt wird die Sicht so schlecht, dass ich noch nicht einmal mehr die Skooterspur zu meinen Füßen erkennen kann. Die Ufer des Máttajávri sind sehr steil, so dass die Zeltplatzsuche ohne Sicht schwierig werden könnte. Da ich schon fast 30 km weit gekommen bin, beschließe ich, hier im Mündungsbereich des Flusses zu zelten, obwohl es erst kurz nach vier Uhr ist. Und so veranstalte ich zunächst einen gemütlichen Fünfuhrtee im Zelt. Im Nebel entdecke ich ein seltsames Objekt auf dem See, das sich am nächsten Morgen als Hauszelt entpuppt. Die Eisfischer haben es gern gemütlich. Dann döse ich ein bißchen, lese ein bißchen, koche das Abendessen und schlafe früh ein.




        26. März, 12. Tag
        Máttajávri–Sitasjaure (ca. 21 km)




        Am nächsten Morgen ist es wieder, sonnig, klar und kalt, wie gehabt. Der erste Versuch eines Wetterumschwungs ist gescheitert. Gestern bin ich 28 km in sechs Stunden gelaufen, die Pausen nicht eingerechnet. Und es war nicht halb so anstrengend wie die Tage davor. Über Seen laufen, und dann noch mit einer Skooterspur, ist wirklich eine Wohltat. Allerdings wird mir dabei auch schnell langweilig. Wie heute zum Beispiel. Um neun breche ich auf, doch viel zu sehen gibt es nicht auf dem Máttajávri, außer den ausgeprägten Erosionsrinnen an der Südflanke des Robečohka. Aber die sind dafür besonders schön:









        Alles kommt auf die Pulka. Ich lege ich einen Zahn zu und genieße das mühelose Laufen übers Eis und die Vorfreude auf eine gemütliche Hütte. Ich umrunde den Alepoajvve und folge weiter der Skooterspur am Westufer des Sitasjaure. Schon um 14 Uhr erreiche ich die kleine Siedlung bei der Staumauer.
        Bevor ich an Land gehe, laufe ich ein Stück hinaus aufs Eis, heraus aus dem Bergschatten, bis ich ein Handynetz habe, und rufe kurz zu Hause an. Dann mache ich mich auf zur Hütte.



        Schon von weitem erkenne ich ein bekanntes Gesicht: Kjell, der Hüttenwirt, lässt sich auch von Lufttemperaturen unter minus 20 Grad nicht schrecken und nimmt gerade ein Sonnenbad. Wir feiern das Wiedersehen mit Kaffee und Keksen. Kjell erzählt, dass Björn unten am Akkajaure am Osterwochende in einer Nacht minus 36 Grad hatte; in Nikkaluokta war es unter minus 40 Grad. So gesehen hatte ich es ja richtig mollig... Eine so ausdauernde Kälteperiode so spät im März hat es laut Wetterdienst SMHI in Schweden seit siebzig Jahren nicht gegeben.
        Nach dem Kaffeetrinken erledige ich meine Pflichten im Holzschuppen und genieße das faule Hüttenleben. Am Abend kommen noch zwei Gäste, Annika und Håkon aus Boden. Sie ist Jounalistin und er Fotograf. Die beiden sind für das Mitgliedermagazin des STF unterwegs, um eine Reportage über eine Skitour von Ritsem nach Vakktovare zu schreiben.


        27. März, 13. Tag
        Sitasjaure–Hukejaure (ca. 20 km)




        In der Nacht war es wieder sehr kalt, um -30 Grad sagt Kjell, der morgens schon früh auf den Beinen war. Kein Wunder: Die Hütte liegt praktisch auf Höhe des Sees, auf dem sich die Kaltluft staut. Pulka, Ski und Stöcke sind dick mit Reif überzogen. Ich bin die markierte Strecke von Sitas nach Hukejaure bereits letztes Jahr gelaufen und fand sie schon damals etwas langweilig. Das zweite Mal ist es nicht aufregender. Irgendwie kann ich dieser Landschaft nichts abgewinnen (das schlimmste Stück ist allerdings der durch Straße und Stromleitungen verschandelte Abschnitt von Ritsem bis Sitas).

        Immerhin einen aufregenden Zwischenfall gibt es: Ein wildes Tier, ein totes wildes Tier und wenig später die Überreste eines weiteren wilden Tiers, das wohl ein bißchen unvorsichtig war. Tja ... So ein Lemming lebt gefährlich (man achte auf die Täterspuren links):



        Außerdem erhasche ich einen Fernblick aufs Kebnekajsemassiv und werde von einem Skooter überholt, der einen Riesenberg Feuerholz hinter sich herzieht:





        Ansonsten geschieht nicht viel. Ich bin am Morgen fast zeitgleich mit Annika und Håkon aufgebrochen, und die Sonne geht schon unter, als wir fast gleichzeitig Hukejaure erreichen.



        Kjell hat Annika von meiner Langtour erzählt. Sie hat vor, irgendwann einmal über all die Verrückten zu schreiben, die von Lindesnes zum Nordkapp oder von Grövelsjön nach Kilpisjärvi laufen, und hat deshalb viele Fragen. Wir verbringen einen richtig gemütlichen Abend. Vor dem Zubettgehen gehe ich noch einmal vor die Hütte und bewundere die Nordlichter, die über den ganzen Himmel flackern.

        Zuletzt geändert von ; 18.01.2009, 19:33.
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        • KuchenKabel
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          #24
          AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

          Schöner Bericht!! Und die Bilder laden wirklich zum träumen ein... Aber mal ne Frage. Wie kommt man mit dieser Einsamkeit klar? Das frage ich mich schon seit langem. Allein der Gedanke daran lässt mich schaudern. Für mich ist Freude nur schön, wenn sie geteilt werden kann. Das heißt, meistens ist es so. Mal alleine sein ist ja ok. Aber drei Tage mitten im Nichts? Hmm...
          ,,Man wäre kein guter Anarchist, wenn man auf Grundsätzen beharren würde!'' - Eva Demski

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          • Sarekmaniac
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            #25
            AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

            Zitat von KuchenKabel Beitrag anzeigen
            Wie kommt man mit dieser Einsamkeit klar?
            Mal alleine sein ist ja ok. Aber drei Tage mitten im Nichts? Hmm...
            Der "soziale Teil" der Tour fängt ja gerade an.

            Ich bin kein Einsamer-Wolf-Typ. Aber ich kann eine Zeitlang gut mit mir allein sein. Das war schon immer so. Da habe ich auch kein Rezept für. Ich halte es auch nicht für eine besondere Tugend, oder etwas, was man "üben" oder "erlernen" kann/sollte. Entweder man mag es, oder man mag es nicht

            "Eine Zeitlang" heißt natürlich für jeden was anderes. Für mich sind das drei, vier, fünf Tage, oder eine Woche. Ich glaube, länger ginge auch, aber das müsste ich ausprobieren. 2007 war ich den ganzen Winter unterwegs. Da war es z.T. sehr einsam, vor allem im Januar und Februar. Anfang Februar im Jämtland habe ich wirklich einmal 7 Tage keine Menschenseele getroffen. Keine Spur im Schnee, nichts. Aber eigentlich trifft man regelmäßig Menschen, egal wo man ist. Fast täglich. Und das finde ich dann meist sehr nett (auch in den Bergen trifft man natürlich bescheuerte Menschen). Schweden ist nicht so leer, wie viele Menschen meinen, und Norwegen schon gar nicht.
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            • OttoStover
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              #26
              AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

              Nice trip and pictures Sarekmaniac. Good to see Røysvatn in winter, I've been there in summer only (so far). Røysvatn were before the least visited hut in DNT, a mere 10 per year. Now there are much more, it is almost crowded with over 70 visitors each year! Most of those also come in the summer, and in groups. They have now opened a new track from Ritsem to Kjøpsvik and made bridges shelters, and marked up the path better.

              Funny litle story about Røysvatn. In winter before it sometimes disappeared in the snow, you would only find the rooftop if you found anything at all. But as a remedy they raised the hut on poles up from the ground, about 50cm. That solved the problem.

              For hikers that want solitude I think Norway has a lot to offer, you must just not hike in the popular places like Rondane, Hardangervidda and Jotunheimen. There it is crowded agreed. But north Norway, from Børgefjell up to Narvik is solitude all right. Hardly any hikers at all, even in winter. No snowmobiles, we do not allow driving for fun like they do in Sweden.
              Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
              Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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              • Sarekmaniac
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                #27
                AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                Funny litle story about Røysvatn. In winter before it sometimes disappeared in the snow, you would only find the rooftop if you found anything at all. But as a remedy they raised the hut on poles up from the ground, about 50cm. That solved the problem.
                That's true, and there is still a big showel hanging outside just under the roof of the big cabin. I could hardly reach it with my hands, but I suppose it's there for good reason. I like the following in the Guestbook: "We came yesterday in the afternoon and took our small showel to dig and find the big showel. Then we digged our way to the lille stugan." I was very happy not to have to dig.

                For hikers that want solitude I think Norway has a lot to offer, you must just not hike in the popular places like Rondane, Hardangervidda and Jotunheimen. There it is crowded agreed. But north Norway, from Børgefjell up to Narvik is solitude all right. Hardly any hikers at all, even in winter.
                You're completely right. The point I wanted to make was not about other hikers but about the locals. There is a myth in Germany that Norway and Sweden are "empty" like the North pole, and many Germans go there saying, I go there to be alone. And than they are annoyed they come across not only other hikers but: Farmers, Sami, forest workers, Statskog/Naturvardsverket people, ice fishers, hunters, private cabins inhabited by locals, mountain rescue or police and so on.

                On average, apart from the very north, the Norwegian mountains are more densely populated than on the Swedish side. It's a small country.

                On my long trip 2007 I met the first hikers after 900 km of sking (in Syterstugan on Kungsleden). But I met local people every at least every second or third day. And I liked it. The were always friendly, helpful and open-hearted. They know the local conditions: The best way to cross a lake, the winterways made by Sami and not shown on the maps, the latest weather forecast etc. Apart from being nice experiences I still bear in mind, these encounters prevented me from some mistakes and more than once saved me a lot of time (finding the best way myself etc.).

                No snowmobiles, we do not allow driving for fun like they do in Sweden.
                That's what I like in Norway, and the less "aggressive" marking. The permanent winter markings are disturbing, especially in summer.

                Besides: On week-ends, near the border, at least 50% of the fun-drivers are Norwegians. Hundreds of cars parked on the "Silver road" near Vuoggatjalme, and off they go.
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                • OttoStover
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                  • 18.10.2008
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                  I see that we agree on several issues. Glad you liked Norway on the long trip you had. I'm impressed of the long tour. You should be in this list, I'll see what I can do about that.

                  Sitat:"Besides: On week-ends, near the border, at least 50% of the fun-drivers are Norwegians. Hundreds of cars parked on the "Silver road" near Vuoggatjalme, and off they go."

                  Yes, you tell me! I go often to Graddis (border to Sweden) or to Jäckvik (small place halfway to Arjeplog) where the norwegians have bought all the huts. We go skiing there, but luckily the Pieljekaise Nationalpark prohibits driving there. So we have taken the trip to Adolfström some times. I tell you, some of the drivers must be crazy, that is the kindest thing I could say about some.

                  But there is change in the future. Norway is soon to release a new law concerning motordriven transport outside roads, and the rumors will have it to be much more restrictive. Sweden is also debating some new restrictions. It could be that driving snowmobile in Sweden will be only for those that have swedish number plates. Then only those norwegians with house/hut in Sweden will be permitted to drive.
                  Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
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                  • Gast-Avatar

                    #29
                    AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                    It could be that driving snowmobile in Sweden will be only for those that have swedish number plates. Then only those norwegians with house/hut in Sweden will be permitted to drive.
                    I hope so...
                    It was a horror last winter on the track from Katterjakk to Unna Allakas.

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                    • paddel
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                      • 25.04.2007
                      • 1865
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                      #30
                      AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure


                      Genial!!!
                      Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                      vorausgesetzt man hat die Mittel.

                      W.Busch

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                      • Sarekmaniac
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                        #31
                        AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                        28. März, 14. Tag
                        Ein Ausflug zum Ivarsten (12 km); Hukehaure–Čuhčavaggi (9 km)




                        Am Morgen lasse ich es ruhig angehen. Bis zu meinem fest gebuchter Zug ab Gällivare habe ich noch sechs Tage Zeit, was für das Stück Kungsleden, was noch vor mir liegt, mehr als reichlich ist. Ich bessere mein Müeslifrühstück mit ofenwarmem Fladenbrot auf, das Asser, der Hüttenwirt, morgens gebacken hat. Dann lasse ich die gepackte Pulka vor der Hütte stehen und mache, nur mit dem kleinen Rucksack, einen Ausflug zum Ivarsten.




                        An diesem riesigen Felsblock direkt neben der modernen Grenzmarkierung Nr. 259 haben Adolf Friedrich von Schweden und Friedrich V. von Dänemark 1763 eine Vereinbarung über den norwegisch-schwedischen Grenzverlauf geschlossen; eine gemeißelte Inschrift mit den königlichen Monogrammen erinnert an das Ereignis.

                        Auf dem Rückweg zu Hütte schieße ich einige Bilder von der wüsten Felslandschaft und mache eine interessante Beobachtung. Die Zastrugi auf dem See haben sich dem umliegenden Fels perfekt angepasst. Ein klarer Fall von Mimikry. Ich habe es ja schon immer gewusst - der Schnee lebt:





                        Zurück in der Hütte, mache ich erst noch Mittag, bevor ich mit Sack und Pack gen Čuhčavaggi aufbreche. Ein steht fest: Es liegt genug Schnee hier oben.





                        Schon im Eingang des Tals suche ich mir gegen fünf Uhr einen Zeltplatz. Es ist nur 15 Grad minus, spät am Abend minus 17 Grad. So macht Zelten Spaß!




                        29. März, 15. Tag
                        Čuhčavaggi–Singi (15 km)

                        In den letzten Tagen auf den Hütten habe ich so viel und so gut geschlafen, dass ich schon um fünf Uhr morgens aufwache. Um viertel nach sieben habe ich das Zelt abgebrochen und alles gepackt. Ein rekordverdächtiger Aufbruch.



                        Der Weg durch das Čuhčavaggi ist wunderschön, auch wenn die penetranten Wintermarkierungen das Gefühl der Einsamkeit etwas stören. Nach vorne sehe ich den ganzen Morgen das Kebnekaisemassiv, und als ich das Tjäktjavagge erreiche, den Vaktposten, Kaskastjåkka, Pyramiden und noch den einen oder anderen Gipfel, den ich auf der Karte nicht identifizieren kann. Ich gönnen mir ein ausgiebiges Päuschen auf der Isomatte, nehme Karte und Kompass und spiele eine Runde "Berge-Raten".









                        Der Weg ist von Skootern befahren, also sehr hart und schnell. Ich werde mehr als einmal daran erinnert, dass meine Pulka nur an zwei Reepschnüren hängt. Da viel offener Fels aus dem Schnee hervorlugt, ist es gar nicht so einfach auszuweichen, wenn sie von hinten angesaust kommt.



                        Schon um zwölf Uhr komme ich in Singi an. Ich weiß kaum, was anfangen mit all der Zeit, so viel Feuerholz kann ich nun wirklich nicht machen. Also säge und hacke ich nur ein Stündchen, und tue dann, im besten Loriot'schen Sinne: NICHTS. D.h. fast nichts, ich schmeiße von Zeit zu Zeit einen Scheit in den Ofen. Außerdem koche ich ein Spargel-Möhren-Risotto mit Krabben und Kabeljau, was nach viel Arbeit klingt, aber keine ist, weil ich es nur mit Wasser auf den Ofen stelle, wo es ganz selbsttätig quillt und gart. Am späten Nachmittag kommt noch ein schwedisches Brüderpaar an. Die beiden kommen mit Ski aus Nikkaluokta und wollen am nächsten Tag auf den Kebnekaise. Sie sind etwas betrübt, weil es inzwischen ziemlich zugezogen ist. Alles sieht nach einem beschaulichen Abend aus, bis – die Finnen ankommen. Es sind etwa zwölf, doch gefühlt eher 30, so emsig wuseln sie durch die Hütte. Sie trinken nach dem Essen reichlich Schnaps, sind fröhlich und etwas laut, aber sehr nett. Leider sprechen sie nur Finnisch (oder tun zumindest so). Aber sie sind sehr adrett angezogen. Wer also meint, die Wintertour müsste ausfallen, weil die Knete für das neue ultrafunktionelle 500-Euro-Softshell leider noch nicht beisammen ist – es geht auch anders:

                        Zuletzt geändert von ; 22.04.2009, 15:32.
                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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                          #32
                          AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                          Schön!
                          Wir träumen ja auch davon, mal eine Tour im Schnee zu machen. Bisher waren wir nur im Spätsommer unterwegs, denn dummerweise haben wir keinerlei Winter- oder Schneeerfahrung.
                          Naja, vor zwei Jahren waren wir immerhin mal in den Hochschwarzwald zum Langlauf, das steht in den nächsten Wochen wieder an und dann werden wir es einfach mit einer kleinen Tour in Lappland versuchen. Zum Start einfach mal ne Tagestour zur Hütte und zurück, etwas in der Art.
                          Man muss es wohl einfach nur machen, vorher hier viel lesen (danke für den tollen Bericht!), den Rest erfragen und dann seine Erfahrungen sammeln.
                          Aber wir haben schon den nötigen Respekt vor so einer Tour.
                          Gruß, Claudia

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                            #33
                            AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                            30. März, 16. Tag
                            Singi–Kaitum (13 km)




                            Als in in Singi aufbreche, schneit es. Da ich Zeit habe, wird es eine gemütliche Etappe: Nur bis Kaitum. Diese Hütte kenne ich noch nicht, und das ist doch jetzt eine gute Gelegenheit, die Wissenslücke zu schließen. Am Vorabend hatte ich überlegt, eine kleine Schleife via Liddujávrrit, Gavgulvággi zu drehen, aber da die Sicht sowieso nicht toll ist, bleibe ich auf dem markierten Hauptweg. Da es warm ist, könne ich mir auf halbem Wege eine ausführliche Siesta auf der Isomatte.





                            Meine Hauptbeschäftigung an diesem Tag: Ich fotografiere den Birkenwald, der im diffusen Licht, das die Farben verschluckt, besonders stimmungsvoll ist. Und kurz bevor ich die Hütte erreiche, kommt sogar kurz die Sonne heraus, wer hätte das gedacht.













                            In Kaitum gibt es einen Laden, ich erstehe Ananas in der Dose, Lettöl, Chips und eine frische Möhre. Ich bin der einzige Gast, aus Teusa kommt an diesem Tag niemand, und die Finnen sind weiter Richtung Kebnekaise, Nikkaluokta, wie 90% aller Kungsledenwanderer - ich frage mich immer wieder, warum.




                            31. März, 17. Tag
                            Kaitum–Teusajaure (9 km)





                            Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es richtig zugezogen, und es schneit heftig. Lange beobachte das Schneetreiben durch Fenster. Beim Aufbruch habe ich keine Eile: Es sind nur etwa drei Stunden Gehzeit bis Teusajaure. Um 11 Uhr mache ich auf den Weg.

                            Es schneit nicht nur, es ist auch richtig fies warm. Der Schnee sieht furchtbar aus. Von einem Extrem ins andere. Fast schon wünsche ich mir die Kälte zurück. Da ich ja reichlich Zeit habe, lege ich eine kleine Selbstlernphase ein. Ohne Felle bis Teusajaure, heißt die Aufgabe. Und so beginne ich mit Klister und Wachs zu experimentieren, erst stollt es furchtbar, doch irgendwann läuft es gut. Leider ist zu diesem Zeitpunkt die Schichtung und Mischung so komplex geworden, das das Ergebnis wohl nicht reproduzierbar ist. Der Erkenntniswert der Übung bleibt also eher gering.







                            Das Warnschild "Steile Abfahrt" ist nicht ohne Grund aufgestellt. Die Abfahrt durch den dichten Birkenwald ins Teusadalen, Schwedens mächtigstes Fjälltal, ist eine Herausforderung. Ich gehe zu Fuß, die Pulka, an Reepschnüren gesteuert vorweg.



                            Ich habe schon von Kjell gehört, das Marianne wieder Hüttenwirtin in Teusajaure ist, und freue mich sehr auf das Wiedersehen. Letztes Jahr hat sie sich bitterlich beklagt: Sie war siebzig geworden und hatte nach den STF-Statuten die Altersgrenze erreicht. Aber nun sind die Statuten wohl geändert, bzw. um eine "Lex Marianne" erweitert worden.

                            Marianne weiß schon von Håkan und Annika, dass ich im Anmarsch bin. Sie hilft mir, die Pulka in die Hütte zu tragen und schimpft erstmal los: Die letzten Gäste haben zwar fleißig Holz gesägt, aber nichts gespalten, alles nur dicke Scheite. Und so macht sie sich daran, für mich den Ofen anzuheizen. Ich weiß, was jetzt kommt, und gehe sicherheitshalber noch mal vor die Tür. Also: Man stopft den Ofen bis Oberkante Unterlippe mit dicken Scheiten voll und tränkt das ganze dann mit einem halben Liter Lysfotogen (Petroleum). Dann hält man ein Streichholz dran. Funktioniert zuverlässig. Marianne nennt es die "Stockholmer Methode":



                            Als Rauch aus dem Schornstein kommt, gehe ich wieder rein und sortiere meine Sachen. Dann gehe ich hinüber zu Marianne ins Stugvärdshäuschen zum Kaffeetrinken. Es gibt Zitronenkuchen aus dem E-Herd (erstaunlich, was so ein bißchen Photovoltaik auf dem Dach bringt). Ausserdem kann ich mich für all die Gastfreundschaft revanchieren und Marianne helfen, denn sie hat ein Problem mit dem Tauwetter. All das unter der Hütte gelagerte, in Gällivare vorgekochte und tiefgefrorene Essen hat zu tauen begonnen. Keine Frage, dass ich mich opfere. Und so übernehme ich eine Doppelportion Rentiergulasch mit Bratkartoffeln zur ordnungsgemäßen Entsorgung.

                            Doch vorher geht es in die Sauna, darauf freue ich mich schon seit Tagen. Zwei Gänge zum Anweichen und Entfernen der Patina der letzten zweieinhalb Wochen, und danach nochmal zwei Gänge, nur zum Vergnügen. Dazwischen, als Vorspeise sozusagen, ein schwedisches "Sauna-Paket": Lettöl und Chips. Und dann gibt's Abendessen:



                            1. April, 18. Tag
                            Teusajaure–Vakkotavare (17 km)



                            Fast ist die Tour schon vorbei, ich kann es kaum glauben. Heute muss ich mich etwas sputen, denn ich möchte den Nachmittagsbus nach Gällivare erwischen. Ich könnte auch einen Tag später fahren, aber lieber als in Vakkotavare übernachte ich Gällivare, dann kann ich morgen noch Einkaufen gehen.

                            Gerade als ich aufbrechen will, kommt über den Teusajaure ein Pärchen mit Pulkas an: Joakim und Ylva-Li auf Langtour von Grövelsjön nach Kilpsjärvi. Nach einer Pause bei den Hütten machen sich die beiden zu Fuß an den heftigen Anstieg. Ich bin echt froh, das ich aus der anderen Richtung gekommen bin.

                            Jetzt habe ich mich ein bißchen verquatscht, und muss wirklich sehen, dass ich loskomme. Es sind immerhin 17 km bis Vakkotavare, und bis zur Passhöhe sind 440 Höhenmeter Aufstieg zu bewältigen.



                            Marianne zieht mit der Pulka los zum Eisfischen, und ich laufe im Turboschritt über den Teusajaure.



                            Mitten auf dem See beginnt der Stora Sjöfallet Nationalpark; solche Schilder sieht man gerne:




                            Auch die Wintermarkierungen im Nationalpark sind dezent: Birkenstecken im norwegischen Stil.



                            Der Winterweg entspricht weitestgehend dem Sommerweg. Auf etwa 700 m erreiche ich die Baumgrenze. Auch aus der Ferne ist das tief eingeschnittene Teusadalen, aus dem ich hinausgestiegen bin, ein beeindruckendender Anblick:



                            Oben auf der Hochebene genieße ich die tief verschneite Weite im verschleierten Sonnenlicht. Ein herrlicher Abschluss einer wunderschönen Tour. Oben auf dem Pass mache ich eine kurze Pause, mit Fernblick auf die Bergketten von Stora Sjöfallet und Sarek. Dabei entdecke ich auch den Slugga, an dem vor 18 Tagen meine Tour begann.




                            Wie schon im Teusadalen erledige ich den Weg hinunter zur Straße lieber zu Fuß, Bis auf einige Scharmützel der Pulka mit dem Birkenwald verläuft der Abstieg ohne Probleme. Unten bleibt mir noch eine Dreiviertelstunde, bis der Bus kommt, gerade genug Zeit, um einen heißen Tee zu kochen und Ski und Stöcke reisefertig zu verpacken.

                            Im Bus treffe ich eine belgische Gruppe. Nicolas ist auf Langtour und hat für zehn Tage Besuch von seinen Freunden gehabt. Zusammen haben sie den Sarek durchquert. Nicolas bringt sie zum Zug und will dann von Ritsem aus weiter nach Abisko, Kilpisjärvi und gen Nordkapp ziehen. Die Belgier haben Zimmer in der eigentlich geschlossenen, ehemaligen Jugendherberge gebucht. Ich lasse mir die Handynummer der Besitzerin geben und organisiere mir auch ein günstiges Zimmer. Perfekt. So muss ich weder zelten noch dem ätzenden Hotel am Bahnhof mein Geld in den Rachen schmeißen.

                            Nach fast drei Wochen in den Bergen wirkt Gällivare fast mondän. Das Beste: Es gibt Supermärkte, die bis acht Uhr auf haben. Und so kaufe ich reichlich frische Lebensmittel und lasse es mir dann in der Jugendherberge schmecken.


                            2. April, Abreise

                            Der "Weltstadteffekt" verpufft rasch, wie stets. Der Tag in Gällivare wird mir fast ein bißchen lang. Vormittags unterhalte ich mich, wie schon letzten Abend, mit Nicolas. Es ist einfach spannend, andere Langtourgeher zu treffen. Dann mache ich, während im Zimmer das Zelt für die Rückfahrt trocknet, nochmal Einkäufe, diesmal für Zuhause: Die von Göttergatte heiß geliebten Bostongurker, Tubenkaviar, Punschroller, ein Sixpack Norrlands Guld, Polarbröd und so weiter. Dann im Intersport noch etwas Skiwachs, um den Vorrat aufzufüllen. Die Pulka ist fast schwerer als bei der Anreise, als ich mich nachmittags zum Bahnhof aufmache. Bald sitze ich im Zug nach Boden, und zwei Stunden später im Nachtzug nach Stockholm. Und wie jedesmal kommt mir die Heimfahrt viel länger als die Hinfahrt vor. Und noch etwas ist wie in jedem Jahr: Ich sitze keine drei Stunden im Zug, als ich die Karten hervorhole, weil ich darüber nachdenke, was wohl der interessantere Weg von Teusajaure nach Ritsem ist. Durchs Teusadalen, oder haute route, über die Südflanke des Kallaktjåkkå? Oder vielleicht gegen den Uhrzeigersinn? Nach der Tour ist vor der Tour.
                            Zuletzt geändert von ; 25.01.2009, 19:38.
                            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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                              #34
                              AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                              ahhh....ohhhh....wuuuunderbar!
                              Vielen Dank für die schönen Minuten zum träumen!


                              ...die Abfahrt nach Teusajaure hat's in sich - "brant utförslöpa"... Ich bin zum Glück noch nie da runtergefahren.... raufgeschwitzt dafür schon ein paar Mal. Und ja, mein Avatar ist natürlich am selben Ort aufgenommen, selbes Jahr übrigens. Nur das Wetter war nicht so toll wie bei Deiner Tour...
                              Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
                              "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

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                                #35
                                AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                                Hej hej, sag mal welches Hotel meinst du denn in Gällivare was nicht so toll ist, etwas dieses http://www.hotelldundret.se/ ?
                                Wir müssen eine Nacht in Gällivare bleiben und da stellt sich gerade die Frage ob ne Stuga aufm Zeltplatz am Fluß oder dieses Hotel? horst

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                                • Sarekmaniac
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                                  #36
                                  AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                                  Zitat von shorst Beitrag anzeigen
                                  Hej hej, sag mal welches Hotel meinst du denn in Gällivare was nicht so toll ist, etwas dieses http://www.hotelldundret.se/ ?
                                  Wir müssen eine Nacht in Gällivare bleiben und da stellt sich gerade die Frage ob ne Stuga aufm Zeltplatz am Fluß oder dieses Hotel? horst
                                  Also das Hotel Dundret meine ich nicht, sondern das Riesenteil direkt am Bahnhof.

                                  Und das mit dem "ätzenden Hotel" korrigiere ich dann auch gleich: Also, eigentlich meine ich:

                                  Das Hotel am Bahnhof, das bestimmt 100 Euro die Nacht kostet, wie viele Hotels, was ich generell ätzend finde, weil ich mein Geld nur einmal ausgeben kann, und dann lieber für was anderes.

                                  Der Zeltplatz am Fluss ist sehr nett. Müsste auch offen sein, wegen der Skootertouristen. Sicher bin ich aber nicht.
                                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                  (@neural_meduza)

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                                    #37
                                    AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                                    Der Zeltplatz hat offen, aber Hotel Dundret hat ne Sauna

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                                      #38
                                      AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                                      Der Zeltplatz hat offen, aber Hotel Dundret hat ne Sauna
                                      Ne Sauna hat der Zeltplatz auch....

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                                        #39
                                        AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                                        Vielen Dank für diesen tollen Bericht.

                                        Als "nur-Sommerzelter" dumm gefragt : Kann mir nur schwer vorstellen, wie man bei diesen tiefen Temperaturen zelten kann - gibt´s hier nicht irgendwo Grenztemperaturen, wo man´s einfach nicht mehr schafft sich ausreichend warm zu halten ? Hättest Du noch Reserven gehabt für mehr Minusgrade ? So etwas wie Feuer anmachen wird ja nicht gehen, mangels Holz.

                                        Gruß Florian

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                                          #40
                                          AW: [SE, NO] Eine Skitour von Kebnats nach Vakkotavare - 300 km rund um den Akkajaure

                                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                          Vielen Dank für diesen tollen Bericht.
                                          Als "nur-Sommerzelter" dumm gefragt : Kann mir nur schwer vorstellen, wie man bei diesen tiefen Temperaturen zelten kann - gibt´s hier nicht irgendwo Grenztemperaturen, wo man´s einfach nicht mehr schafft sich ausreichend warm zu halten ? Hättest Du noch Reserven gehabt für mehr Minusgrade?
                                          Eine Grenztemperatur gibt es bestimmt. Und mit der Ausrüstung, die ich mit hatte (ziemlich wenig Kleidung), habe ich auf dieser Tour meine "persönliche Grenztemperatur" erreicht. Groß Reserven hatte ich definitiv nicht mehr. Damit will ich nicht sagen, dass ich bei fünf Grad weniger erfroren wäre. Aber es wäre mit Sicherheit sehr unschön geworden. Ich habe tatsächlich nicht gefroren, d.h. mich nie unterkühlt gefühlt, aber es war einfach körperlich anstrengend. Der Körper arbeitet irgendwie die ganze Zeit auf Hochtouren, auch nachts.

                                          Ein Überschlafsack wäre wirklich was Feines gewesen

                                          Aber das Zelten besteht ja nicht nur daraus, sich in einen ausreichend dicken Schlafsack zu legen. Alles wird aufwändiger bei Kälte: Zeltaufbau, Zeltabbau, Umziehen, die feuchten Socken am Körper trocknen. Den eiskalten Kocher aus Metall handhaben. Dann Kochen, dauert im Winter eh länger, und wenn es so kalt ist, dauert jeder Liter Wasser noch mal 10 Minuten länger. Ab minus 28, 30 Grad fängt Petroleum an zu gefrieren. Das ist mir schon passiert. Drei Liter "Petroleumeis" in den Brennstofflaschen. Das darf man dann alles im Schlafsack auftauen. Diesmal hatte ich das Problem nicht, da ich Benzin mithatte. Die üblichen Rituale bei "normalen Minusgraden": Tagebuch schreiben, lesen, eine Runde ums Zelt spazieren, um Bilder zu machen oder Polarlichter anzuschauen - alles fällt aus. Man kocht, isst, trinkt, und legt sich in den Schlafsack.

                                          Was man zum Thema Kälte noch sagen muss: Der Wind spielt eine sehr große Rolle. Ich hatte auf dieser Tour praktisch völlige Windstille, außerdem tagsüber Sonne, die so spät im März schon ordentlich wärmt, das hat das Ganze, vor allem tagsüber, gut erträglich gemacht.

                                          Das schlimmste Wetter bei einer Wintertour, an das ich mich erinnern kann, war gar nicht so kalt: etwa -16, -17 Grad, aber dazu 14-17 Sekundenmeter Wind (etwa Windstärke 5-6). Das ganze unablässig drei Tage lang und zwei Nächte im Zelt. Immer über der Baumgrenze und keine Hütte weit und breit. Ich habe mir dabei leichte Erfrierungen im Gesicht und eine Bindehautreizung zugezogen.


                                          So etwas wie Feuer anmachen wird ja nicht gehen, mangels Holz.
                                          Richtig. Die meiste Wärme bei einem offenen Feuer verpufft eh nach oben. Um sich nahe genug ans Feuer legen zu können, bräuchte man außerdem andere weniger "feuergefährliche" Kleidung - Loden, Baumwolle, zumindest einen Baumwollüberzug für den Schlafsack. Feuermachen ist außerdem viel Arbeit, d.h. es kostet Kraft, selbst im Wald, wenn Holz herumliegt. Man bräuchte ein Beil. Mit einer leichten Tourenausrüstung, wie man sie auf Backcountry-Touren dabei hat, ist es am ökonomischsten, sich ins Zelt (=Windschutz) zurückzuziehen, sich in den Schlafsack zu legen und sich von innen zu wärmen: Also viel und heiß essen und trinken. Kurzzeitig könnte man den Benzinkocher als "Ofen" missbrauchen. Dass habe ich schon gemacht (aber eher bei Tauwetter, um das Innenzelt trocken zu kriegen). Aber ein Benzinkocher im Zelt ist keine Dauerlösung bei anhaltender Kälte. Nachts könnte man den sowieso nicht brennen lassen. Viel zu gefährlich. Wenn man ein Zelt beheizen will, muss es ein Lavvu mit Kanonenofen sein. Also nichts für meine 1,20 m lange Pulka.
                                          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                          (@neural_meduza)

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